Vor ungefähr 12 Jahren hatte ein Arbeitskollege, ein Alphatier und eine natürliche Autorität in unserem Büro, einen Burn-out. Auch im Bekanntenkreis hörte ich hin und wie-der von psychischen Überlastungen - bei anderen sieht man das ja ganz klar und rät ihnen dringend, kürzer zu treten. Ich sagte mir damals: "Das will ich nicht haben! Spätestens wenn ich 60 werde, rede ich mit meinem Chef und mache eine Auszeit."Vor ca. neun Jahren hatte ich einen sehr schmerzhaften Bandscheibenvorfall, eine Folge meiner überwiegend sit-zenden Tätigkeit, meiner schwachen Bauchmuskulatur und sicher auch der Auswirkungen beruflicher Belastung. Ich wurde damals mit Blaulicht ins Krankenhaus gefahren und fiel im Büro für ca. drei Monate aus, die Reha und spätere Operation nach einem Rückfall eingerechnet.Als ich 2022 überlegte, wie ich meinen 60. Geburtstag feiern will, kam auch das Thema "Auszeit" und "Burn-out-Prophylaxe" wieder hoch. Der Wunsch, eine Zeitlang aus dem Alltag auszusteigen, wurde immer stärker in mir. Das war jetzt einfach dran! Ich habe, und ich glaube, das ist das Entscheidende, mein Bedürfnis, nicht auszubrennen und plötzlich "aus den Latschen zu kippen", über die Anforde-rungen des Berufs- und Privatalltags gestellt. Eine innere Stimme sagte mir ganz deutlich: "Ich brauche das. Ich darf das jetzt. Ich tue jetzt etwas für mich."