In der betrieblichen Realität sind häufig Fehlinvestitionen mit teils gravierenden Folgen zu beobachten, bei denen die zu den Entscheidungen führenden Einschätzungen das zentrale Problem darstellen. Ein besonders eindringliches Beispiel menschlicher Urteilsverzerrungen stellt das Unpacking Bias dar, gemäß dem ein Sachverhalt als wahrscheinlicher eingestuft wird, wenn dessen einzelne Bestandteile anstelle des Gesamtszenarios zu bewerten sind. Dieser Effekt wird in der vorliegenden Arbeit im sachlichen Kontext der betrieblichen Investition gesondert experimentell untersucht, da bislang nur…mehr
In der betrieblichen Realität sind häufig Fehlinvestitionen mit teils gravierenden Folgen zu beobachten, bei denen die zu den Entscheidungen führenden Einschätzungen das zentrale Problem darstellen. Ein besonders eindringliches Beispiel menschlicher Urteilsverzerrungen stellt das Unpacking Bias dar, gemäß dem ein Sachverhalt als wahrscheinlicher eingestuft wird, wenn dessen einzelne Bestandteile anstelle des Gesamtszenarios zu bewerten sind. Dieser Effekt wird in der vorliegenden Arbeit im sachlichen Kontext der betrieblichen Investition gesondert experimentell untersucht, da bislang nur relativ unverbindliche Themenfelder den Rahmen bildeten. Ferner werden stabilisierende Maßnahmen als für das Accounting typische Elemente eingesetzt und potentielle Moderatorgrößen miterhoben. Es zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeitsurteile der Probanden ohne Verwendung unterstützender Aktionen diverse Defizite aufweisen, die mit einem rationalen Menschenbild nicht in Einklang stehen. Durch das Instrument des Formatwechsels von Prozentwahrscheinlichkeiten auf relative Häufigkeiten können hingegen deutlich zutreffendere Einstufungen erreicht werden, während mittels zusätzlicher Hinweise keine weitere Verbesserung der Einschätzungen gelingt. Grundsätzlich greifen Menschen unabhängig von der Ausprägung ihrer individuellen Merkmale bei subjektiven Wahrscheinlichkeiten auf Vorgehensweisen zurück und besitzen Begriffsverständnisse, die von den normativen Vorgaben stark abweichen. Somit ist bei unsicheren Konstellationen wie betrieblichen Investitionen erweiterten Wahrscheinlichkeitsansätzen, alternativen Überzeugungskonzepten sowie Strategien ohne Grad des Dafürhaltens, wie Heuristiken, Realoptionen und Risikoentschärfungsoperatoren, ein wesentlich höherer Stellenwert einzuräumen.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Andreas Christoph Scherm, geboren 1974 in München, studierte von 1995 bis 2001 Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Produktionswirtschaft & Controlling, Marketing sowie Statistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Pepperdine University, Malibu, Kalifornien. Seit Anfang 2001 ist er als Mitinhaber in Unternehmen zur Errichtung, Revitalisierung und umfassenden Betreuung von Immobilien im Raum München tätig. Gleichzeitig war er von 2006 bis 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie externer Doktorand an der Professur für Controlling, Universität der Bundeswehr München. Seine Promotion zum Dr. rer. pol. erfolgte im Dezember 2017.
