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Der Krieg war endlich aus, jetzt galt das Motto 'Rama dama'! . Unmittelbar nach Kriegsende war der Fotograf Georg Fruhstorfer mit seiner Leica unterwegs durch die Trümmerlandschaft Münchens. Die in diesem Band enthaltenen Fotos dokumentieren eindrucksvoll das Leben nach dem Krieg. Kenntnisreich und einfühlsam ergänzen die Texte von Heidi Fruhstorfer, selbst eine Zeitzeugin, das bislang größtenteils unveröffentlichte Bildmaterial. Es zeigt die einst prächtigen, nun zerstörten Gebäude und das provisorische Alltagsleben inmitten von Trümmern. Besonders beindruckend sind auch die Bilder der…mehr

Produktbeschreibung
Der Krieg war endlich aus, jetzt galt das Motto 'Rama dama'! . Unmittelbar nach Kriegsende war der Fotograf Georg Fruhstorfer mit seiner Leica unterwegs durch die Trümmerlandschaft Münchens. Die in diesem Band enthaltenen Fotos dokumentieren eindrucksvoll das Leben nach dem Krieg. Kenntnisreich und einfühlsam ergänzen die Texte von Heidi Fruhstorfer, selbst eine Zeitzeugin, das bislang größtenteils unveröffentlichte Bildmaterial. Es zeigt die einst prächtigen, nun zerstörten Gebäude und das provisorische Alltagsleben inmitten von Trümmern. Besonders beindruckend sind auch die Bilder der Menschen, die sich mit der Situation arrangierten, nicht aufgaben und schließlich anpackten, um ihre Stadt aufzuräumen und wieder aufzubauen. Erleben Sie eine Reise in eine Zeit, geprägt von großer Not und dem unbändigen Willen zu überleben.
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Autorenporträt
1947 kam Heidi Fruhstorfer als fünfjähriges Flüchtlingskind nach München. Den damaligen Wiederaufbau der Stadt erlebte sie hautnah. 1962 lernte sie ihren späteren Mann, den Bildjournalisten Georg Fruhstorfer kennen. Sie arbeitete damals in der Presseabteilung einer Münchner Filmproduktionsfirma, Georg hatte sich als Fotograf und Reporter einen guten Namen gemacht. Von da an waren beide, bis zu seinem Tod im Jahre 2003, ein unzertrennliches Reporterteam und hatten viel Freude an ihrer Arbeit. Und dies besonders in jenen Jahren, als sie im Fotolabor ein jedes Mal voller Spannung die Entwicklung der Filme und die Vergrößerungen der Fotos vornahmen. So entstand im Laufe von 40 Jahren ein umfangreiches Bildarchiv.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.11.2013

Die Stadt in Trümmern
Der Fotograf Georg Fruhstorfer hat das Leben im kriegszerstörten München dokumentiert. Seine Witwe hat
aus seinem Nachlass ein sehens- und lesenswertes Buch zusammengestellt
VON WOLFGANG GÖRL
Ein Foto, das die Schrecken der Vergangenheit ebenso dokumentiert wie die verzweifelten Versuche der Überlebenden, irgendwie über die Runden zu kommen: Inmitten einer Schutthalde, den Trümmern kriegszerstörter Häuser, steht eine Frau mit Kopftuch, die auf einem Ladentisch aus aufgeschichteten Ziegeln ein paar armselige Waren anbietet. Zwei Kunden inspizieren das Angebot – vielleicht ist etwas Brauchbares darunter. Und brauchbar ist fast alles in diesen Zeiten, in denen München, die einst glanzvolle Stadt, beinahe ausgelöscht ist. „Wir lebten in einer Stadt in Schutt, die zu stark war, um unterzugehen“, schrieb später der Schriftsteller Wolfgang Koeppen.
  Das Bild hat der Fotograf Georg Fruhstorfer (1915–2003) aufgenommen, kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Der aus Niederbayern stammende Reporter und Fotojournalist arbeitete für den Münchner Merkur und hinterließ dem Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek ein umfangreiches Œuvre. Seine Witwe, Heidi Fruhstorfer, ebenfalls Journalistin, hat aus bisher größtenteils unveröffentlichten Fotos ihres Mannes ein sehens- und lesenswertes Buch zusammengestellt, das Einblicke in das Alltagsleben der verwüsteten Stadt unmittelbar nach dem Krieg bietet. „Rama dama! München nach 1945“ heißt der Bildband, der dem Betrachter in eindrucksvoller Weise verdeutlicht, wie gewaltig die Zerstörungen waren und wie erstaunlich es ist, dass München aus diesen Trümmern gewissermaßen wiederauferstanden ist.
  Wer etwa sieht, in welch erbärmlichem Zustand sich die Jesuitenkirche St. Michael in der Neuhauser Straße nach dem Bombenangriff vom 23. November 1944 befand, kann kaum glauben, dass diese Ruine wieder zu jenem Prachtbau werden konnte, den heute jeder Münchner kennt. Für immer verloren ist hingegen der Originalbau der Neuen Pinakothek. Auf Fruhstorfers Fotos ist zu sehen, dass der lang gestreckte Baukörper durch die Bombenexplosionen in zwei Hälften geteilt wurde. Während man die ebenfalls schwer beschädigte Alte Pinakothek wieder aufbaute, wurde die Ruine der Neuen Pinakothek komplett abgetragen. An ihrer Stelle entstand Anfang der Achtzigerjahre ein neuer Museumsbau.
  Interessant aber sind auch die Alltagsszenen, die das Buch bietet: Da sind die Menschen, die mit Schaufel und Spitzhacke die Trümmer beseitigen; da sind Kriegsheimkehrer, denen das Grauen ins Gesicht geschrieben ist; da sind fliegende Händler, Kriegsversehrte, Marktweiber oder US-amerikanische Soldaten. In der Trümmerwüste regt sich wieder Leben, gewiss ein Leben im Ausnahmezustand. Aber es gibt auch erste Schritte hin zur Normalität. Auf der Ruine der Traditionsgaststätte „Donisl“ prangt ein großes Schild, auf dem eine verheißungsvolle Botschaft geschrieben steht: „Donisl – wieder geöffnet ab 5 Uhr früh.“
  Georg Fruhstorfers Fotos sind so stark, dass sie für sich sprechen. Und doch ist man dankbar, dass die Herausgeberin erläuternde und kenntnisreiche Texte hinzugefügt hat. Manches versteht sich aus heutiger Sicht eben nicht von selbst. Nur ältere Münchner werden wissen, was es beispielsweise mit der „Bockerlbahn“ auf sich hat. Nun, die kleine Lokomotive mit den angehängten Bau-Loren zockelte auf Schmalspurgleisen durch das zerstörte München. Die Bockerlbahn war eines der wichtigsten Transportmittel der Trümmerjahre. Auch ihr setzt dieses vortreffliche Buch ein Denkmal.
Heidi Fruhstorfer: Rama dama! München nach 1945. Wartberg Verlag. 96 Seiten mit vielen Bildern, 19,90 Euro.
MÜNCHNER SEITEN
Es geht aufwärts, die Menschen wollen sich endlich wieder amüsieren. Bei Misswahlen und Tombolas zeigt sich das „Fräuleinwunder“.
FOTOS (4): GEORG FRUHSTORFER
München nach dem Krieg:
Der Donisl (links) hat wieder geöffnet – ein Lichtblick.
Oben eine Händlerin zwischen Trümmern, unten die zerstörte
Jesuitenkirche St. Michael.

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