Die gelehrigen Kinder der Aufklärung, Universalismus und Relativismus, befinden sich heute in einem unversöhnlichen Streit: Individualisierung trifft auf Allgemeingültiges; allgemeine Ideen und Werte kämpfen gegen besondere und gruppenspezifische Weltanschauungen; universale Menschenrechte gegen Sippe und Gruppenzugehörigkeit. Gilt noch »alles ist relativ«, wenn doch der Relativismus merkwürdigerweise mit absolutem (oder eben universalem) Wahrheitsanspruch auftritt? Gibt es einen Ausweg? Nicola Condoleo analysiert gegenwärtige gesellschaftliche Konflikte ausgehend von der philosophischen Begründung des Relativismus. Dabei stellt er immer wieder die Frage, wie die aktuellen Auseinandersetzungen als Neuanfang in diesem grundlegenden Streit der Positionen gelesen werden können.