Der Band 9 der Giengener Ratsprotokolle ist der dritte nach dem Stadtbrand des Jahres 1634. Er umfasst den weiteren Wiederaufbau der Stadt in den Jahren 1652 bis 1664. Aus den Einträgen wird sehr deutlich, dass das Ende des Dreißigjährigen Krieges ganz offensichtlich keine Zäsur darstellte. Da die kleine Reichsstadt, zwischen Ulm und Nördlingen gelegen, nicht viele Einwohner hatte, ist im Ratsprotokoll auch die "Bürgersprache" enthalten. Damit wird die Kommunikation des Rates mit den Bürgern und die Eingaben der Bürger an den Rat bezeichnet. Die Transkription bietet einen hervorragenden Einblick in die Verwaltung eines kleinen Gemeinwesens. Dazu gehören Streitschlichtung, Sozialfürsorge, Steuererhebung, aber auch Verpflegung fremder Armeen. Außerdem können Bürgermeisterwahlen und die Arbeit des Rechtswesens nachvollzogen werden. Anmerkungen zu Personen und Situationen runden die Transkription ab. Die Ratsprotokolle sind eine wahre Fundgrube und können als wertvolle Grundlage für weiterführende Forschungen dienen. Ein ziemlich umfangreicher Index erleichtert die Benutzung.