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Das System "Leopold Ranke": an seiner Spitze ein Mann namens Theodor Wiedemann. Kaum jemand, der ihn kennen würde. Und doch unverzichtbar, wie diese Studie erstmals zeigt. Ohne Wiedemann, den rastlosen und treuen Mitarbeiter des renommiertesten Historikers seiner Zeit, wäre die überbordende Buchproduktion Rankes in den 1870er- und 1880er-Jahren undenkbar gewesen.Heinz Duchhardt unternimmt das schwierige Unterfangen, den "Sekretär" biographisch aufzuarbeiten: schwierig vor allem deshalb, weil ein Nachlass und sonstiges autobiographisches Material nicht zur Verfügung standen und die Quellenlage…mehr

Produktbeschreibung
Das System "Leopold Ranke": an seiner Spitze ein Mann namens Theodor Wiedemann. Kaum jemand, der ihn kennen würde. Und doch unverzichtbar, wie diese Studie erstmals zeigt. Ohne Wiedemann, den rastlosen und treuen Mitarbeiter des renommiertesten Historikers seiner Zeit, wäre die überbordende Buchproduktion Rankes in den 1870er- und 1880er-Jahren undenkbar gewesen.Heinz Duchhardt unternimmt das schwierige Unterfangen, den "Sekretär" biographisch aufzuarbeiten: schwierig vor allem deshalb, weil ein Nachlass und sonstiges autobiographisches Material nicht zur Verfügung standen und die Quellenlage zu seinen Wurzeln in Ostpreußen kriegsbedingt ruinös geworden ist. Auch wenn sich das Format einer "intellektuellen Biographie" aufgrund der Quellenlage von selbst verbot, leistet der Autor einen wesentlichen Beitrag zur Ranke-Forschung: durch die Analyse der Mitwirkung Wiedemanns in und an Rankes "Buchfabrik" und seiner Funktion als Rankes Vertrauter. Wiedemann wird so zu einem für das Wissenschaftssystem unentbehrlichen Typus von "Privatgelehrtem" des 19. Jahrhunderts, der ohne feste institutionelle Einbindung sein Leben gestalten wollte (und es sich finanziell leisten konnte).
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Autorenporträt
Heinz Duchhardt (* 1943) bekleidete Lehrstühle für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Bayreuth (1984-88) und für Neuere Geschichte an der Universität Münster (1988-1995). Von 1994 bis 2011 war er Direktor der Abteilung Universalgeschichte des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, von 2008 bis 2014 zudem Präsident der Max Weber Stiftung. Er ist Mitglied verschiedener europäischer Akademien. Seine Arbeitsschwerpunkte waren und sind die Internationalen Beziehungen in der Vormoderne, die "Sattelzeit", die Europa-Thematik und die Wissenschaftsgeschichte des 19./20. Jahrhunderts.