Die Zeichnung in der Renaissance
Die Zeichenkunst erlebt um 1500 einen Höhepunkt in Europa. Die Künstler der Renaissance machen ihre Bildideen auf dem Papier sichtbar. Der spezielle ästhetische Reiz liegt darin, dass die Zeichnung nicht nur ein Teil des Werkprozesses, sondern auch unmittelbarer Ausdruck des schöpferischen Moments ist. An Raffaels Skizzen lassen sich seine Überlegungen deutlich ablesen: Die Zeichnung wird zu einem Arbeitsinstrument, mit dem der Künstler die Grundlage für seine Gemälde schafft und gleichzeitig seine Gedanken nachvollziehbar macht. Einblick in den Entstehungsprozess eines Werkes: Madonna im Grünen
In dem Ausstellungskatalog werden unter anderen drei Vorstudien zur Madonna im Grünen erläutert. Sie präsentieren jeweils Maria, das Jesuskind und Johannes als Knabe. Johannes zeigt Jesus das Kreuz, Zeichen seines späteren Martyriums und der Erlösung. Die Mutter blickt wohlwollend auf ihr unsicher stehendes Kind. Die drei Skizzen machen deutlich, wie Raffael Nähe und Entfernung der Figuren, Blickwinkel, Körperneigungen und Armhaltungen genau austariert. Damit schafft er nicht nur elegante Harmonien im Bild, sondern er tastet sich auch an die Emotionen zwischen den Figuren heran. Maria scheint vorauszuahnen, was ihr Sohn erleiden wird.
Raffael beim Denken zusehen
Die Zeichnungen demonstrieren eindrucksvoll, wie Raffael seine Figuren erarbeitet: Die ersten Entwürfe zeigen nur skizzenhaft die Umrisse der Gestalten. Im nächsten Schritt studiert Raffael jede einzelne Bewegung und befasst sich zuletzt mit den Kleidern der Figuren. Der Betrachter kann jeden Schritt mitverfolgen und sieht dem Künstler gewissermaßen beim Denken zu. Die Skizzen zeigen auch, welche Entwicklung Raffael über den gesamten Zeitraum seines Schaffens macht: Strenge Erlöserszenen verwandeln sich im Laufe der Zeit in ein lebendiges Miteinander der Bildfiguren.
Der Katalog zur Ausstellung
Die im Städel Museum ausgestellten Werke zählen zu den kostbarsten Zeichnungenüberhaupt. Neben den elf Werken aus der Frankfurter Sammlung zeigt der Katalog Leihgaben der großen Museen wie dem Louvre in Paris oder den Uffizien in Florenz. Der Ausstellungskatalog "Raffael - Zeichnungen" fasst die 48 Werke in vier Gruppen zusammen: innige Madonnen-Motive, lebendige Bilderzählungen, Historienbilder und die Entwürfe zur Chigi-Kapelle in Rom. Auf 260 Seiten werden sowohl Raffaels flüchtige Skizzen aus Kreide als auch seine aufwendigen Studien mit Silberstift erläutert. Die aufschlussreichen Essays namhafter Autoren geben Hinweise auf die Entstehungsprozesse der Werke und helfen, die Gedanken des Künstlers nachzuvollziehen.
Die Zeichenkunst erlebt um 1500 einen Höhepunkt in Europa. Die Künstler der Renaissance machen ihre Bildideen auf dem Papier sichtbar. Der spezielle ästhetische Reiz liegt darin, dass die Zeichnung nicht nur ein Teil des Werkprozesses, sondern auch unmittelbarer Ausdruck des schöpferischen Moments ist. An Raffaels Skizzen lassen sich seine Überlegungen deutlich ablesen: Die Zeichnung wird zu einem Arbeitsinstrument, mit dem der Künstler die Grundlage für seine Gemälde schafft und gleichzeitig seine Gedanken nachvollziehbar macht. Einblick in den Entstehungsprozess eines Werkes: Madonna im Grünen
In dem Ausstellungskatalog werden unter anderen drei Vorstudien zur Madonna im Grünen erläutert. Sie präsentieren jeweils Maria, das Jesuskind und Johannes als Knabe. Johannes zeigt Jesus das Kreuz, Zeichen seines späteren Martyriums und der Erlösung. Die Mutter blickt wohlwollend auf ihr unsicher stehendes Kind. Die drei Skizzen machen deutlich, wie Raffael Nähe und Entfernung der Figuren, Blickwinkel, Körperneigungen und Armhaltungen genau austariert. Damit schafft er nicht nur elegante Harmonien im Bild, sondern er tastet sich auch an die Emotionen zwischen den Figuren heran. Maria scheint vorauszuahnen, was ihr Sohn erleiden wird.
Raffael beim Denken zusehen
Die Zeichnungen demonstrieren eindrucksvoll, wie Raffael seine Figuren erarbeitet: Die ersten Entwürfe zeigen nur skizzenhaft die Umrisse der Gestalten. Im nächsten Schritt studiert Raffael jede einzelne Bewegung und befasst sich zuletzt mit den Kleidern der Figuren. Der Betrachter kann jeden Schritt mitverfolgen und sieht dem Künstler gewissermaßen beim Denken zu. Die Skizzen zeigen auch, welche Entwicklung Raffael über den gesamten Zeitraum seines Schaffens macht: Strenge Erlöserszenen verwandeln sich im Laufe der Zeit in ein lebendiges Miteinander der Bildfiguren.
Der Katalog zur Ausstellung
Die im Städel Museum ausgestellten Werke zählen zu den kostbarsten Zeichnungenüberhaupt. Neben den elf Werken aus der Frankfurter Sammlung zeigt der Katalog Leihgaben der großen Museen wie dem Louvre in Paris oder den Uffizien in Florenz. Der Ausstellungskatalog "Raffael - Zeichnungen" fasst die 48 Werke in vier Gruppen zusammen: innige Madonnen-Motive, lebendige Bilderzählungen, Historienbilder und die Entwürfe zur Chigi-Kapelle in Rom. Auf 260 Seiten werden sowohl Raffaels flüchtige Skizzen aus Kreide als auch seine aufwendigen Studien mit Silberstift erläutert. Die aufschlussreichen Essays namhafter Autoren geben Hinweise auf die Entstehungsprozesse der Werke und helfen, die Gedanken des Künstlers nachzuvollziehen.