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Arnulf Rainers Frauenbilder Wenn die Albertina in Wien in einem Jahr Arnulf Rainer eine Retrospektive zum 85. Geburtstag widmet, wird das mit Sicherheit ein fulminanter Rückblick auf ein vielschichtiges Werk. Die Galerie Elisabeth & Klaus Thoman in Innsbruck hat nun aber bereits jetzt eine Ausstellung organisiert und legt dazu einen Katalog mit einer Werkanthologie Rainers auf, wie diese bisher so noch selten versammelt und zu besichtigen war. Es sind Übermalungen von Fotografien aus den 1960er Jahren bis heute mit erotischen, bisweilen sogar pornografischen Motiven. Arnulf Rainer scheint in…mehr

Produktbeschreibung
Arnulf Rainers Frauenbilder
Wenn die Albertina in Wien in einem Jahr Arnulf Rainer eine Retrospektive zum 85. Geburtstag widmet, wird das mit Sicherheit ein fulminanter Rückblick auf ein vielschichtiges Werk. Die Galerie Elisabeth & Klaus Thoman in Innsbruck hat nun aber bereits jetzt eine Ausstellung organisiert und legt dazu einen Katalog mit einer Werkanthologie Rainers auf, wie diese bisher so noch selten versammelt und zu besichtigen war. Es sind Übermalungen von Fotografien aus den 1960er Jahren bis heute mit erotischen, bisweilen sogar pornografischen Motiven. Arnulf Rainer scheint in diesen Arbeiten sehr emotional auf die Frauenkörper zu reagieren, er streicht durch, steigert, karikiert, akzentuiert und verletzt mitunter die Oberflächen, in die er seinen Beitrag regelrecht eingräbt. Manchmal scheint es so, als wolle er sich zu den Partnerinnen durch die fotografische Schicht hindurcharbeiten. "Der Prozess dieser Auseinandersetzung nimmt; und dies zeigt diese Anthologie sehr gut; ganz unterschiedliche Formen des Einsatzes an. Dieser wechselt von elegantem Lineament, einer den Körper umfassenden und erfassenden taktilen Zeichnung, zur malerischen Überarbeitung, wobei das Fließen und Spritzen der Farbe durchaus Assoziationen mit sexuellen Vorgängen aufkommen lässt, und manchmal wird das fotografische Werk vollkommen in Farbe ertränkt", schreibt Peter Weiermair in seinem einleitenden Text. Andrea Madesta, die zweite Autorin des Bandes, blickt dagegen mitunter kritisch auf das Bild der Frau, wie es uns aus dem Werk und der historisch bedingten radikalen Auseinandersetzung mit Werten und Konventionen im Werk von Arnulf Rainer entgegentritt.
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Autorenporträt
Peter Weiermair, Kunsthistoriker, ehem. Direktor des Frankfurter Kunstvereins, des Salzburger Rupertinums und der Galleria d'Arte Moderna in Bologna. Derzeit freier Kurator, vornehmlich in Österreich. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur Körperfotografie des 19. und 20. Jahrhunderts.

Arnulf Rainer, 1929 geboren in Baden bei Wien
1950 Begegnung mit Ernst Fuchs, Anton Lehmden, Arik Brauer, Wolfgang Hollegha und Joseph Mikl: Gründung der "Hundsgruppe"
1968 Beginn der ersten Grimassenfotos im Fotoautomaten
1978 Großer Österreichischer Staatspreis; Vertreter Österreichs bei der Biennale Venedig
1993 Eröffnung des Arnulf Rainer Museums in New York
2003 Rainer erhält den Rhenus-Kunstpreis für sein Gesamtwerk
2009 Eröffnung des Arnulf Rainer Museums im Frauenbad in Baden bei Wien
lebt und arbeitet in Wien, Oberösterreich, Bayern und seit 1996 auf Teneriffa.

Peter Weiermair, Kunsthistoriker, ehem. Direktor des Frankfurter Kunstvereins, des Salzburger Rupertinums und der Galleria d'Arte Moderna in Bologna. Derzeit freier Kurator, vornehmlich in Österreich. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur Körperfotografie des 19. und 20. Jahrhunderts.