Rainer Schlösser (1899-1945) war einer der bedeutendsten Kulturfunktionäre des "Dritten Reiches". Als rechte Hand von Propagandaminister Joseph Goebbels überwachte er die Spielpläne der deutschsprachigen Theater, entschied über die Besetzung leitender Stellen im Bühnenbetrieb und steuerte die Zuteilung immenser Subventionen.Obwohl er in nahezu sämtlichen theater- und kulturpolitischen Studien Erwähnung findet, ist über seine Person, seine Prägung und Motivation so gut wie nichts bekannt. Dabei wirft seine "eindrucksvolle" Karriere Fragen auf, denen das vorliegende Buch erstmals ausführlich nachgeht: Welche kulturellen, ästhetischen, politischen und ideologischen Voraussetzungen brachte Schlösser mit, dass er sich scheinbar nahtlos in das Machtgefüge eingliedern, seine Stellung konsolidieren und seinen Zuständigkeitsbereich ausbauen konnte? Und wie lässt sich sein Denken und Handeln in Beziehung setzen zu den dominierenden weltanschaulichen und gesellschaftlichen Strömungen seinerZeit?