Die menschlichen Gefühle sind nicht erst in den letzten Jahren, sondern schon einmal um 1900 verstärkt in das Interesse der Geistes- und Sozialwissenschaften gerückt. Der Band untersucht das Wechselverhältnis von Wissenschaft und Emotionalität in dieser Zeit und zielt dabei neben der Wissenschaftsgeschichte der Gefühle zugleich auf eine Gefühlsgeschichte der Wissenschaften. Die lange Jahrhundertwende von 1880 bis 1930 gilt nicht nur als Formierungsphase der 'klassischen Moderne'. Sie war auch eine Umbruchsphase der modernen Wissenschaften, die vor allen Dingen durch die Trennung von Geistes- und Naturwissenschaften und die Etablierung der Sozialwissenschaften gekennzeichnet war. In diesem Ausdifferenzierungsgeschehen spielte auch die wissenschaftliche Thematisierung der Gefühle eine zentrale Rolle.
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