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Die Philologie hat im 19. Jahrhundert wesentlich zum europäischen Rassismus beigetragen, gegen diesen aber auch zentrale anthropologische Wissensbestände behauptet. Der Band zeigt diesen Prozess anhand von Grundlagentexten und erläuternden Kommentaren.Früher als biologische Rassenlehren lieferte philologisches Wissen grundlegende "Erkenntnisse" über Ursprünge, Wesen und Potenziale menschlicher Kollektive. Die Entdeckungen der Sprach- und Textreflexion erlaubten eine rassenlogische Hierarchisierung des Menschen auf der Grundlage eines Erbfolgedenkens, das für die europäischen Völker eine…mehr

Produktbeschreibung
Die Philologie hat im 19. Jahrhundert wesentlich zum europäischen Rassismus beigetragen, gegen diesen aber auch zentrale anthropologische Wissensbestände behauptet. Der Band zeigt diesen Prozess anhand von Grundlagentexten und erläuternden Kommentaren.Früher als biologische Rassenlehren lieferte philologisches Wissen grundlegende "Erkenntnisse" über Ursprünge, Wesen und Potenziale menschlicher Kollektive. Die Entdeckungen der Sprach- und Textreflexion erlaubten eine rassenlogische Hierarchisierung des Menschen auf der Grundlage eines Erbfolgedenkens, das für die europäischen Völker eine Vorrangstellung innerhalb der Weltgeschichte beanspruchte. Diese "Erkenntnisse", abgeleitet an Indizien der Sprach- oder Schriftstrukturen, der Textformen und Überlieferungsströme, sind daher keine weichen Faktoren der Wissenschaftsgeschichte, die harte Wissensbestände ergänzt hätten, sondern stellen Konstruktionsbedingungen für das Erkenntnisobjekt Mensch im 19. Jahrhundert dar.
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Autorenporträt
Markus Messling, geboren 1975, promovierte in Romanischer Philologie an der Freien Universität Berlin (2007). Er ist Leiter der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe (DFG) "Philologie und Rassismus im 19. Jahrhundert" an der Universität Potsdam. Für seine Arbeiten hat er Auszeichnungen und Preise erhalten. Im Frühjahr 2011 war er Gastprofessor an der EHESS in Paris.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Thomas Steinfeld hat einen entscheidenden Einwand gegen die Verbindung von Rassenlehre und vergleichender Sprachgeschichte in diesem von Philipp Krämer, Markus A. Lenz und Markus Messling herausgegebenen Band: Sie ist nicht hinreichend. Denn in der Wahl der Mitel ist Rassismus nicht wählerisch, gibt der Rezensent zu bedenken. Insofern hätte sich Steinfeld gewünscht, die durchaus erhellenden Kommentare im Band zu Schriften des 19. Jahrhunderts würden weiter ausgedehnt auf andere Disziplinen. Den monografischen Ansatz würde Steinfeld begrüßen, um die im Band anzutreffende Nähe zu den Originaltexten zu verlassen.

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