Safety First?
Seit den 1980er-Jahren geht Julia Scher (geb. 1954 in Hollywood, lebt und arbeitet in Koln) der Entstehung einer "Hochsicherheitsgesellschaft" nach. Inspiriert unter anderem von dem franzosischen Philosophen Michel Foucault und dem Soziologen Gary T. Marx konzentriert sich ihr uvre auf die Themen Uberwachung und Cyberspace. Scher bedient sich dabei seit den frühen Jahren ihrer künstlerischen Laufbahn einer visionaren Vielfalt an Medien, um aufzuzeigen, in welchem Umfang Technologien wie Videoüberwachung, Bilderkennung und automatisierte Datenbankanfragen inzwischen alltaglich geworden sind und unsere Realitat strukturieren. Indem sie gebrauchliche Uberwachungsszenarien nachahmen, beschworen Schers Arbeiten Versprechungen von mehr Sicherheit und Bequemlichkeit mit dem Ziel, die Gefahren und Ideologien von Uberwachungssystemen aufzudecken. Eindrucksvoll schat Scher temporare und transitorische Web-/Installations-/Performance-Arbeiten, die die Betrachter_innen vor drangende Fragen nach Macht, Gender, Kontrolle und medialer Verführung stellen.
Der umfangreiche Uberblicksband übertragt das Lacansche Diktum RSI (das Reale, das Symbolische und das Imaginare) auf Schers Arbeit und untersucht diese in Hinblick auf die Themen Real & Fake, Sicherheit & Uberwachung & SM, Infrastrukturen. Die Publikation ist eine Kollaboration zwischen der Kunsthalle Gießen, der Kunsthalle Zürich, dem Museum Abteiberg und dem MAMCO Geneva (Muse e d'art moderne et contemporain) und DISTANZ und begleitet - sowie erweitert - Schers jüngste Ausstellungen (2022/23) an den beteiligten Institutionen durch eine extensive Rückschau und Einordnung des Werkes seit den frühen 2000er-Jahren. Mit Textbeitragen und Essays u. a. von Paul Bernard, Gesine Borcherdt, Nadia Ismail, Lilian Haberer und Katrin Kaempf, Magnus Schafer und Mark von Schlegell sowie einem Vorwort von Daniel Baumann, Lionel Bouvier, Nadia Ismail, Matthias Kliefoth und Susanne Titz.
Safety First?
Since the 1980s, Julia Scher (b. Hollywood, 1954; lives and works in Cologne) has been investigating the emergence of a "maximum security society." Inspired by French philosopher Michel Foucault and sociologist Gary T. Marx, among others, her oeuvre focuses on issues of surveillance and the cyberspace. Since the beginning of her career, Scher has employed a visionary variety of media to demonstrate how much technologies like video surveillance, image recognition, and automated database queries have become ubiquitous and effectively structure our reality. By mimicking common surveillance scenarios, Scher's works invoke promises of increased security and convenience in order to expose the dangers and ideologies of surveillance systems. Scher creates striking and transient web, installation, and performance works that present viewers with urgent questions about power, gender, control, and medial seduction.
This comprehensive overview volume applies Lacan's dictum RSI (the Real, the Symbolic, the Imaginary) to Scher's work, examining it regarding the topics Real & Fake, Surveillance & Security & SM, Infrastructures. The publication is a collaboration between Kunsthalle Gießen, Kunsthalle Zürich, Museum Abteiberg, MAMCO Geneva (Muse e d'art moderne et contemporain), and DISTANZ. It accompanies and expands on Scher's most recent exhibitions (2022/23) at the participating institutions with an extensive retrospective and classification of the work since the early 2000s. With text contributions and essays by Paul Bernard, Gesine Borcherdt, Nadia Ismail, Lilian Haberer and Katrin Kaempf, Magnus Schafer, Mark von Schlegell, as well as a foreword by Daniel Baumann, Lionel Bouvier, Nadia Ismail, Matthias Kliefoth, and Susanne Titz.
Seit den 1980er-Jahren geht Julia Scher (geb. 1954 in Hollywood, lebt und arbeitet in Koln) der Entstehung einer "Hochsicherheitsgesellschaft" nach. Inspiriert unter anderem von dem franzosischen Philosophen Michel Foucault und dem Soziologen Gary T. Marx konzentriert sich ihr uvre auf die Themen Uberwachung und Cyberspace. Scher bedient sich dabei seit den frühen Jahren ihrer künstlerischen Laufbahn einer visionaren Vielfalt an Medien, um aufzuzeigen, in welchem Umfang Technologien wie Videoüberwachung, Bilderkennung und automatisierte Datenbankanfragen inzwischen alltaglich geworden sind und unsere Realitat strukturieren. Indem sie gebrauchliche Uberwachungsszenarien nachahmen, beschworen Schers Arbeiten Versprechungen von mehr Sicherheit und Bequemlichkeit mit dem Ziel, die Gefahren und Ideologien von Uberwachungssystemen aufzudecken. Eindrucksvoll schat Scher temporare und transitorische Web-/Installations-/Performance-Arbeiten, die die Betrachter_innen vor drangende Fragen nach Macht, Gender, Kontrolle und medialer Verführung stellen.
Der umfangreiche Uberblicksband übertragt das Lacansche Diktum RSI (das Reale, das Symbolische und das Imaginare) auf Schers Arbeit und untersucht diese in Hinblick auf die Themen Real & Fake, Sicherheit & Uberwachung & SM, Infrastrukturen. Die Publikation ist eine Kollaboration zwischen der Kunsthalle Gießen, der Kunsthalle Zürich, dem Museum Abteiberg und dem MAMCO Geneva (Muse e d'art moderne et contemporain) und DISTANZ und begleitet - sowie erweitert - Schers jüngste Ausstellungen (2022/23) an den beteiligten Institutionen durch eine extensive Rückschau und Einordnung des Werkes seit den frühen 2000er-Jahren. Mit Textbeitragen und Essays u. a. von Paul Bernard, Gesine Borcherdt, Nadia Ismail, Lilian Haberer und Katrin Kaempf, Magnus Schafer und Mark von Schlegell sowie einem Vorwort von Daniel Baumann, Lionel Bouvier, Nadia Ismail, Matthias Kliefoth und Susanne Titz.
Safety First?
Since the 1980s, Julia Scher (b. Hollywood, 1954; lives and works in Cologne) has been investigating the emergence of a "maximum security society." Inspired by French philosopher Michel Foucault and sociologist Gary T. Marx, among others, her oeuvre focuses on issues of surveillance and the cyberspace. Since the beginning of her career, Scher has employed a visionary variety of media to demonstrate how much technologies like video surveillance, image recognition, and automated database queries have become ubiquitous and effectively structure our reality. By mimicking common surveillance scenarios, Scher's works invoke promises of increased security and convenience in order to expose the dangers and ideologies of surveillance systems. Scher creates striking and transient web, installation, and performance works that present viewers with urgent questions about power, gender, control, and medial seduction.
This comprehensive overview volume applies Lacan's dictum RSI (the Real, the Symbolic, the Imaginary) to Scher's work, examining it regarding the topics Real & Fake, Surveillance & Security & SM, Infrastructures. The publication is a collaboration between Kunsthalle Gießen, Kunsthalle Zürich, Museum Abteiberg, MAMCO Geneva (Muse e d'art moderne et contemporain), and DISTANZ. It accompanies and expands on Scher's most recent exhibitions (2022/23) at the participating institutions with an extensive retrospective and classification of the work since the early 2000s. With text contributions and essays by Paul Bernard, Gesine Borcherdt, Nadia Ismail, Lilian Haberer and Katrin Kaempf, Magnus Schafer, Mark von Schlegell, as well as a foreword by Daniel Baumann, Lionel Bouvier, Nadia Ismail, Matthias Kliefoth, and Susanne Titz.