Raffen, Sterben, Trance; Lidl lohnt sich; Verzeihen: Mit diesen drei tagebuchartigen Gedankenreisen setzt sich Teer Sandmann ganz in romantischer Tradition zwischen alle Fronten und verstellt die Welt zur Kenntlichkeit. Der Verfasser von "Golo spaziert" und "Der Strick des Glücks" hat sich von der ersten Corona-Minute an gegen den totalitären Durchgriff gewandt und nach Sprachen gesucht, die das Monströse fassen. Das Ergebnis, auch ein literarisches, ist in diesem Buch verdichtet.Ein Buch über Medien und den Menschen und die Frage, ob er es wert sei, zu verschwinden, über Moral, Individualität und das Ende der Gültigkeiten, ein Buch über Repression, Faschismus und Jagdverhalten hüben wie drüben, ein Buch über Subjekttilgung, Digitalisierung und Technokratur und nicht zuletzt ein Buch über das, was Macht und Kapital gefährlich wird: Bewusstsein, Sprache, Schönheit. Dass sich Macht in einem fort an Schönheit schmiegt und umgekehrt und die Dinge schwer zu trennen sind: Das zeigen die einmontierten musikalischen Splitter aus der Renaissance.