Als einer der weltweit meistgelesenen deutschsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts prägte Friedrich Dürrenmatt den politischen Diskurs seiner Zeit mit. Seine Schaffenszeit deckt sich ziemlich genau mit der Zeit des Kalten Kriegs. Am ideologischen Konflikt der beiden Supermächte entzündete sich sein politisches Denken. Dürrenmatt spielte mit den kollektiven Ängsten seiner Zeit und verwandelte die zeitgenössischen Bilder und Ideologien durch die Kraft seiner Imagination. Er prägte das Bonmot von der Welt als einer Pulverfabrik, in der das Rauchen nicht verboten ist. Im Kalten Krieg…mehr
Als einer der weltweit meistgelesenen deutschsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts prägte Friedrich Dürrenmatt den politischen Diskurs seiner Zeit mit. Seine Schaffenszeit deckt sich ziemlich genau mit der Zeit des Kalten Kriegs. Am ideologischen Konflikt der beiden Supermächte entzündete sich sein politisches Denken. Dürrenmatt spielte mit den kollektiven Ängsten seiner Zeit und verwandelte die zeitgenössischen Bilder und Ideologien durch die Kraft seiner Imagination. Er prägte das Bonmot von der Welt als einer Pulverfabrik, in der das Rauchen nicht verboten ist. Im Kalten Krieg hätte ein einziger Zündfunke eines Wahnsinnigen genügt, um das atomare Pulverfass in die Luft zu jagen und die Erde in eine strahlende Wüste zu verwandeln. Für Dürrenmatt ist die Metapher aber auch ein Sinnbild für die Sprengkraft des kritischen Denkens.Das Buch zeigt, wie Dürrenmatt die Narrative und Denkmuster des Konflikts literarisch verarbeitete, und verfolgt seine Suche nach einem «drittenWeg» jenseits der ideologischen Konfrontation. Bereits zu Lebzeiten galt sein Theaterstück «Die Physiker» von 1962 als dieParabel auf den Kalten Krieg. Die Entwicklung seines literarischen Schreibens und politischen Denkens wird an ausgewählten Theaterstücken, Hörspielen, Erzählungen, Essays und Reden aus dem Zeitraum von 1945 bis 1990 analysiert.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
geboren 1981, studierte an den Universitäten Bern und Luzern Philosophie, Geschichte und Ethnologie. Er war als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Centre Du¿rrenmatt Neuchâtel tätig und promovierte mit der vorliegenden Arbeit an der Universität Lausanne.
Inhaltsangabe
Inhalt1Einleitung1.1Stand der Forschung1.2Fragestellung und Thesen1.3Methodisches Vorgehen1.4Aufbau und Textauswahl2Nachkriegszeit2.1Aufteilung der Welt in Ost und West2.2Der Rüstungswettlauf gerät ausser Kontrolle2.3Die Welt am Rande eines Atomkriegs2.4Die Schweiz im Kalten Krieg2.5Friedrich Dürrenmatt als Grenzgänger zwischen Ost und West3Die Ehe des Herrn Mississippi (1952)3.1Die Gefahr eines dritten Weltkriegs3.2Zusammenprall der Ideologien3.3Ein ästhetisches Experiment3.4Der Antagonismus der Figuren3.5Die Position des Einzelnen3.6Von der religiösen Komödie zur politischen Farce4Das Unternehmen der Wega (1955)4.1Das Hörspiel als eigenständiges literarisches Genre4.2Bonstetten als «mutiger Mensch»4.3Die Strafkolonie auf dem Planeten Venus4.4Der Weltraum als neues Schlachtfeld4.5Eine Science-Fiction-Dystopie4.6Die Erde als eine Chance5Die Physiker (1962)5.1Ein moralisches Dilemma5.2Die Antiatombewegung5.3Ein Gleichnis des Kalten Krieges5.4Die Atombombe als Inbegriff des Grotesken5.5Parodie der klassischen Tragödie5.6Die Welt als Irrenhaus5.7Eine Welt der Pannen und Katastrophen5.8Die Irreversibilität des Gedachten5.9Eine apokalyptische Weltuntergangsvision5.10Tragödien der Physik5.11Die Abhängigkeit der Wissenschaft6Die 68er-Bewegung6.1Die Studentenbewegung6.2Der Prager Frühling6.3Dürrenmatt - ein politisch engagierter Schriftsteller?7Monstervortrag über Gerechtigkeit und Recht (1968/69)7.1Ein «monströser» Vortrag7.2Die Parabel vom Wolfs- und Lämmerspiel7.3Karl Poppers kritischer Rationalismus7.4Die Studentenbewegung7.5Die geistige Landesverteidigung8Tschechoslowakei 1968 (19688.1Protestveranstaltung im Basler Theater8.2Ein «dramaturgischer Denker»8.3Die Dogmatik des Marxismus-Leninismus8.4Solidarität mit den Dissidenten im Osten8.5Die Nonkonformisten in der Schweiz9Zur Dramaturgie der Schweiz (1968/70)9.1Die unbewältigte Vergangenheit der Schweiz9.2Reduit, Bunker und Atombomben9.3Das Zivilverteidigungsbuch10Eine neue «heisse» Phase im Kalten Krieg10.1Neues Wettrüsten10.2Der Kalte Krieg in Dürrenmatts Spätwerk11Der Winterkrieg in Tibet (1981)11.1Das Gefängnis im unterirdischen Höhlenlabyrinth11.2Erzählperspektive und labyrinthische