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Der Umgang mit Raum, seine Konstruktion, Erschließung und Wahrnehmung stehen im Mittelpunkt dieses Bandes. Aus der Sicht verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen (Geographie, Alte Geschichte, Archäologie und Ethnologie) beleuchten die Beiträge, wie physische, natürliche Räume zu kulturell oder politisch abgrenzbaren Räumen werden und vom Menschen geprägte Landschaften und Territorien entstehen. In den Beispielen aus verschiedenen unterschiedlichen Regionen, Kulturen und Epochen, die vom heutigen Sudan über Nordafrika und den Mittelmeerraum in klassischer Antike und Mittelalter bis in das…mehr

Produktbeschreibung
Der Umgang mit Raum, seine Konstruktion, Erschließung und Wahrnehmung stehen im Mittelpunkt dieses Bandes. Aus der Sicht verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen (Geographie, Alte Geschichte, Archäologie und Ethnologie) beleuchten die Beiträge, wie physische, natürliche Räume zu kulturell oder politisch abgrenzbaren Räumen werden und vom Menschen geprägte Landschaften und Territorien entstehen. In den Beispielen aus verschiedenen unterschiedlichen Regionen, Kulturen und Epochen, die vom heutigen Sudan über Nordafrika und den Mittelmeerraum in klassischer Antike und Mittelalter bis in das Hochland von Tadschikistan und den kaukasischen Steppenraum reichen, wird die kontrastierende Verschiedenartigkeit diskutiert, mit der nomadische und sesshafte Kulturen mit ihrem jeweiligen (Lebens)raum umgehen. Die in den Beiträgen angesprochenen Aspekte des Raumbegriffs reichen dabei von natürlichen Determinanten des Raumes bis hin zu dem Raum eingeschriebenen Deutungen. Bereits die Beiträge aus der physischen Geographie zeigen auf, dass die verschiedenen Definitionsmöglichkeiten von "Raum" letzten Endes zu keiner klaren Abgrenzung oder Aufteilung von räumlichen Einheiten auf der Erdoberfläche führen. Die in den meisten Fällen gegebene Überlappung von Räumen, die durch natürliche Parameter determiniert sind, bedeutet, dass eine Zuweisung von nomadischen oder sesshaften Lebensformen an bestimmte Räume bereits unter physisch-geographischen und bodenkundlichen Gesichtspunkten nicht möglich ist, und eröffnet den ethnologisch und historisch arbeitenden Disziplinen Perspektiven einer stärker diskursiven Deutung von Räumen, wie etwa die strukturelle und symbolische Erschließung von Räumen oder die Lesbarkeit des anthropogen überprägten Raumes bzw. der Landschaft.
Daraus ergeben sich drei Themenkomplexe, die die Struktur des vorliegenden Bandes bestimmen: Zum einen kreisen die Fragen zum Raum um die Dichotomie von Kultur und Natur, von Überschneidung und Einheit eines physischen Raumes mit einem Raum wirtschaftlicher und sozialer Handlungen (1. Definierbarkeit von Räumen). Zum anderen befassen sie sich mit dem Spannungsfeld, das zwischen realer Aneignung eines Raumes und deren Mitteln einerseits und der ideellen Belegung von Raum mit Bedeutung, mit Symbolgehalt andererseits besteht. Diese Zuweisung von Deutungen durch unterschiedliche Gruppen konstruiert einen Raum - unabhängig von seinen tatsächlichen physischen Eigenschaften oder seiner territorialen Zugehörigkeit (2. Raumaneignung und Deutung des Raumes). Zudem werden Aspekte der Raumwahrnehmung und -vorstellung thematisiert, die zeigen, wie Wissen, Information, Verständnis über Raum die Deutungsmacht bestimmter Gruppen determiniert. (3. Raumwahrnehmung und Raumbilder).


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Rezensionen
"Space - its contruction, development and perception are the focus of this volume's contributions, ranging from geography, Old History, archaeology to anthropology. The authors highlight how physical, natural spaces are changed to become culturally or politically delimitable territories. Contrastive case studies from various regions, cultures, and epochs show the variety of how nomadic and sedentary cultures deal with their "life spaces"."

In: Anthropological Abstracts. 8 (2009). pp. 44-45.

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"Die zwölf im Band versammelten Beiträge beleuchten die Probleme der Raumerschließung, Raumwahrnehmung und Grenzziehung aus verschiedenen Perspektiven anhand zeitlich und räumlich weitgestreuter Beispiele. Geographen, Archäologen, Althistoriker und Ethnologen untersuchen vor allem entlang des Gegensatzes nomadischer und seßhafter Wirtschafts- und Lebensformen, durch die Fallbeispiele Kategorien zu erarbeiten, mittels derer sich die unterschiedlichen Weisen der Raumaneignung beschreiben lassen. Drei Beiträge untersuchen die Marmarika-Region in Nordwestägypten, die noch heute von nomadischen Beduinen bewohnt wird, auf ihre Nutzung seit der Antike hin. Ein zweiter Abschnitt ist Einzelstudien gewidmet zum Grenzraum zwischen Turkestan-Gebirge und der Hungersteppe in Tadschikistan, zur Konfrontation römischer Raumauffassungen mit indigenen am Beispiel des Tacfarinas-Aufstands, zum Konflikt zwischen dem Byzantinischen Reich und den Seldschuken sowie zum Zusammenhang zwischen Raumauffassung und Identität bei der Bevölkerung der sudanesischen Nuba-Berge. Der letzte Abschnitt behandelt die diskursiven Praktiken von Raumdarstellung im antiken Griechenland und bei Isidor von Sevilla. (...) insgesamt eine Fülle von Anregungen bietende[r] Ban[d]."

FD

In: Orbis Terrarum. Band 10 (2008-2011). S. 200-201.
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