Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 2,68 €
  • Broschiertes Buch

Einkaufen zum günstigsten Preis Wer nicht den Mut zum Feilschen hat, verschenkt bares Geld. Dieser Ratgeber liefert Strategien und Argumente, wie Sie - beim Kauf von Konsumgütern und Dienstleistungen Kosten drücken - günstige Konditionen aushandeln - das Know-how erfahrener Preisagenturen nutzen können

Produktbeschreibung
Einkaufen zum günstigsten Preis Wer nicht den Mut zum Feilschen hat, verschenkt bares Geld. Dieser Ratgeber liefert Strategien und Argumente, wie Sie
- beim Kauf von Konsumgütern und Dienstleistungen Kosten drücken
- günstige Konditionen aushandeln
- das Know-how erfahrener Preisagenturen nutzen können
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.07.2001

Jetzt wird Rabatz gemacht

Haben Sie's schon ausprobiert? Am Kiosk eine Mark zwanzig geboten, um dann womöglich bei einsfünfundsiebzig handelseinig zu werden, weil keine Stellenanzeigen drin sind? Was denn, Sie lesen auch Printprodukte nach wie vor ladenpreisgebunden? Um so besser. Aber fühlen Sie sich dem heutigen Tag, der ersten Sommerschlußverkaufseröffnung ohne Rabattgesetz, wirklich gewachsen? Wirtschaftsminister Müller gibt sich noch gelassen und redet von "vitalem Einzelhandel". Nötig sind vitale Einzelhändler in der Tat. Denn was auf deutsche Verkäufer zukommt, ist, wie Sven Rohde richtig beobachtet hat ("Feilschen Sie um jeden Preis". So nutzen Sie den Fall des Rabattgesetzes. Ullstein Taschenbuchverlag, München 2001. 235 S., br., 14,90 DM), eine "Kulturrevolution". Der Verbraucher ist von der Rabattfessel befreit. Und Rabatt kommt von Rabatz. Oder genauer: von "re-battuere", "zurückschlagen". Ab heute, neun Uhr fünfundvierzig, wird also zurückgeschlagen. Doch keine Angst, wir lassen Sie am Wühltisch nicht im Stich. Mit Rohdes Hilfe heißt es bald für Sie: "Hinein in den Basar Deutschland." Unverzichtbar dafür ist eine "virtuelle psychologische Kriegführung". Damit hat man den "Händler schnell am Haken". Warum nicht die Ärmel aufkrempeln und den "Verkäufer ins hochnotpeinliche Kreuzverhör" nehmen, bis ihm "der Angstschweiß von der Stirn perlt"? Recht so, doch bedenken Sie, "der Angriff auf den Händler will richtig inszeniert sein". Nur Rohdes Rat, vor Bankangestellten "schwere Geschütze" aufzufahren, sollten Sie besser nicht beherzigen. Ansonsten sind seine Ratschläge pekuniäre Offenbarungen. Er vermag sogar dem Urlaub durch fortgesetzte Schnäppchenjagd ein "Hauch von Abenteuer" abzugewinnen. Das Kapitel "Afrika: Holzgiraffe zum halben Preis" empfiehlt interkulturelles Feilschen als "sportliche Herausforderung". "Schuldgefühle" erübrigen sich, denn "zu hoch gezahlte Preise" fördern die Inflation: "Deshalb bitte keine falsche Scham vorgetäuscht und rein ins pralle Vergnügen." Sparen, Feilschen und "Verkäufer mürbe machen", das weiß auch Volker Zwick ("Billiger einkaufen". Vergleichen, feilschen, sparen. Falken Verlag, Niedernhausen 2001. 160 S., br., 14,90 DM), ist chic und Bestandteil moderner Lebensart. Deshalb ist Connaisseuren wie Thomas R. Schmidt ("Richtig feilschen! Aber wie?" So profitieren Sie von der Aufhebung des Rabattgesetzes. Wilhelm Heyne Verlag, München 2001. 95 S., br., 5,- DM) das "Feilschen um des Feilschens willen" eine "spaßige Angelegenheit". Federvieh macht auch Mist. Und beim Ei fängt doch alles an. So ist folgendes Szenario, von Uwe Reinke entworfen, durchaus bedenkenswert: "Sie sind morgens in einem Restaurant und wollen sich ein Frühstück bestellen. Das Frühstück hat einen Festpreis, lt. Speisekarte kostet aber ein gekochtes Frühstücksei 2,- DM zusätzlich. Sie wollen aber gar kein Ei essen, nicht zuletzt um die 2,- DM zu sparen." Schon bis hierher ein hochinteressanter Fall. Die eigentliche Herausforderung aber erwächst durch die arglistige Frage des "auf Umsatz gedrillten Kellners": "Möchten Sie Ihr Ei lieber weich oder hart gekocht?" Was erwidern? Nein sagen ist nicht mehr möglich, denn, so folgert Reinke ganz richtig, die Option "Ei ja oder Ei nein" ist durch die impertinente Zwischenfrage untergegangen. Derart eingeschüchtert, werden die "wenigsten Gäste antworten, daß sie überhaupt gar kein Ei wollen", und dem dreisten "Überrumpelungstrick" eines Eiergarçons erliegen. Fairerweise soll angeführt werden, daß das Buch von Herrn Reinke noch zu Rabattverbotszeiten erstellt worden ist ("Rabatt!" Warum mehr bezahlen als nötig? Walhalla Verlag, Regensburg/Bonn 1999. 111 S., br., 16,90 DM). In Zukunft werden wir unsere Frühstückseier mal hart, mal weich, mal pflaumweich, aber immer nach Gusto und Laune des Kellners zu uns nehmen. Aus Angst vor Rabattjägern wird die Frage "hart oder weich" aus dem gastronomischen Repertoire getilgt sein. Mit dem Rabattgesetz geht wohl auch das Wunschei unter.

STEPHAN KUSS

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr