Ralph Gelberts Malweise ist impulsiv, rauschhaft, manchmal geradezu dionysisch. Es handelt sich um eine Kunst, die auf den Körper zurückverweist, auf Bewegungen, die einer physischen Dynamik und einer sinnlichen Logik zu folgen scheinen und weniger einem vorab entwickelten Konzept. Ihre kunstgeschichtlichen Wurzeln liegen in der informellen Kunst, wie sie im Paris der vierziger und fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts entstand. Deren Ziel war es, die Malerei aus ihrer Abhängigkeit von der äußeren Wirklichkeit zu befreien und gewissermaßen zu sich selbst kommen zu lassen. Wer Gelberts Bilder betrachtet, dem teilen sich die vulkanischen Energien mit, die sich in ihnen manifestiert haben, die Lust an satten, ja bisweilen grellen Farben, die dahinströmen, ver ießen, Wolken bilden, Wirbel und Schlieren. In seinen Werken tun sich phantastische Räume auf, Kunstwelten, die weder Darstellungen existierender Orte sind noch Innenräume des Subjekts. Was jedoch so rauschhaft erscheinen mag, verdankt sich durchaus nicht nur dem spontanen Impuls, sondern ebenso Kalkül und Disziplin. Wie bei den Kalligraphien aus dem Geist des Zen setzt der Eindruck von Spontaneität und Intensität stets ein Höchstmaß an Beherrschtheit voraus. (Auszug aus Hans-Walter Schmidt, Les Paradis Artificiels)
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