Inhaltsangabe
1. Einleitung 2. Der Controller als Business Partner 2.1. Entwicklung und Inhalt des Controllings 2.2. Relevanz der Unsicherheit für den Business Partner 3. Entscheidungstheorie 3.1. Die präskriptive Entscheidungstheorie 3.2. Die deskriptive Entscheidungstheorie 3.3. Präskriptive und deskriptive Aufgaben einer betriebswirtschaftlichen Entscheidungstheorie 3.4. Fazit zur Entscheidungstheorie 4. Die betriebliche Investitionsentscheidung 4.1. Grundlagen von Investitionen 4.2. Eigenschaften und Bedeutung von Investitionen 4.3. Wichtige Faktoren und Probleme bei Investitionen in der betrieblichen Realität 4.4. Zusammenfassung des Kapitels 5. Das Konzept der Wahrscheinlichkeiten 5.1. Arten von Wahrscheinlichkeiten 5.2. Probleme des Konzeptes subjektiver Wahrscheinlichkeiten 5.3. Die Support Theorie 5.4. Maßnahmen zur Eindämmung des Unpacking Bias 6. Ableitung der Hypothesen für die empirische Untersuchung 6.1. Effekte aus der Aufspaltung eines zu bewertenden Sachverhaltes 6.2. Reduzierung der Effekte durch Formatwechsel 6.3. Weitere Verringerung der Verzerrungen durch konkrete Hinweise 6.4. Analyse weiterer Einflussfaktoren 7. Aufbau und Ablauf der empirischen Untersuchung 7.1. Auswahl und Beschreibung des Verfahrens für die empirische Erhebung 7.2. Operationalisierung als konkrete empirische Erhebung 7.3. Durchführung des Experiments 8. Resultate der empirischen Untersuchung 8.1. Deskriptive Daten 8.2. Anstieg subjektiver Wahrscheinlichkeiten bei Aufspaltung eines Sachverhaltes 8.3. Reduzierung des Unpacking Bias durch Formatwechsel 8.4. Weitere Verringerung des Unpacking Bias durch zusätzliche Hinweise 8.5. Weitergehende statistische Untersuchungen 8.6. Sonstige Resultate der Untersuchung 9. Implikationen 9.1. Konsequenzen aus den Einschätzungsdefiziten 9.2. Schlussfolgerungen aus der Wirksamkeit der eingesetzten Gegenmaßnahmen 9.3. Die Irrelevanz persönlicher Merkmale 9.4. Übergreifende Betrachtungen 9.5. Limitationen der empirischen Studie 10. Schluss
1. Einleitung 2. Der Controller als Business Partner 2.1. Entwicklung und Inhalt des Controllings 2.2. Relevanz der Unsicherheit für den Business Partner 3. Entscheidungstheorie 3.1. Die präskriptive Entscheidungstheorie 3.2. Die deskriptive Entscheidungstheorie 3.3. Präskriptive und deskriptive Aufgaben einer betriebswirtschaftlichen Entscheidungstheorie 3.4. Fazit zur Entscheidungstheorie 4. Die betriebliche Investitionsentscheidung 4.1. Grundlagen von Investitionen 4.2. Eigenschaften und Bedeutung von Investitionen 4.3. Wichtige Faktoren und Probleme bei Investitionen in der betrieblichen Realität 4.4. Zusammenfassung des Kapitels 5. Das Konzept der Wahrscheinlichkeiten 5.1. Arten von Wahrscheinlichkeiten 5.2. Probleme des Konzeptes subjektiver Wahrscheinlichkeiten 5.3. Die Support Theorie 5.4. Maßnahmen zur Eindämmung des Unpacking Bias 6. Ableitung der Hypothesen für die empirische Untersuchung 6.1. Effekte aus der Aufspaltung eines zu bewertenden Sachverhaltes 6.2. Reduzierung der Effekte durch Formatwechsel 6.3. Weitere Verringerung der Verzerrungen durch konkrete Hinweise 6.4. Analyse weiterer Einflussfaktoren 7. Aufbau und Ablauf der empirischen Untersuchung 7.1. Auswahl und Beschreibung des Verfahrens für die empirische Erhebung 7.2. Operationalisierung als konkrete empirische Erhebung 7.3. Durchführung des Experiments 8. Resultate der empirischen Untersuchung 8.1. Deskriptive Daten 8.2. Anstieg subjektiver Wahrscheinlichkeiten bei Aufspaltung eines Sachverhaltes 8.3. Reduzierung des Unpacking Bias durch Formatwechsel 8.4. Weitere Verringerung des Unpacking Bias durch zusätzliche Hinweise 8.5. Weitergehende statistische Untersuchungen 8.6. Sonstige Resultate der Untersuchung 9. Implikationen 9.1. Konsequenzen aus den Einschätzungsdefiziten 9.2. Schlussfolgerungen aus der Wirksamkeit der eingesetzten Gegenmaßnahmen 9.3. Die Irrelevanz persönlicher Merkmale 9.4. Übergreifende Betrachtungen 9.5. Limitationen der empirischen Studie 10. Schluss
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