Standortbestimmung in der Rationierungsdebatte Jahr für Jahr steigen die Kosten im Gesundheitswesen, während die öffentlichen und privaten Mittel immer knapper werden. Das führt dazu, dass wirtschaftliche Erwägungen bei der gesundheitlichen Versorgung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Doch während das Nachdenken über Rationierungsmassnahmen in der Ökonomie zu den elementaren Grundthemen gehört, ruft der Gedanke, einem hilfsbedürftigen Patienten nicht alle bestehenden Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, unwillkürlich Widerstand hervor. Dennoch scheint kein Weg an einer Rationierung gesundheitlicher Leistungen vorbeizuführen, wenn die solidarisch finanzierte Grundversorgung auf lange Sicht aufrechterhalten werden soll. Wie also lassen sich ethisch vertretbare, gerechte Ansätze formulieren, um zu einer zukunftsfähigen und praktikablen Lösung zu gelangen? Der vorliegende Band versammelt zum einen die Beiträge eines interdisziplinären Symposiums zum Thema «Rationierung im Gesundheitswesen. Sozialwissenschaftliche, medizinische, rechtliche und ethische Aspekte», das im Dezember 2005 an der Universität und am Kantonsspital Luzern unter Beteiligung namhafter Expertinnen und Experten aus allen Bereichen der Gesellschaft stattgefunden hat. Ergänzend und vertiefend finden sich zum anderen zahlreiche weitere Diskussionsbeiträge, die nicht auf das Symposium zurückgehen. Damit erfolgt erstmals eine umfassende Standortbestimmung und Übersicht über die zentralen Argumente, Stellungnahmen, Positionen, Thesen und Lösungsvorschläge in der Auseinandersetzung mit der Rationierungsdebatte im Schweizer Gesundheitswesen.