Canzoni, Koks und Kakerlaken
So dürfte ein Nicht-Italiener niemals über Italien reden: Es zöge einen Krieg nach sich. Das gefeierte Romandebüt des italienischen Tarantino ist zugleich eine Liebeserklärung an Neapel und eine schamlose, unverblümte und urkomische Abrechnung mit dem Italien Berlusconis.
Der Schlagersänger Tony Pagoda ist der Archetyp des Italieners: sympathisches Großmaul, Womanizer und hemmungsloser Hedonist, dabei ein Quell ebenso simpler wie komplexer Lebensweisheiten, die er zu jeder Gelegenheit mit trockenem neapolitanischem Mutterwitz von sich gibt. Doch nach zwanzig rauschhaften Jahren des Erfolgs bricht er alle Brücken ab und zieht sich nach Brasilien zurück. Bis nach weiteren zwei Jahrzehnten fast mönchischen Daseins der Abgeordnete Fabio mit einem Helikopter auf seinem Dach landet, um ihn nach Italien zurückzuholen, weil Pagoda in der Silvesternacht für ihn singen soll.
So landet der Star knisternder Langspielplatten im Italien der Millenniumswende, in demsich wieder einmal alles geändert hat und doch alles gleich geblieben ist.
So dürfte ein Nicht-Italiener niemals über Italien reden: Es zöge einen Krieg nach sich. Das gefeierte Romandebüt des italienischen Tarantino ist zugleich eine Liebeserklärung an Neapel und eine schamlose, unverblümte und urkomische Abrechnung mit dem Italien Berlusconis.
Der Schlagersänger Tony Pagoda ist der Archetyp des Italieners: sympathisches Großmaul, Womanizer und hemmungsloser Hedonist, dabei ein Quell ebenso simpler wie komplexer Lebensweisheiten, die er zu jeder Gelegenheit mit trockenem neapolitanischem Mutterwitz von sich gibt. Doch nach zwanzig rauschhaften Jahren des Erfolgs bricht er alle Brücken ab und zieht sich nach Brasilien zurück. Bis nach weiteren zwei Jahrzehnten fast mönchischen Daseins der Abgeordnete Fabio mit einem Helikopter auf seinem Dach landet, um ihn nach Italien zurückzuholen, weil Pagoda in der Silvesternacht für ihn singen soll.
So landet der Star knisternder Langspielplatten im Italien der Millenniumswende, in demsich wieder einmal alles geändert hat und doch alles gleich geblieben ist.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Schön durchtrieben findet Anna Bordel den Witz, mit dem Paolo Sorrentino, Regisseur der Filme "Il Divo" und "Cheyenne", in seinem Romandebüt von Neapel und dem Großmaul Tony Pagoda erzählt. Tony, so erfahren wir, setzt all seinen Ehrgeiz daran, bei den richtigen Leuten gut auszusehen; wenn andere Menschen kommunizieren, macht Tony gute Figur und gibt seine Lebensweisheiten über die Mafia, Frauen und Koks zum Besten. Und während Tony irgendwann ausgelaugt von diesem "Endlostheater" nach Brasilien auswandert, kann Rezensentin Bordel gar nicht genug bekommen von diesem Aufschneider, seinen zynischen Sprüchen und Kommentaren in Superlativen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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