Die Folgen des ersten Milchpiraten-Abenteuers sind fast nicht mehr sichtbar, nur die Angst, dass die Eltern doch die ganze Wahrheit erfahren würden, steckte einigen noch in den Knochen. (...) In diese stille Sommerruhe platzt Swanni, Lewins kleine Schwester, die leider auch bei der Milchpiratenparty
anwesend war. Die Aufregung der Jungs hatte sie damals genutzt und in den peinlichsten Situationen…mehrDie Folgen des ersten Milchpiraten-Abenteuers sind fast nicht mehr sichtbar, nur die Angst, dass die Eltern doch die ganze Wahrheit erfahren würden, steckte einigen noch in den Knochen. (...) In diese stille Sommerruhe platzt Swanni, Lewins kleine Schwester, die leider auch bei der Milchpiratenparty anwesend war. Die Aufregung der Jungs hatte sie damals genutzt und in den peinlichsten Situationen Fotos gemacht. Niemand hatte das bemerkt. Doch jetzt steht sie mit einem ziemlich bescheuerten Foto vor Bruno. Aber nicht nur das. Nein, sie hat auch die gesamte Medel-Bande mitgebracht und diese stellt einen Forderungskatalog vor, der unter anderem die Übergabe der Milchpiraten-Bude beinhaltet. Wenn die Jungs sich nicht an den Katalog halten, werden insgesamt 12 Fotos an die Eltern übergeben. (...)
Kai Lüftner schafft es erneut eine wunderbare Geschichte zu erzählen, die Kindern aus dem Herzen spricht. Die Ferien werden zu einem riesengroßen Abenteuer, in dem jeder eine wichtige Rolle spielt. Dabei werden die unterschiedlichen Charaktere und das jeweilige Können der Personen hervorragend in die Geschichte eingebunden. Die Protagonisten wirken in keiner Weise aufgesetzt und die Handlung ist durchweg nachvollziehbar. Sie zeigt, dass es auch in der Welt der Kinder wunderbare und gefährliche Abenteuer gibt, denen man sich stellen muss und die man auch als Kind bewältigen kann. Erzählt wird die Geschichte zwar erneut aus der Sicht der Milchpiraten und die Tagebucheinträge von Matz ergänzen die Handlung auf eine sehr humorvolle Art und Weise, im Mittelpunkt stehen aber nicht mehr nur die Piraten. Auch über die Medels-Bande wird viel erzählt und es wird gezeigt, dass Mädchen und Jungs doch ganz gut miteinander auskommen können. Tatsächlich sind sich die Mädchen und die Jungen sogar sehr ähnlich. In diesem Zusammenhang schafft es der Autor ganz nebenbei von den pubertären Problemen zu berichten. Er zeigt dem Leser bzw. Zuhörer, dass der Konflikt, der durch ein erstes Verliebtsein entsteht, völlig normal ist. Auf der einen Seite kann man Mädels gar nicht leiden und will nur mit den Freunden die Zeit verbringen. Aber auf der anderen Seite löst das Zusammensein mit einem Mädchen ganz komische Gefühle aus. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die bestehenden Freundschaften. Die Lösung der Reibereien wird hier nicht verraten, gefällt uns aber sehr gut und wird richtig spannend erzählt. Dass diese Botschaft auch bei den jungen Lesern gut ankommt, liegt an der Sprache, die kindgerecht aber nicht langweilig ist. Die Satzlänge und die Wortwahl führen zudem bei den Kindern zu einem sehr guten Verständnis des Textes. (...)
Die Zeichnungen sind einfach und gleichzeitig lustig. Zudem wird das Buch nicht mit übermäßig vielen Bildern überfrachtet. Allerdings kann ich mich bis heute leider nicht mit dem Cover anfreunden, dass auch rosa gehalten ist. In jedem Gespräch, das ich über das Buch geführt habe sowie bei der ersten Betrachtung mit meinem Sohn, wurde angesprochen, dass es schlicht wie ein Buch für Mädchen aussieht. Interessierte Eltern haben sogar vom Kauf abgesehen, weil ihre Söhne schon selbst lesen und es ihnen wahrscheinlich peinlich wäre, wenn sie mit einem solchen Buch gesehen werden. Hier hat man es sich glaube ich mit einigen potenziellen Lesern verscherzt. Und das ist gerade in Anbetracht der tollen Geschichte und der Eignung für Jungen und Mädchen sehr schade.
Fazit: Für uns handelt es sich um eine wundervolle Fortsetzung, die aber auch als Einstieg in die Reihe genutzt werden kann. Die Geschichte wird sehr humorvoll, spannend und liebevoll erzählt. Hoffentlich folgen noch weitere Bände!