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Nur das Wann des Sterbens ist offenIrgendjemand knüpfte das Leben an einen seidenen Faden. Nenn ihn den seidenen Faden des Lebens. Hin und her schwingt der Faden, hin und her. Und dünn ist der Faden.Irgendwann wird der Faden reißen. Denn dass der Faden reißt, ist sicher. Nur das Wann des Reißens ist offen. Eines Tages wird es soweit sein:Die Bilder kamen. Eremias hatte sie vor seinen Augen. Er versuchte, sie zu halten:Noch poltern Steine und Erden auf Särge und Kisten der Toten.Doch eines Tages werden die Toten auferstehen.Wie die Erde wohl sein mag, dann, am Tage der Auferstehung, hart und…mehr

Produktbeschreibung
Nur das Wann des Sterbens ist offenIrgendjemand knüpfte das Leben an einen seidenen Faden. Nenn ihn den seidenen Faden des Lebens. Hin und her schwingt der Faden, hin und her. Und dünn ist der Faden.Irgendwann wird der Faden reißen. Denn dass der Faden reißt, ist sicher. Nur das Wann des Reißens ist offen. Eines Tages wird es soweit sein:Die Bilder kamen. Eremias hatte sie vor seinen Augen. Er versuchte, sie zu halten:Noch poltern Steine und Erden auf Särge und Kisten der Toten.Doch eines Tages werden die Toten auferstehen.Wie die Erde wohl sein mag, dann, am Tage der Auferstehung, hart und steinig, klumpig, kalt, oder warm, oder weich und schwarz? Wie immer die Erde dann sei. Die Toten werden sie von ihren Leibern schütteln.Eremias, Stimme von Trauer gedämpft:Irgendwann in der Vergangenheit kippte das Glas. Der Inhalt des Glases floss aus. Der Inhalt des Glases schwappte bis in meine Gegenwart. Das Glas war mit Liebe gefüllt.Ich komme nur des Nachts zu dirEremias:Manchmal lieg ich nächtens wach. Dann träum ich, Dida wär an meiner Seite.Tät sie lachen, tät mich lieb umfangen, tät mich streicheln, tät mich kosen, ät sie leise Worte flüstern. Dida, erschien. Ihre Lippen zitterten leicht. Das kam, weil sie nicht weinen wollte. Dida, mit traurigem Lächeln. Das kann ja nicht sein, sprach sie, ich lieg ja im Grabe. Ich komme nur des Nachts zu dir, weil ich so lieb dich habe.
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Autorenporträt
Ich gehöre in den Jahrgang 39. Ich habe lange in Schwarzafrika gelebt und gearbeitet, mehrere Jahre davon in der Kalahari. Ich hatte dort, in der Savanne, in der Wildnis, in der Einsamkeit, viel Zeit, über das Leben nachzudenken. Stimmt nicht. Ich hatte keine Zeit, ich habe mir die Zeit genommen, genaugenommen gestohlen. Gott sei es geklagt. Und nun sitze ich hier, in Lüneburg, und weiß immer noch nicht, was es mit dem Leben und dem Sterben auf sich habe, und ob es nicht doch eine Form der Unsterblichkeit geben könnte.