Der Band 10 der Giengener Ratsprotokolle ist der vierte nach dem Stadtbrand des Jahres 1634. Er umfasst einen Zeitraum, als die Stadt bereits wieder ziemlich aufgebaut ist. Trotz einzelner Brandplätze scheinen die Einwohner die Katastrophe fast vergessen zu haben. Die schwer belastenden Einquartierungen haben aufgehört und das Leben wird leichter.Da die kleine Reichsstadt, zwischen von Ulm und Nördlingen gelegen, wenige Einwohner hatte, ist im Ratsprotokoll auch die "Bürgersprache" enthalten. Damit ist die Kommunikation des Rates mit den Bürgern, aber auch die Eingaben der Bürger an den Rat gemeint. Die Transkription bietet einen hervorragenden Einblick in die Verwaltung eines kleinen Gemeinwesens. Dazu gehören Streitschlichtung, Sozialfürsorge, Steuer-erhebung, aber auch Verpflegung fremder Armeen. Außerdem können die jährlichen Bürgermeisterwahlen und die Arbeit des Rechtswesens nachvollzogen werden. Anmerkungen zu Personen und Situationen runden die Transkription ab. Die Ratsprotokolle sind eine wahre Fundgrube und können als wertvolle Grundlage für weiterführende Forschungen dienen. Ein ziemlich umfangreicher Index erleichtert die Benutzung.