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Zentraler Gedanke der Pneumatologie bei Schwager ist die Frage, wie glaubwürdig von einem Wirken des Heiligen Geistes in Gläubigen und Kirche gesprochen werden kann, obwohl diese insgesamt moralisch nicht besser dastehen als andere Menschen bzw. Institutionen. In der Schöpfungs- und Erbsündenlehre zeigt Schwager, dass diese Glaubensgehalte mit der modernen Evolutionstheorie besser vereinbart werden können als mit einem statischen Weltbild, und erhöht so ihre Plausibilität. In der Erbsündenlehre arbeitet er deren Wichtigkeit auch für das friedliche Zusammenleben der Menschen heraus und plädiert…mehr

Produktbeschreibung
Zentraler Gedanke der Pneumatologie bei Schwager ist die Frage, wie glaubwürdig von einem Wirken des Heiligen Geistes in Gläubigen und Kirche gesprochen werden kann, obwohl diese insgesamt moralisch nicht besser dastehen als andere Menschen bzw. Institutionen. In der Schöpfungs- und Erbsündenlehre zeigt Schwager, dass diese Glaubensgehalte mit der modernen Evolutionstheorie besser vereinbart werden können als mit einem statischen Weltbild, und erhöht so ihre Plausibilität. In der Erbsündenlehre arbeitet er deren Wichtigkeit auch für das friedliche Zusammenleben der Menschen heraus und plädiert dafür, sie durchaus in historischem Sinn zu verstehen. Band 7 der Gesammelten Schriften Raymund Schwagers enthält einen frühen Artikel Schwagers zur Geisterfahrung des Ignatius von Loyola, Schwagers Vorlesung zur Theologie des Heiligen Geistes, Artikel zu Fragen von Schöpfung und Erbsünde innerhalb eines evolutiven Weltbildes sowie die Gliederung von Schwagers Vorlesung zur Schöpfungslehre. Raymund Schwager, geb. 1935, 1955 Eintritt in den damals in der Schweiz noch verbotenen Orden der Jesuiten; Ordensausbildung in Philosophie (Pullach bei München) und Theologie (Lyon-Fourvière); 1977 Berufung als Professor für Dogmatik an die Theologische Fakultät in Innsbruck; Gründung einer »theologischen Denkschule«, die sich schon zu seinen Lebzeiten den Namen »Dramatische Theologie« zulegt. Für seinen theologischen Weg ist die 1974 erfolgte Begegnung mit dem frankoamerikanischen Denker René Girard von kaum zu überschätzender Bedeutung. Sowohl unter methodischer als auch unter inhaltlicher Rücksicht betritt Schwager in vielen Fragen Neuland. So erkennt er als einer der ersten deutschsprachigen Systematiker bereits in den 1970er Jahren die zentrale Bedeutung der Gewaltproblematik für die Gottesfrage; seine »dramatische Soteriologie« entspringt einer neuen Hermeneutik biblischer Schriften und geht ungewohnte Wege interdisziplinärer Auseinandersetzung mit den Kultur- und Naturwissenschaften. Völlig unerwartet stirbt Schwager während einer medizinischen Untersuchung am 27. Februar 2004.
Autorenporträt
Raymund Schwager SJ (1935-2004), 1955 Eintritt in den Jesuiten-Orden, 1977 Professor für Dogmatik in Innsbruck; Gründung einer "theologischen Denkschule", die sich den Namen "Dramatische Theologie" gibt. Er erkannte früh die theologische Bedeutung der Gewaltproblematik, seine "dramatische Soteriologie" ermöglicht neue Wege interdisziplinärer Auseinandersetzung mit den Kultur- und Naturwissenschaften.

Nikolaus Wandinger, geb. 1965 in Oberbayern; Studium der Philosophie und Theologie in Innsbruck, San Francisco und Berkeley; 2000 Promotion bei Raymund Schwager mit einer Arbeit über den Sündenbegriff bei Karl Rahner und R. Schwager; 2012 Habilitation in Dogmatik über Dramatische Theologie als Forschungsprogramm systematischer Theologie; seit 2012 Assoziierter Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät Innsbruck. Zahlreiche Publikationen zur Dramatischen Theologie und theologischen Anthropologie. Seit 2010 Mitarbeit am Projekt des Österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Arbeit (FWF): "Raymund Schwager: Dramatische Theologie" an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck.