Der literarische Autor einer neuen Welt Der alte Goethe lebte noch in der Enge Weimars, als ein junger Österreicher hinüberführ in die Weite der Neuen Welt und dort Landschaften, Städte und Menschen sah, noch völlig unbeschrieben und noch in keinen Romanen vorgekommen, für die das alte Europa wirklich zu klein gewesen wäre. Er warf alle Vorurteile weg, selbst die deutsche Sprache scheint er allem Neuen ungeschützt überlassen und ausgesetzt zu haben. Charles Sealsfield nannte sich der junge Autor, der dann ein begeisterter Bürger dieser Neuen Welt wurde, und wenn eine frisch atmende, lebendige Sprache je etwas verraten hat, dann die seine das schöne jugendliche Recht seiner damaligen Begeisterung. Und noch heute, nach hundertsiebzig Jahren, spüren wir in seinen Erzählungen aus jenen Jahren die Lust, etwas Neues am Menschen entdeckt zu haben; fast duften die frischen Farben noch, mit denen er uns seine Bilder aus der Neuen Welt malt.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.09.2006Ha, ihr Yankees!
Metamorphose am Mississippi: Charles Sealsfields schrullige Südstaatenromanze ist wiederzuentdecken
Überhaupt nicht behäbig, aber auch nicht allzu feinsinnig wirkt dieser Autor des Biedermeier, den die Herausgeber der Anderen Bibliothek soeben mit gewohnt sicherem Griff aus der Halbvergessenheit auf die Bücherborde der Lesenden befördern. Das einzige erhaltene Porträt des Verfassers zeigt ein derbes, kantiges Gesicht mit dem gerade noch ahnbaren Anflug eines menschenfreundlichen Lächelns. Das ist Karl Postl, ehemals mährischer Ordensgeistlicher, der in jungen Jahren 1823 aufbrach, um seine Klostermauern und die Enge des alten Österreich für die freie, literarisch noch wenig erschlossene Weite Amerikas einzutauschen. Als Konvertit der transatlantischen Freiheitsreligion spürte er den Drang, sich neu zu taufen.
Fortan verkündete er als Charles Sealsfield der Alten Welt die Frohe Botschaft der Neuen: die "Freude, Amerikaner zu seyn", und die Progression des Fortschritts gen Westen. In Zeiten des Vormärz gab es dafür offene Ohren. "Der zu Bewußtsein ihrer Kraft und Würde erwachenden deutschen Nation" widmete er 1846 sein großes Sammelwerk "Lebensbilder aus der westlichen Hemisphäre", zu dem seine besten Erzählungen gehören, als Ansichten der Existenz "freier Bürger eines stammesverwandten, weltgeschichtlich groß werdenden Staates zur Selbstbeschauung".
Die Amerika-Begeisterung
des deutschen Entdeckers
Sealsfield ist ein höchst unterhaltsamer Prediger und zugleich ein Erzähler von erheblichem Raffinement. Die farbige Frische seiner Sprache spiegelt staunende Begeisterung über die Entdeckung des amerikanischen Kontinents mit seiner grandiosen Natur und seinen urwüchsigen Kolonisatoren. Sein besonderes Element ist die Yankee-Rede, dominante Stimmlage innerhalb der gemischten Gesellschaft des Pionierzeitalters, die sich am liebsten mit haarsträubenden Abenteuern und Aufschneidereien (tall stories) unterhält. Dafür erfindet Sealsfield eine eigene Mischsprache, eine linguistische Vermählung des Germanischen mit dem Yankeetum.
Sie geht den Herrschaften mit "pflanzerisch genteelem Air" ebenso glatt von der Zunge wie den impassablen Gaunervisagen: "Queer, das - ei, sehr queer!" oder "Hat Spunk! gibt eine gloriose Frolic!" Die amputierte Grammatik verträgt sich bestens mit auftrumpfender Wortfülle. Karl May wird sich bei diesem Jargon - und bei der Motivik seines größeren Vorgängers - mit vollen Händen bedienen.
Die Schauplätze des amerikanischen Traums liegen im Süden; es sind große Landschaften von elementarer und bedrohlicher Wildheit, die nach der festen Hand der Siedler verlangen - wie das unendliche, kaum besiedelte Texas, aus dem man freilich erst die schwächelnden Mexikaner hinauswerfen muß (wie das geschieht, ist in Sealsfields bekanntestem Roman, dem "Kajütenbuch", nachzulesen), oder das von Frankreich preiswert erworbene Louisiana mit seinen französischstämmigen Bewohnern, deren Amerikanisierungsdefizite durch republikanische Erziehung und Mischehen zu beheben sind.
Letzteres ist, unter anderem, das Doppelthema von "Ralph Doughby's Esq. Brautfahrt", die den frischverheirateten Erzähler Howard und seine reizende kreolische Braut Louise auf einem Mississippi-Dampfer stromauf zur Plantage des Bräutigams bringt, während sein ungestümer Freund und Reisegefährte Ralph, der Held der Geschichte, sich erst nach vielen tollen Streichen und durch verwegenen Brautraub am Ende der Fahrt Louises Schwester aneignen kann.
Denn fraglos sind zwar die Yankees die Krone der amerikanischen Schöpfung, doch die Yankeeinnen, obgleich starke Charaktere, "sind Euch wie Eis, kalt wie erfrorene Äpfel im Jänner"; und zu Hause hat man es gern wärmer und weniger kantig, wie uns Howard freimütig gesteht: "die Form leicht, zart, und doch gerundet; hasse die eckichten Dämchen, die wie Springfedern aufschnellen". Da der kreolische Schwiegervater als Dynast alten Stils mehr nach der Convenance als nach dem freien Willen seiner Töchter fragt, erhält er durch die rüden Werbemethoden Ralphs eine demokratische Lektion, und die glücklich amerikanisierten Kreolinnen werden in zärtlichem Besitzerstolz als liebe Kinder, Eheweibchen und Püppchen apostrophiert. Der Diminutiv zeigt einen Restbestand von Hierarchie im demokratischen Vielvölkerstaat an: Mann gegen Frau, Kentuckier gegen Franzosen, Wildnis gegen Salon. Die wahre Geliebte ist natürlich Amerika, der jungfräuliche Kontinent: "Es ist unsere Braut, mit der wir in Flitterwochen leben."
So ein Dampfschiff auf dem großen Fluß beherbergt einen exemplarisch bunten Querschnitt der amerikanischen Gesellschaft: Pflanzer, Trapper, Galgenvögel, schwarze Dienerschaft, feine und weniger feine Damen. Eine solche Expedition ist "das Herrlichste, das es in der Welt geben kann. Man ist voll Lebensfrische und bringt einen so sprudelnden Geist auf den Dampfer mit, daß einem alle Nerven oscilliren. Wir waren alle, wie wir sagen, in high glee . . ."
Was hier vor allem sprudelt, ist das Aktions- und Erzähltalent Ralphs, der von sich sagt, er sei eben ein Kentuckier, in dem es lebt, glüht, siedet, brennt. Und das tut es in der Tat bei den Husarenstücken, die seine Version der Brautwerbung sind, ob er sie nun rückblickend erzählt oder vor aller Augen ausführt - etwa als er den Kapitän eines Flußdampfers zu einer wahnwitzigen Wettfahrt mit einem schnelleren Schiff animiert, denn es geht ja um die Ehre: "Alles schwamm vor uns, hinter uns, alles eilte, trieb, flog, brauste. Wir hatten alle Sehen und Hören verloren . . . sausend, brausend, dröhnend, kochend, feuerspeiend, alles schwand vor unseren Augen, Sinnen."
Triumph der Technik im Angesicht der wilden Natur, Autosuggestion des Fortschritts mit mehr als nur einer Ahnung seiner selbstmörderischen Komponente. Auch die schwarzen Sklaven, deren Existenz der freiheitsdurstige Autor eher idyllisch sieht, zeigen sich von diesem Teufelskerl hingerissen, in einem Kauderwelsch, das nun nicht mehr die sprachschöpferische Fusion der Freien, sondern die Infantilität - wörtlich: Sprachlosigkeit - ihrer gottgegebenen Dienerschaft ausdrückt: "Massa Kentucky Debill (devil)."
Die Perspektivierung des ungebärdigen Ralph durch den zivilisierteren Erzähler Howard dient als Korrektiv, aber auch als Kontrastfolie, vor der sich der essentiell amerikanische Charakter dieses Kentuckiers um so stärker abhebt. Daß die Hand, die "unsere Riesenbäume fällt und Sümpfe austrocknet", keine Glacéhandschuhe tragen kann, daß Tugenden und Laster in der amerikanischen Luft üppiger aufschießen, weil ihnen frei zu wachsen und zu wuchern gestattet wird, ist ein Tenor der Reflexionen, die das Erzählgeschehen begleiten. Letztlich ist es die Aufgabe "unserer Damen", mit dem milden Blick duldsamer Weiblichkeit die wüsten Mannsbilder zu zivilisieren - so, wie eine frühere Braut Ralph den rettenden Schal zuwirft, als er bei einem dramatischen cliffhanger abzustürzen droht.
Das Unmaß wird in den Staaten, damals wie heute, gern zur politischen Tugend stilisiert. Im "Kajütenbuch" verschlägt es einen mörderischen Desperado buchstäblich vom Galgen an die mexikanische Front, wo er wahre Wunder kaltblütiger Schießkunst verrichtet und schließlich den Heldentod stirbt - Bewährung auf amerikanische Art. Ganz so extrem sind die Aussichten Ralphs nicht. Dafür scheint der unverdorbene "halbe Naturmensch", der mit dem gemeinen Volk zu rauchen, saufen und palavern versteht, wofür sich die selbsternannten Aristokraten im Norden zu fein sind, als Gentleman der neuen demokratischen Schule zu großem politischem Wirken berufen. Er und seinesgleichen sind ausersehen, die "helle Morgenröthe" eines weltbeherrschenden Amerika heraufzuführen, während die arme Jungfrau Europa "schwächende Dämmerung" überfällt.
Fernweh eines vom eigenen Land enttäuschten Deutschen
Man kann diese glänzend erzählte Mississippi-Romanze samt ihrer prophetischen Tönung nostalgisch genießen (was die alte Schreibung nahelegt) oder ihren dissonanten Subtext herausbuchstabieren. Beide Lektüren sind im Vor- und Nachwort der schönen Ausgabe gleichsam vorweggenommen. Am Anfang steht Rolf Vollmanns enthusiastische Roman-Verführung, am Ende W. G. Sebalds skeptisch kluger Sealsfield-Essay. Sebald setzt hinter die amerikanische Metamorphose seines Autors ein nachdenkliches Fragezeichen, indem er Amerika das Gelobte Land der von ihrer eigenen Geschichte enttäuschten Deutschen nennt - was letztlich auch für seine eigene Generation gelten dürfte.
Charles Sealsfields Identifikation mit dem Yankee-Geist ungestümer Freiheit ist nicht so ganz frei von germanischem Hegemonialdenken und kolonialem Hochmut, und sie geht im Leben weniger glatt auf als in der Fiktion. Er kehrt unter seinem neuen Namen in die Alte Welt zurück, wo er sicherheitshalber in der Schweiz seßhaft wird. Einige Zeit zuvor hatte er versucht, sich mit der deutschen Heimat auszusöhnen, indem er Metternich, dem Hort der Restauration, seine vertraulichen Agentendienste anbot. Die allzu dilettantische Offerte wurde indes abgelehnt. Der Bewerber, so hieß es, spreche das Englische nur mühsam und mit sehr deutschem Akzent.
Charles Sealsfield: "Ralph Doughby's Esq. Brautfahrt". Herausgegeben und eingeleitet von Rolf Vollmann. Mit einem Essay von W. G. Sebald. Die Andere Bibliothek im Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2006. 320 S., geb., 28,50 .
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Metamorphose am Mississippi: Charles Sealsfields schrullige Südstaatenromanze ist wiederzuentdecken
Überhaupt nicht behäbig, aber auch nicht allzu feinsinnig wirkt dieser Autor des Biedermeier, den die Herausgeber der Anderen Bibliothek soeben mit gewohnt sicherem Griff aus der Halbvergessenheit auf die Bücherborde der Lesenden befördern. Das einzige erhaltene Porträt des Verfassers zeigt ein derbes, kantiges Gesicht mit dem gerade noch ahnbaren Anflug eines menschenfreundlichen Lächelns. Das ist Karl Postl, ehemals mährischer Ordensgeistlicher, der in jungen Jahren 1823 aufbrach, um seine Klostermauern und die Enge des alten Österreich für die freie, literarisch noch wenig erschlossene Weite Amerikas einzutauschen. Als Konvertit der transatlantischen Freiheitsreligion spürte er den Drang, sich neu zu taufen.
Fortan verkündete er als Charles Sealsfield der Alten Welt die Frohe Botschaft der Neuen: die "Freude, Amerikaner zu seyn", und die Progression des Fortschritts gen Westen. In Zeiten des Vormärz gab es dafür offene Ohren. "Der zu Bewußtsein ihrer Kraft und Würde erwachenden deutschen Nation" widmete er 1846 sein großes Sammelwerk "Lebensbilder aus der westlichen Hemisphäre", zu dem seine besten Erzählungen gehören, als Ansichten der Existenz "freier Bürger eines stammesverwandten, weltgeschichtlich groß werdenden Staates zur Selbstbeschauung".
Die Amerika-Begeisterung
des deutschen Entdeckers
Sealsfield ist ein höchst unterhaltsamer Prediger und zugleich ein Erzähler von erheblichem Raffinement. Die farbige Frische seiner Sprache spiegelt staunende Begeisterung über die Entdeckung des amerikanischen Kontinents mit seiner grandiosen Natur und seinen urwüchsigen Kolonisatoren. Sein besonderes Element ist die Yankee-Rede, dominante Stimmlage innerhalb der gemischten Gesellschaft des Pionierzeitalters, die sich am liebsten mit haarsträubenden Abenteuern und Aufschneidereien (tall stories) unterhält. Dafür erfindet Sealsfield eine eigene Mischsprache, eine linguistische Vermählung des Germanischen mit dem Yankeetum.
Sie geht den Herrschaften mit "pflanzerisch genteelem Air" ebenso glatt von der Zunge wie den impassablen Gaunervisagen: "Queer, das - ei, sehr queer!" oder "Hat Spunk! gibt eine gloriose Frolic!" Die amputierte Grammatik verträgt sich bestens mit auftrumpfender Wortfülle. Karl May wird sich bei diesem Jargon - und bei der Motivik seines größeren Vorgängers - mit vollen Händen bedienen.
Die Schauplätze des amerikanischen Traums liegen im Süden; es sind große Landschaften von elementarer und bedrohlicher Wildheit, die nach der festen Hand der Siedler verlangen - wie das unendliche, kaum besiedelte Texas, aus dem man freilich erst die schwächelnden Mexikaner hinauswerfen muß (wie das geschieht, ist in Sealsfields bekanntestem Roman, dem "Kajütenbuch", nachzulesen), oder das von Frankreich preiswert erworbene Louisiana mit seinen französischstämmigen Bewohnern, deren Amerikanisierungsdefizite durch republikanische Erziehung und Mischehen zu beheben sind.
Letzteres ist, unter anderem, das Doppelthema von "Ralph Doughby's Esq. Brautfahrt", die den frischverheirateten Erzähler Howard und seine reizende kreolische Braut Louise auf einem Mississippi-Dampfer stromauf zur Plantage des Bräutigams bringt, während sein ungestümer Freund und Reisegefährte Ralph, der Held der Geschichte, sich erst nach vielen tollen Streichen und durch verwegenen Brautraub am Ende der Fahrt Louises Schwester aneignen kann.
Denn fraglos sind zwar die Yankees die Krone der amerikanischen Schöpfung, doch die Yankeeinnen, obgleich starke Charaktere, "sind Euch wie Eis, kalt wie erfrorene Äpfel im Jänner"; und zu Hause hat man es gern wärmer und weniger kantig, wie uns Howard freimütig gesteht: "die Form leicht, zart, und doch gerundet; hasse die eckichten Dämchen, die wie Springfedern aufschnellen". Da der kreolische Schwiegervater als Dynast alten Stils mehr nach der Convenance als nach dem freien Willen seiner Töchter fragt, erhält er durch die rüden Werbemethoden Ralphs eine demokratische Lektion, und die glücklich amerikanisierten Kreolinnen werden in zärtlichem Besitzerstolz als liebe Kinder, Eheweibchen und Püppchen apostrophiert. Der Diminutiv zeigt einen Restbestand von Hierarchie im demokratischen Vielvölkerstaat an: Mann gegen Frau, Kentuckier gegen Franzosen, Wildnis gegen Salon. Die wahre Geliebte ist natürlich Amerika, der jungfräuliche Kontinent: "Es ist unsere Braut, mit der wir in Flitterwochen leben."
So ein Dampfschiff auf dem großen Fluß beherbergt einen exemplarisch bunten Querschnitt der amerikanischen Gesellschaft: Pflanzer, Trapper, Galgenvögel, schwarze Dienerschaft, feine und weniger feine Damen. Eine solche Expedition ist "das Herrlichste, das es in der Welt geben kann. Man ist voll Lebensfrische und bringt einen so sprudelnden Geist auf den Dampfer mit, daß einem alle Nerven oscilliren. Wir waren alle, wie wir sagen, in high glee . . ."
Was hier vor allem sprudelt, ist das Aktions- und Erzähltalent Ralphs, der von sich sagt, er sei eben ein Kentuckier, in dem es lebt, glüht, siedet, brennt. Und das tut es in der Tat bei den Husarenstücken, die seine Version der Brautwerbung sind, ob er sie nun rückblickend erzählt oder vor aller Augen ausführt - etwa als er den Kapitän eines Flußdampfers zu einer wahnwitzigen Wettfahrt mit einem schnelleren Schiff animiert, denn es geht ja um die Ehre: "Alles schwamm vor uns, hinter uns, alles eilte, trieb, flog, brauste. Wir hatten alle Sehen und Hören verloren . . . sausend, brausend, dröhnend, kochend, feuerspeiend, alles schwand vor unseren Augen, Sinnen."
Triumph der Technik im Angesicht der wilden Natur, Autosuggestion des Fortschritts mit mehr als nur einer Ahnung seiner selbstmörderischen Komponente. Auch die schwarzen Sklaven, deren Existenz der freiheitsdurstige Autor eher idyllisch sieht, zeigen sich von diesem Teufelskerl hingerissen, in einem Kauderwelsch, das nun nicht mehr die sprachschöpferische Fusion der Freien, sondern die Infantilität - wörtlich: Sprachlosigkeit - ihrer gottgegebenen Dienerschaft ausdrückt: "Massa Kentucky Debill (devil)."
Die Perspektivierung des ungebärdigen Ralph durch den zivilisierteren Erzähler Howard dient als Korrektiv, aber auch als Kontrastfolie, vor der sich der essentiell amerikanische Charakter dieses Kentuckiers um so stärker abhebt. Daß die Hand, die "unsere Riesenbäume fällt und Sümpfe austrocknet", keine Glacéhandschuhe tragen kann, daß Tugenden und Laster in der amerikanischen Luft üppiger aufschießen, weil ihnen frei zu wachsen und zu wuchern gestattet wird, ist ein Tenor der Reflexionen, die das Erzählgeschehen begleiten. Letztlich ist es die Aufgabe "unserer Damen", mit dem milden Blick duldsamer Weiblichkeit die wüsten Mannsbilder zu zivilisieren - so, wie eine frühere Braut Ralph den rettenden Schal zuwirft, als er bei einem dramatischen cliffhanger abzustürzen droht.
Das Unmaß wird in den Staaten, damals wie heute, gern zur politischen Tugend stilisiert. Im "Kajütenbuch" verschlägt es einen mörderischen Desperado buchstäblich vom Galgen an die mexikanische Front, wo er wahre Wunder kaltblütiger Schießkunst verrichtet und schließlich den Heldentod stirbt - Bewährung auf amerikanische Art. Ganz so extrem sind die Aussichten Ralphs nicht. Dafür scheint der unverdorbene "halbe Naturmensch", der mit dem gemeinen Volk zu rauchen, saufen und palavern versteht, wofür sich die selbsternannten Aristokraten im Norden zu fein sind, als Gentleman der neuen demokratischen Schule zu großem politischem Wirken berufen. Er und seinesgleichen sind ausersehen, die "helle Morgenröthe" eines weltbeherrschenden Amerika heraufzuführen, während die arme Jungfrau Europa "schwächende Dämmerung" überfällt.
Fernweh eines vom eigenen Land enttäuschten Deutschen
Man kann diese glänzend erzählte Mississippi-Romanze samt ihrer prophetischen Tönung nostalgisch genießen (was die alte Schreibung nahelegt) oder ihren dissonanten Subtext herausbuchstabieren. Beide Lektüren sind im Vor- und Nachwort der schönen Ausgabe gleichsam vorweggenommen. Am Anfang steht Rolf Vollmanns enthusiastische Roman-Verführung, am Ende W. G. Sebalds skeptisch kluger Sealsfield-Essay. Sebald setzt hinter die amerikanische Metamorphose seines Autors ein nachdenkliches Fragezeichen, indem er Amerika das Gelobte Land der von ihrer eigenen Geschichte enttäuschten Deutschen nennt - was letztlich auch für seine eigene Generation gelten dürfte.
Charles Sealsfields Identifikation mit dem Yankee-Geist ungestümer Freiheit ist nicht so ganz frei von germanischem Hegemonialdenken und kolonialem Hochmut, und sie geht im Leben weniger glatt auf als in der Fiktion. Er kehrt unter seinem neuen Namen in die Alte Welt zurück, wo er sicherheitshalber in der Schweiz seßhaft wird. Einige Zeit zuvor hatte er versucht, sich mit der deutschen Heimat auszusöhnen, indem er Metternich, dem Hort der Restauration, seine vertraulichen Agentendienste anbot. Die allzu dilettantische Offerte wurde indes abgelehnt. Der Bewerber, so hieß es, spreche das Englische nur mühsam und mit sehr deutschem Akzent.
Charles Sealsfield: "Ralph Doughby's Esq. Brautfahrt". Herausgegeben und eingeleitet von Rolf Vollmann. Mit einem Essay von W. G. Sebald. Die Andere Bibliothek im Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2006. 320 S., geb., 28,50 .
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.12.2006Schwanenhals und Sklaverei
Pro und Contra: Rolf Vollmann und W.G. Sebald über Charles Sealsfield
„Soll kommen, der Ihr Haus schänden will, will ihn fassen wie eine Stierschlange und ihm das Genick abdrücken, das will ich, bei Jove! das will ich.” So reden, am liebsten ohne Personalpronomen, mit Anspielungen auf die antike Mythologie und in schlechter Grammatik, echte Männer, denen nicht selten sogar dabei
der Schaum auf die Lippen tritt, die „schwarzgrau” geworden sind. Bei Charles Sealsfield, der im frühen
19. Jahrhundert die deutschen Leser mit der Landschaft und Gesellschaft der Neuen Welt bekannt machte, ist es Ralph Doughby, der sich so vor seinem Schwiegervater aufplustert, dessen Tochter er heimlich geheiratet hat. Doughby ist eine gerade Natur, recht unbeholfen, eckt mit seiner Kraftmeierei leicht an, ist aber doch liebenswert für jeden, der ihn versteht und richtig zu nehmen weiß.
Zumindest unter den Lesern fand bislang Doughby eine Menge verständnisvoller Anhänger, sind doch Sealsfields Romane eine beliebte Lektüre bei Gebildeten, die schon fast alles aus dem klassischen Kanon kennen und dennoch ihre jugendliche Leselust nicht verloren haben. „Ralph Doughby’s Esq. Brautfahrt” ist deshalb nicht gerade eine solche Entdeckung, wie sie die „Andere Bibliothek” sonst ihren Lesern anbietet. Die Geschichte von George Howard, dem braven Mann, der gerade eine Frau gefunden hat, und von Ralph Doughby, dem Raubauz, der auszieht, sich eine zu erobern, dieser Roman also, der mit einer Hochzeitsreise beginnt, eine Brautschau erzählt und mit einer zweiten Hochzeit endet, müsste nicht unbedingt unter den Vignetten der „Anderen Bibliothek” in schöner brauner Cicero Caslon Regular noch einmal gesetzt werden.
Hingegen fasziniert die Konfrontation Rolf Vollmann – W. G. Sebald, die die Ausgabe inszeniert. Dem einen, Vollmann, trägt sie auf, das Vorwort zu schreiben; diesem Text stellt sie am Schluss der Ausgabe Sebalds Essay „Ansichten aus der Neuen Welt. Über Charles Sealsfield” gegenüber, der zuerst im Jahre 1988 erschien. Beide Texte spiegeln die Rezeptionsgeschichte des Amerikareisenden Sealsfield, der sich als Ethnologe anbietet und als Jugendbuchautor genossen wird.
Das Vorwort von Rolf Vollmann lockt, so soll es ja sein, den Leser in die Lektüre hinein, es verspricht eine exotische Reise in unbekannte Flussauen, Prärien und Steppen: „Nie und nirgends sonst hat eine Welt so von Krokodilen gewimmelt wie das Louisiana Sealsfields, damals, am Anfang des 19. Jahrhunderts”; es verspricht humoristische Schilderungen vom Pflanzerleben in den Südstaaten; den anspruchsvolleren Leser macht es auf Naturbeschreibungen neugierig, die mit denen Stifters sollen konkurrieren können. Vollmann schreibt in einem Ton, der dem Leser den Roman gewissermaßen vorschmeckt; ein Verzicht auf diesen Leckerbissen wäre für Vollmann, den Kenner und Freund literarischer Delikatessen, ein Affront.
Vollmann nachzugeben, kann zu Glück oder Verzweiflung führen – je nachdem, ob man „diese wilden aber kräftigen Sprößlinge der Natur und unserer Freiheit”, die Sealsfield auftreten lässt, und die die „Väter künftiger Geschlechter” werden wollen, mag oder nicht; je nachdem, ob man die Männer schätzt, die ihre „Plänchen” haben und Frauen brauchen, deren „reizendes Bild in frischer Jugendfülle süßschmachtenden Verlangens (ihnen) entgegenlächelte” und deren „Schwanenhals” sich ihnen lebenswarm zubiegt.
Gibt man der Verlockung Vollmanns nach und sich dem Text hin, so lässt das Nachwort von W. G. Sebald das Vergnügen im Nachhinein als Sünde erscheinen. Sebald stellt nicht den Geheimtipp Sealsfield vor, sondern den Autor Carl Postl, der sich hinter dem Pseudonym verbirgt: 1793 im böhmischen Mähren geboren, entlief der begabte Konventstudent seinem Orden, in dem ihm eine Karriere bevorstand, um jener Weltreisende und Schriftsteller zu werden, „dessen völkerpsychologische und geopolitische Exkurse einem Ethnographen wie Josef Nadler als Beispiele wahrer epischer Kunst ohne weiteres einleuchteten”, der aber auch noch bei Friedrich Sengle als „freisinniger Volksschriftsteller reklamiert” wird.
Sebald folgt der 1952 erschienen Sealsfield-Biographie von Eduard Castles und gewinnt daraus das Bild einer politisch höchst zwielichtigen Figur, die sich der amerikanischen Regierung als Agent anbot, Denunziationen nicht scheute, mit Angebereien manövrierte, für die Sklavenhaltung eintrat, und für die „der ,höhere Sinn‘ der Vernichtung der Wilden außerhalb jedes Zweifels” stand. „Die Art, wie der allem Anschein nach progressive Literat sich anschickte, seine politische Seele zu verkaufen, verweist bereits auf die in der Geschichte der bürgerlichen Literatur weitverbreitete, aber kaum noch ausgeleuchtete trahison des clercs, die ihren Beweggrund nicht zuletzt in der Furcht vor der Brotlosigkeit und Deklassierung hatte.”
Vollmann also lockt den Leser in ein literarisches Vergnügungslokal, bei dessen Verlassen ihn Sebald darüber aufklärt, wie es dort wirklich zuging. Diese Fopperei, die die Ausgabe mit dem Leser treibt, ist das eigentliche Vergnügen, das sie ihm bereitet. HANNELORE SCHLAFFER
CHARLES SEALSFIELD: Ralph Doughby’s Esq. Brautfahrt. Herausgegeben von Rolf Vollmann. Mit einem Essay von W. G. Sebald. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2006. 323 Seiten, 28,50 Euro.
Drei Häuptlinge des Prärie-Stamms der Piegan, aufgenommen im Jahr 1900: W.G. Sebald zufolge hatte Charles Sealsfield alias Carl Postl am „höheren Sinn” der „Vernichtung der Wilden” wenig Zweifel.
Foto: Corbis
Charles Sealsfield (1793-1864)
Foto: Imagno/PA
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
Pro und Contra: Rolf Vollmann und W.G. Sebald über Charles Sealsfield
„Soll kommen, der Ihr Haus schänden will, will ihn fassen wie eine Stierschlange und ihm das Genick abdrücken, das will ich, bei Jove! das will ich.” So reden, am liebsten ohne Personalpronomen, mit Anspielungen auf die antike Mythologie und in schlechter Grammatik, echte Männer, denen nicht selten sogar dabei
der Schaum auf die Lippen tritt, die „schwarzgrau” geworden sind. Bei Charles Sealsfield, der im frühen
19. Jahrhundert die deutschen Leser mit der Landschaft und Gesellschaft der Neuen Welt bekannt machte, ist es Ralph Doughby, der sich so vor seinem Schwiegervater aufplustert, dessen Tochter er heimlich geheiratet hat. Doughby ist eine gerade Natur, recht unbeholfen, eckt mit seiner Kraftmeierei leicht an, ist aber doch liebenswert für jeden, der ihn versteht und richtig zu nehmen weiß.
Zumindest unter den Lesern fand bislang Doughby eine Menge verständnisvoller Anhänger, sind doch Sealsfields Romane eine beliebte Lektüre bei Gebildeten, die schon fast alles aus dem klassischen Kanon kennen und dennoch ihre jugendliche Leselust nicht verloren haben. „Ralph Doughby’s Esq. Brautfahrt” ist deshalb nicht gerade eine solche Entdeckung, wie sie die „Andere Bibliothek” sonst ihren Lesern anbietet. Die Geschichte von George Howard, dem braven Mann, der gerade eine Frau gefunden hat, und von Ralph Doughby, dem Raubauz, der auszieht, sich eine zu erobern, dieser Roman also, der mit einer Hochzeitsreise beginnt, eine Brautschau erzählt und mit einer zweiten Hochzeit endet, müsste nicht unbedingt unter den Vignetten der „Anderen Bibliothek” in schöner brauner Cicero Caslon Regular noch einmal gesetzt werden.
Hingegen fasziniert die Konfrontation Rolf Vollmann – W. G. Sebald, die die Ausgabe inszeniert. Dem einen, Vollmann, trägt sie auf, das Vorwort zu schreiben; diesem Text stellt sie am Schluss der Ausgabe Sebalds Essay „Ansichten aus der Neuen Welt. Über Charles Sealsfield” gegenüber, der zuerst im Jahre 1988 erschien. Beide Texte spiegeln die Rezeptionsgeschichte des Amerikareisenden Sealsfield, der sich als Ethnologe anbietet und als Jugendbuchautor genossen wird.
Das Vorwort von Rolf Vollmann lockt, so soll es ja sein, den Leser in die Lektüre hinein, es verspricht eine exotische Reise in unbekannte Flussauen, Prärien und Steppen: „Nie und nirgends sonst hat eine Welt so von Krokodilen gewimmelt wie das Louisiana Sealsfields, damals, am Anfang des 19. Jahrhunderts”; es verspricht humoristische Schilderungen vom Pflanzerleben in den Südstaaten; den anspruchsvolleren Leser macht es auf Naturbeschreibungen neugierig, die mit denen Stifters sollen konkurrieren können. Vollmann schreibt in einem Ton, der dem Leser den Roman gewissermaßen vorschmeckt; ein Verzicht auf diesen Leckerbissen wäre für Vollmann, den Kenner und Freund literarischer Delikatessen, ein Affront.
Vollmann nachzugeben, kann zu Glück oder Verzweiflung führen – je nachdem, ob man „diese wilden aber kräftigen Sprößlinge der Natur und unserer Freiheit”, die Sealsfield auftreten lässt, und die die „Väter künftiger Geschlechter” werden wollen, mag oder nicht; je nachdem, ob man die Männer schätzt, die ihre „Plänchen” haben und Frauen brauchen, deren „reizendes Bild in frischer Jugendfülle süßschmachtenden Verlangens (ihnen) entgegenlächelte” und deren „Schwanenhals” sich ihnen lebenswarm zubiegt.
Gibt man der Verlockung Vollmanns nach und sich dem Text hin, so lässt das Nachwort von W. G. Sebald das Vergnügen im Nachhinein als Sünde erscheinen. Sebald stellt nicht den Geheimtipp Sealsfield vor, sondern den Autor Carl Postl, der sich hinter dem Pseudonym verbirgt: 1793 im böhmischen Mähren geboren, entlief der begabte Konventstudent seinem Orden, in dem ihm eine Karriere bevorstand, um jener Weltreisende und Schriftsteller zu werden, „dessen völkerpsychologische und geopolitische Exkurse einem Ethnographen wie Josef Nadler als Beispiele wahrer epischer Kunst ohne weiteres einleuchteten”, der aber auch noch bei Friedrich Sengle als „freisinniger Volksschriftsteller reklamiert” wird.
Sebald folgt der 1952 erschienen Sealsfield-Biographie von Eduard Castles und gewinnt daraus das Bild einer politisch höchst zwielichtigen Figur, die sich der amerikanischen Regierung als Agent anbot, Denunziationen nicht scheute, mit Angebereien manövrierte, für die Sklavenhaltung eintrat, und für die „der ,höhere Sinn‘ der Vernichtung der Wilden außerhalb jedes Zweifels” stand. „Die Art, wie der allem Anschein nach progressive Literat sich anschickte, seine politische Seele zu verkaufen, verweist bereits auf die in der Geschichte der bürgerlichen Literatur weitverbreitete, aber kaum noch ausgeleuchtete trahison des clercs, die ihren Beweggrund nicht zuletzt in der Furcht vor der Brotlosigkeit und Deklassierung hatte.”
Vollmann also lockt den Leser in ein literarisches Vergnügungslokal, bei dessen Verlassen ihn Sebald darüber aufklärt, wie es dort wirklich zuging. Diese Fopperei, die die Ausgabe mit dem Leser treibt, ist das eigentliche Vergnügen, das sie ihm bereitet. HANNELORE SCHLAFFER
CHARLES SEALSFIELD: Ralph Doughby’s Esq. Brautfahrt. Herausgegeben von Rolf Vollmann. Mit einem Essay von W. G. Sebald. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2006. 323 Seiten, 28,50 Euro.
Drei Häuptlinge des Prärie-Stamms der Piegan, aufgenommen im Jahr 1900: W.G. Sebald zufolge hatte Charles Sealsfield alias Carl Postl am „höheren Sinn” der „Vernichtung der Wilden” wenig Zweifel.
Foto: Corbis
Charles Sealsfield (1793-1864)
Foto: Imagno/PA
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Hannelore Schlaffer sieht den Reiz dieser Ausgabe von Charles Sealsfields "Ralph Doughby?s Esq. Brautfahrt" in der "Anderen Bibliothek" weniger in dem Roman als in der Inszenierung der Konfrontation zwischen Rolf Vollmanns Vorwort und W. G. Sebalds Essay über den Autor. Beide Texte spiegeln für sie die Rezeptionsgeschichte des Autors. Vollmanns Versuch, Seafield dem Leser schmackhaft zu machen, seine Einladung an den Leser, die exotischen und humoristischen Schilderungen der Südstaaten und ihrer Natur zu goutieren, hält Schlaffer durchaus berechtigt. Etwas überzeugender scheint ihr allerdings Sebalds Essay, der ein wenig schmeichelhaftes Bild des sich hinter dem Pseudonym Sealsfield verbergenden Autors Carl Postl zeichnet. Als "politisch höchst zwielichtige Figur" charakterisiere Sebald den Autor, der sich der amerikanischen Regierung als Agent angeboten und die Vernichtung der "Wilden" gerechtfertigt habe sowie für die Sklavenhaltung eingetreten sei. "Vollmann also lockt den Leser in ein literarisches Vergnügungslokal", resümiert die Rezensentin, "bei dessen Verlassen ihn Sebald darüber aufklärt, wie es dort wirklich zuging." Für sie besteht darin das eigentliche Vergnügen der Ausgabe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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