Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 1,0, Universität Trier (Fachbereich VI - Angewandte Geographie / Abteilung Raumentwicklung und Landesplanung), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Afrikabild der Deutschen ist häufig bunt und exotisch oder brutal und Mitleid erregend. Vorstellungen erschöpfen sich in Extremen der Überhöhung des Schönen und der Reduzierung auf Krisen und Katastrophen. Die mediale Darstellung Afrikas beeinflusst dabei entscheidend die öffentliche Wahrnehmung. Gerade in Bezug auf Afrika fehlt vielen Menschen die Vergleichsmöglichkeit mit eigenen Erfahrungen. Im Umkehrschluss wird die Berichterstattung für die gefühlt negative Wahrnehmung verantwortlich gemacht. Die Medien aufgrund ihres Informationsmonopols zu kritisieren, greift jedoch zu kurz. Der Präsentation von Afrikabildern liegen institutionelle und systemische Prozesse und Strukturen zugrunde.Bereits die redaktionelle Organisation deutscher Printmedien verdeutlicht Defizite für eine umfassenden Afrikaberichterstattung. Korrespondenten sind in der Regel für annähernd vierzig Länder verantwortlich, veröffentlichen jedoch rund 25 % aller Artikel. Etablierte Selektionskriterien erschweren einen hintergründigen und kontinuierlichen Informationsfluss. Die Konzentration auf Großereignisse, politische Prozesse, etablierte Dauerthemen mit Konfliktperspektive und die Orientierung an politischen Eliten in der Akteurskonstellation bestimmen die Muster in der Konstruktion medialer Afrikabilder. Gleichzeitig ist die rudimentäre Thematisierung Afrikas in der Gesamtberichterstattung ein Symptom des mangelnden Interesses der deutschen Politik, der Uninformiertheit der deutschen Bevölkerung und einer wenig ausgeprägten außenpolitischen Debattenkultur in Deutschland. Die Afrikaberichterstattung ist konjunkturellen Schwankungen mit ausgeprägt sektoraler Konfliktperspektive unterlegen. Gerade in Krisenzeiten findet eine Vereinfachung in der Argumentationsstruktur statt, durch die Stereotype in den Vordergrund rücken und gesellschaftliche Problemlagen marginalisiert werden.Forschungsgegenstand:Die Arbeit untersucht Prozesse, Muster und Strukturen medialer Afrikabilder und analysiert die Wirkungspotenz der Afrikaberichterstattung deutscher Printmedien auf politische und gesellschaftliche Anschlussdiskurse. Mediale Realitäten werden durch den Bezug auf außermediale Darstellungen bewertet.Datengewinnung:Leitfadengestützte Expertengespräche mit Afrikakorrespondenten und Afrikaredakteuren; Literaturanalyse; quantitative und qualitative Inhaltsanalyse von 864 Zeitungsartikeln aus F.A.Z., SZ, taz, Spiegel und Zeit innerhalb des Zeitraums von August 2007 bis Juli 2009.
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