Wie weit und umkämpft war dieser Weg? Von der Entpolitisierung des Oktoberfestattentats 1980 über die Verdächtigungen der Opferangehörigen des sogenannten NSU in den 2000ern bis hin zur öffentlichen Wahrnehmung der Familien der Getöteten des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau 2020. Erst jetzt scheint sich eine längst überfällige gesamtgesellschaftliche Debatte in Bewegung zu setzen: über mangelnde Repräsentation, mahnende Erinnerung und sich verändernde Gedenkkultur, über strukturellen Rassismus und Behördenblindheit gegenüber Menschen, die sich längst nicht mehr als Teil einer Gesellschaft fühlen. Die Beitragenden des Bandes setzen sich mit Rassismus, Rechtsextremismus und Erinnerungskultur auseinander und gehen vor allem der Frage nach, wo der Kampf gegen rechten Terror und seinen gesellschaftlichen Nährboden heute steht.
»Es wird deutlich, dass der Umgang mit rassistischen Gewalttaten selber rassistisch bleibt, wenn nicht die Opfer zentraler Teil der Erinnerungskultur sind.« Jörg Nellen, Praxis Geschichte, 3 (2024) »Der Sammelband [enthält] eine spannende Suchbewegung vor allem nach konkreten Ausformungen und kulturellen Praktiken für den ästhetischen, pädagogischen und politischen Umgang mit Rassismus und dem so wichtigen Erinnern an die Betroffenen.« Dierk Borstel, forum erwachsenenbildung, 1 (2022) »So viele Interviews mit Betroffenen findet man [...] selten in einem Buch.« Reinhard Pohl, Gegenwind, 399 (2021) »Ein Augenöffner, der zeigt, wie weit der Weg zur Gerechtigkeit noch ist und der eine notwendige Debatte über den gesellschaftlichen Umgang mit rechtem Terror anstößt.« https://blog.jena.de, 03.11.2021 O-Ton: »Forensische Architektur, NSU-Monologe und andere Songs« - Jonas Zipf im Gespräch mit Fritz Burschel und Dietrich Kuhlbrodt bei nachtkritik.de am 27.10.2021. Besprochen in: www.jenakultur.de, 19.10.2021 www.labournet.de, 20.10.2021 www.helmut-loeven.de, 23.11.2021 www.scharf-links.de, 10.02.2022 InfoDienst Migration, 2 (2022) Vielfalt Mediathek, 10 (2022)