Das neuerdings große Interesse der Geschichtswissenschaft an kulturwissenschaftlichen Fragestellungen hat deutlich gemacht, in wie starkem Maße räumliche Ordnungen und Vorstellungen von Menschen 'gemacht' sind und dem historischen Wandel unterliegen. Die hier versammelten Beiträge gehen diesem Zusammenhang von Mensch und Raum, Raum und Zeit in der Geschichte nach.Im Einzelnen werden das schwäbische und fränkische Regionalbewusstsein in der Frühen Neuzeit verglichen, regionale Dimensionen der Reformation ausgeleuchtet und am Beispiel Großbritanniens Föderalismus-Probleme des 17. Jahrhunderts diskutiert. Für das 19. Jahrhundert folgen Beiträge über das Verhältnis von Föderalismus und Nationalisierung, die Konstruktion einer deutschen Staatsangehörigkeit und die zum Jahrhundertwechsel 1900 entwickelten Zukunftserwartungen und Geschichtsbilder. In weiteren Aufsätzen geht es um regionale Sozialmoral und Wirtschaftsmentalität und um die Konstruktion von Grenzen im Spannungsfeld widerstreitender nationalstaatlicher Interessen. Schließlich werden Grundprobleme der regionalen Parteiengeschichte vom 19. zum 20. Jahrhundert erörtert, eine regionale Politikerkarriere in der Zeit nach 1945 nachgezeichnet und die Entwicklungsphasen des bundesdeutschen Föderalismus von 1949 bis 2000 vorgestellt. Überlegungen zum Einfluss geschichtswissenschaftlicher Debatten auf die bundesdeutsche Öffentlichkeit schließen den Band ab.
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