Textstruktur11.3Kritik an der Bunkermentalität11.4Reise durch die verstrahlte Schweiz11.5Dekonstruktion des militärischen Helden11.6Platons Höhlengleichnis als Gleichnis der Aufklärung11.7Edinger als «ironischer Held»11.8Eine kosmische Katastrophe12Das Ende des Kalten Krieges12.1Gorbatschows Reformen12.2Der Zusammenbruch der Sowjetunion13Die Schweiz - ein GefängnisRede auf Václav Havel (1990)13.1Verlust der ideologischen Feindbilder13.2Die Schweiz als Gefängnis13.3Paranoia im Kalten Krieg13.4Der Traum vom Schlachten der heiligsten Kuh13.5Dekonstruktion der Schweizer Nationalmythologie13.6Die globalen Herausforderungen der Menschheit14«Die Hoffnung, uns am eigenen Schopfe aus dem Untergang zu ziehen»Laudatio auf Michail Gorbatschow (1990)14.1Die Beendigung des atomaren Wettrüstens14.2Das Scheitern des Kommunismus14.3Die Gefahr des religiösen Fundamentalismus14.4Rückkehr des Nationalismus15Schluss15.1Entwicklungsprozesse in Dürrenmatts Denken und Schreiben15.2Suche nach einem «dritten Weg»15.3Visionen der atomaren Apokalypse15.4Plädoyer für eine neue AufklärungDankChronikAbbildungenAbkürzungenQuellen und Literatur
Inhalt1Einleitung1.1Stand der Forschung1.2Fragestellung und Thesen1.3Methodisches Vorgehen1.4Aufbau und Textauswahl2Nachkriegszeit2.1Aufteilung der Welt in Ost und West2.2Der Rüstungswettlauf gerät ausser Kontrolle2.3Die Welt am Rande eines Atomkriegs2.4Die Schweiz im Kalten Krieg2.5Friedrich Dürrenmatt als Grenzgänger zwischen Ost und West3Die Ehe des Herrn Mississippi (1952)3.1Die Gefahr eines dritten Weltkriegs3.2Zusammenprall der Ideologien3.3Ein ästhetisches Experiment3.4Der Antagonismus der Figuren3.5Die Position des Einzelnen3.6Von der religiösen Komödie zur politischen Farce4Das Unternehmen der Wega (1955)4.1Das Hörspiel als eigenständiges literarisches Genre4.2Bonstetten als «mutiger Mensch»4.3Die Strafkolonie auf dem Planeten Venus4.4Der Weltraum als neues Schlachtfeld4.5Eine Science-Fiction-Dystopie4.6Die Erde als eine Chance5Die Physiker (1962)5.1Ein moralisches Dilemma5.2Die Antiatombewegung5.3Ein Gleichnis des Kalten Krieges5.4Die Atombombe als Inbegriff des Grotesken5.5Parodie der klassischen Tragödie5.6Die Welt als Irrenhaus5.7Eine Welt der Pannen und Katastrophen5.8Die Irreversibilität des Gedachten5.9Eine apokalyptische Weltuntergangsvision5.10Tragödien der Physik5.11Die Abhängigkeit der Wissenschaft6Die 68er-Bewegung6.1Die Studentenbewegung6.2Der Prager Frühling6.3Dürrenmatt - ein politisch engagierter Schriftsteller?7Monstervortrag über Gerechtigkeit und Recht (1968/69)7.1Ein «monströser» Vortrag7.2Die Parabel vom Wolfs- und Lämmerspiel7.3Karl Poppers kritischer Rationalismus7.4Die Studentenbewegung7.5Die geistige Landesverteidigung8Tschechoslowakei 1968 (19688.1Protestveranstaltung im Basler Theater8.2Ein «dramaturgischer Denker»8.3Die Dogmatik des Marxismus-Leninismus8.4Solidarität mit den Dissidenten im Osten8.5Die Nonkonformisten in der Schweiz9Zur Dramaturgie der Schweiz (1968/70)9.1Die unbewältigte Vergangenheit der Schweiz9.2Reduit, Bunker und Atombomben9.3Das Zivilverteidigungsbuch10Eine neue «heisse» Phase im Kalten Krieg10.1Neues Wettrüsten10.2Der Kalte Krieg in Dürrenmatts Spätwerk11Der Winterkrieg in Tibet (1981)11.1Das Gefängnis im unterirdischen Höhlenlabyrinth11.2Erzählperspektive und labyrinthische Textstruktur11.3Kritik an der Bunkermentalität11.4Reise durch die verstrahlte Schweiz11.5Dekonstruktion des militärischen Helden11.6Platons Höhlengleichnis als Gleichnis der Aufklärung11.7Edinger als «ironischer Held»11.8Eine kosmische Katastrophe12Das Ende des Kalten Krieges12.1Gorbatschows Reformen12.2Der Zusammenbruch der Sowjetunion13Die Schweiz - ein GefängnisRede auf Václav Havel (1990)13.1Verlust der ideologischen Feindbilder13.2Die Schweiz als Gefängnis13.3Paranoia im Kalten Krieg13.4Der Traum vom Schlachten der heiligsten Kuh13.5Dekonstruktion der Schweizer Nationalmythologie13.6Die globalen Herausforderungen der Menschheit14«Die Hoffnung, uns am eigenen Schopfe aus dem Untergang zu ziehen»Laudatio auf Michail Gorbatschow (1990)14.1Die Beendigung des atomaren Wettrüstens14.2Das Scheitern des Kommunismus14.3Die Gefahr des religiösen Fundamentalismus14.4Rückkehr des Nationalismus15Schluss15.1Entwicklungsprozesse in Dürrenmatts Denken und Schreiben15.2Suche nach einem «dritten Weg»15.3Visionen der atomaren Apokalypse15.4Plädoyer für eine neue AufklärungDankChronikAbbildungenAbkürzungenQuellen und Literatur
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