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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Mit diesem späten Debüt, findet Rezensent Martin Ebel, habe die Autorin einen fast perfekten Text vorgelegt. Es befremdet zunächst, dass der Rezensent dieses Buch mit Gustaw Herlings GULag Bericht "Welt ohne Erbarmen" vergleicht, und um Worte für die von Claire Beyer beschriebene Familienhölle zu finden, selbst vor der Verwendung von KZ-Vokabeln wie "Kapo" nicht zurück schreckt. Doch je weiter man liest, desto eher versteht man, wie er dazu kommt. Denn was aus den Schilderungen des Rezensenten aus dieser Kindheits- und Leidensgeschichte an Brutalität und Grausamkeiten an die Oberfläche dringt, sprengt tatsächlich die Grenzen dessen, was man aus ähnlichen Geschichten aus dem ländlichen Bayern der frühen fünfziger Jahre kennt. Und man kann dann auch die abschließende Einschätzung nachvollziehen: dass nämlich dieser "in seiner Drastik vielleicht extreme Einzelfall" durchaus etwas Exemplarisches habe. Wage die Autorin hier doch einen Blick auf eine Generation, die die Erfahrung von NS-Diktatur und Weltkrieg nicht verarbeitet, "sondern nur verdrängt" habe und so die eigene Deformation an die nächste Generation weiter gab.