Der junge Prosaautor Ilija urovic hat bereits zwei Kurzgeschichtensammlungen vorgelegt und tritt nun mit seinem ersten Gedichtband in Erscheinung, "Brid" ("Rand"). Die sprachliche Geschicklichkeit, die kompromisslose Stimme des lyrischen Subjekts sowie die innovative Lexik avancieren zu einem Begegnungsraum unterschiedlicher Kulturen, Sprachen und Welten und formen eine starke, expressive Erfahrungswelt des heutigen Europas sowie der gesellschaftspolitischen Phänomene, die es beeinflussen, einschließlich der Herausforderungen, mit denen die Bewohner:innen Europas konfrontiert sind. Migration und Reisen sind in urovics Poesie Topoi, innerhalb derer das lyrische Subjekt bestrebt ist, die physischen und fiktiven Grenzen der (entlang der Klassen geteilten) Welten zu überblicken, sie dem intimen Wesen des Individuums entgegenzusetzen und im Text zu dekonstruieren.