Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Das Buch ist das Ergebnis eines einzigartigen Projekts. Eines von zwölf Ergebnissen, um genau zu sein. Am Anfang stand nämlich im Jahr 2004 eine mehr als tausend Tage währende Expedition zu Völkern, die man einzig per Schiff erreicht. Über jedes der Völker schreibt nun ein Autor. Und Jean-Marie Gustave Le Clezio, nachmaliger Nobelpreisträger, berichtet über die Bewohner der Pfingstinseln, die aber aus ihrer von ihm übernommenen Perspektive den Namen Raga tragen. Burkhard Müller schätzt das so entstandene Buch, wenngleich nicht unbedingt seiner literarischen Kraft wegen. Es gebe aber, meint er, Wichtigeres als Literatur. Die Fähigkeit nämlich, sich einzulassen auf die unterschiedlichsten "Facetten des Menschlichen". Und genau das gelinge Le Clezio ein ums andere Mal, so auch hier. Er verstehe sichtbar zu machen, wie die Raga die "revolutionäre Anverwandlung" der ihnen fremden Elemente von außen vollziehen. Auf den nächsten Band der Serie - "Die Osterinseln" - ist der Rezensent nach Lektüre des ersten jedenfalls schon gespannt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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