Seit dem 15. Jahrhundert wurde in Spanien die Limpieza de Sangre, die Reinheit des Blutes, als Statut in wichtigen Institutionen wie Stadträten, Universitäten oder Orden verankert. Personen mit "unreinem Blut", das hieß von jüdischer oder muslimischer Herkunft, hatten keinen Zugang. Max S. Hering Torres untersucht Konzeption und Folgen dieser Doktrin und stellt dar, dass sich der Antisemitismus und Nationalismus des 19. und 20. Jahrhunderts zeitweise einer ähnlichen Argumentation bedienten.
Seit dem 15. Jahrhundert wurde in Spanien die Limpieza de Sangre, die Reinheit des Blutes, als Statut in wichtigen Institutionen wie Stadträten, Universitäten oder Orden verankert. Personen mit "unreinem Blut", das hieß von jüdischer oder muslimischer Herkunft, hatten keinen Zugang. Max S. Hering Torres untersucht Konzeption und Folgen dieser Doktrin und stellt dar, dass sich der Antisemitismus und Nationalismus des 19. und 20. Jahrhunderts zeitweise einer ähnlichen Argumentation bedienten.
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Autorenporträt
Max S. Hering Torres, Dr. phil., promovierte in Wien und ist Assistenz-Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universidad Nacional de Colombia, Bogotá.
Inhaltsangabe
InhaltVorwort.................................................................................................................... 111. Einleitung............................................................................................................ 141.1 Einführung in die Thematik.......................................................................... 141.2 Forschungsstand ............................................................................................. 171.3 Ziel und Methode ........................................................................................... 242. Der Weg zur Konversion............................................................................... 282.1 Die rechtliche Lage der Juden im Mittelalter .............................................. 282.2 Die antijüdischen Ausschreitungen von 1391............................................. 302.3 Fazit: Vom jüdischen zum neuchristlichen »Problem«.............................. 343. Norm als System der Ausgrenzung............................................................. 363.1 Die soziale Lage vor der Formulierung des Sentencia-Estatuto ................... 373.2 Das Sentencia-Estatuto von Toledo 1449 ....................................................... 393.3 Die Instrucción von 1449 - eine Widerlegung des Sentencia-Estatuto........... 463.4 Das Memorial von 1449 - eine Apologie des Sentencia-Estatuto.................. 493.5 Das Defensorium Unitatis Christianae - Gegenangriff auf das Memorial....... 573.6 Fazit: Normen als Fundament der limpieza de sangre ................................... 624. Die Verbreitung der »Statuten zur Reinheit des Blutes«....................... 644.1 Bildung, Weisheit und »Reinheit« in den Colegios Mayores .......................... 654.2 Noblesse, Privilegien und »Reinheit« in den Militärorden......................... 704.3 Verfolgung, Überwachung und »Reinheit« in der Inquisition .................. 724.4 Fazit: Die »Statuten zur Reinheit des Blutes« als Monopolder Machtkonzentration................................................................................. 815. Ausgrenzungssystem als Begründer sozialer »Wirklichkeiten«............ 825.1 Die Ständegesellschaft und die Frage nach der »Reinheit«........................ 835.2 Genealogie als Schlüssel gesellschaftlichen Lebens.................................... 845.3 »Blut«, »Rasse« und »Herkunft« als Kampfmittel um Ämteram Colegio Mayor de San Ildefonso in Alcalá de Henares....................... 915.4 »Blut«, »Rasse« und »Herkunft« innerhalb der Militärorden:Ein verhängnisvolles Argument.................................................................. 1055.5 »Blut«, »Rasse« und »Herkunft« als soziale Konstruktion der Zeugenan der Inquisition von Córdoba ................................................................. 1185.6 Fazit: Der genealogische Judenhass ohne Judentum............................... 1286. Das Ideengut der limpieza de sangre ............................................................. 1326.1 Die »Reinheit des Blutes«: Ein theologischer Denkansatz...................... 1326.1.1 Das Konzept der »Reinheit« in der jüdisch-christlichen Tradition.. 1336.1.2 Das Prinzip der Sünde und der »inneren Unreinheit« ....................... 1386.1.3 Die Kreuzigung Jesu Christi und die kollektive Schuld der Juden .. 1416.1.4 Das Prinzip der Erbsünde als »jüdisches Problem«........................... 1486.1.5 Die Macht der Bibel ............................................................................... 1516.2 Limpieza de sangre: Die Verwissenschaftlichung einestheologischen Denkansatzes?...................................................................... 1566.2.1 Die antike Humoralpathologie und die Erfassung des Körpers ...... 1576.2.2 Die Erfassung des anomalen Geistes und Körpersin der Medizin der Frühen Neuzeit...................................................... 1616.2.3 Neuchristen-Körper -
InhaltVorwort.................................................................................................................... 111. Einleitung............................................................................................................ 141.1 Einführung in die Thematik.......................................................................... 141.2 Forschungsstand ............................................................................................. 171.3 Ziel und Methode ........................................................................................... 242. Der Weg zur Konversion............................................................................... 282.1 Die rechtliche Lage der Juden im Mittelalter .............................................. 282.2 Die antijüdischen Ausschreitungen von 1391............................................. 302.3 Fazit: Vom jüdischen zum neuchristlichen »Problem«.............................. 343. Norm als System der Ausgrenzung............................................................. 363.1 Die soziale Lage vor der Formulierung des Sentencia-Estatuto ................... 373.2 Das Sentencia-Estatuto von Toledo 1449 ....................................................... 393.3 Die Instrucción von 1449 - eine Widerlegung des Sentencia-Estatuto........... 463.4 Das Memorial von 1449 - eine Apologie des Sentencia-Estatuto.................. 493.5 Das Defensorium Unitatis Christianae - Gegenangriff auf das Memorial....... 573.6 Fazit: Normen als Fundament der limpieza de sangre ................................... 624. Die Verbreitung der »Statuten zur Reinheit des Blutes«....................... 644.1 Bildung, Weisheit und »Reinheit« in den Colegios Mayores .......................... 654.2 Noblesse, Privilegien und »Reinheit« in den Militärorden......................... 704.3 Verfolgung, Überwachung und »Reinheit« in der Inquisition .................. 724.4 Fazit: Die »Statuten zur Reinheit des Blutes« als Monopolder Machtkonzentration................................................................................. 815. Ausgrenzungssystem als Begründer sozialer »Wirklichkeiten«............ 825.1 Die Ständegesellschaft und die Frage nach der »Reinheit«........................ 835.2 Genealogie als Schlüssel gesellschaftlichen Lebens.................................... 845.3 »Blut«, »Rasse« und »Herkunft« als Kampfmittel um Ämteram Colegio Mayor de San Ildefonso in Alcalá de Henares....................... 915.4 »Blut«, »Rasse« und »Herkunft« innerhalb der Militärorden:Ein verhängnisvolles Argument.................................................................. 1055.5 »Blut«, »Rasse« und »Herkunft« als soziale Konstruktion der Zeugenan der Inquisition von Córdoba ................................................................. 1185.6 Fazit: Der genealogische Judenhass ohne Judentum............................... 1286. Das Ideengut der limpieza de sangre ............................................................. 1326.1 Die »Reinheit des Blutes«: Ein theologischer Denkansatz...................... 1326.1.1 Das Konzept der »Reinheit« in der jüdisch-christlichen Tradition.. 1336.1.2 Das Prinzip der Sünde und der »inneren Unreinheit« ....................... 1386.1.3 Die Kreuzigung Jesu Christi und die kollektive Schuld der Juden .. 1416.1.4 Das Prinzip der Erbsünde als »jüdisches Problem«........................... 1486.1.5 Die Macht der Bibel ............................................................................... 1516.2 Limpieza de sangre: Die Verwissenschaftlichung einestheologischen Denkansatzes?...................................................................... 1566.2.1 Die antike Humoralpathologie und die Erfassung des Körpers ...... 1576.2.2 Die Erfassung des anomalen Geistes und Körpersin der Medizin der Frühen Neuzeit...................................................... 1616.2.3 Neuchristen-Körper -
Rezensionen
01.11.2007, h-soz-kult: "Hering Torres hat eine exzellente Monographie über die limpieza vorgelegt, die sowohl ihren theoretischen juristisch-theologischen Ansatz als auch ihre praktischen sozial- und mentalitätshistorischen Konsequenzen erfasst. Sie liefert einen wichtigen Beitrag zur Bedeutung von Integration und Ausgrenzung von Randgruppen im Rahmen des frühneuzeitlichen nation building."
01.03.2008, Nikolaus Böttcher , Sehepunkte: "(...) der Nutzen der vorliegenden Studie auch im disziplinenübergreifenden Diskurs mit Literatur- und Kulturwissenschaften ist evident."
"Hering Torres hat eine exzellente Monographie über die limpieza vorgelegt, die sowohl ihren theoretischen juristisch-theologischen Ansatz als auch ihre praktischen sozial- und mentalitätshistorischen Konsequenzen erfasst. Sie liefert einen wichtigen Beitrag zur Bedeutung von Integration und Ausgrenzung von Randgruppen im Rahmen des frühneuzeitlichen nation building." Nikolaus Böttcher (h-soz-kult, 01.11.2007)
"(...) der Nutzen der vorliegenden Studie auch im disziplinenübergreifenden Diskurs mit Literatur- und Kulturwissenschaften ist evident." (Sehepunkte, 01.03.2008)
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