Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziologie - Methodologie und Methoden, Note: 2,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Gesellschaftswissenschaften), Veranstaltung: Seminar: Kognitionswissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit möchte ich den Versuch unternehmen der für alle Wissenschaften zentralen Referenzproblematik und den damit verbundenen pluralen (Anti-) Realismuskonzeptionen deskriptiv nachzugehen. Das grundlegende Problem besteht hierbei in der Beziehung oder Denotation zwischen einem singulären Terminus und dem damit verbundenen Gegenstand oder Referenzobjekt, auf welches es rekurriert. Allgemein kann Referenz verstanden werden als die Beziehung eines sprachlichen Ausdrucks (einer Prädikation) zu seiner Extension, was wiederum die Unterscheidung zu seiner Bedeutung (Intension) gewährleistet. Die Frage nach den sprachlichen Mechanismen, auf denen die Referenz von Ausdrücken basiert, sowie nach der Art der Beziehungzu den bezeichneten Gegen-ständen ist eines der zentralen Themen der sprachanalytischen Philosophie des 20. Jahrhunderts, bei dem es letztendlich um den Zusammenhang zwischen Denken, Sprache und außersprachlicher Realität geht. Dieses Thema ist deswegen so zentral, da jeder Wissenschaft (und nicht nur der Sprachanalytik und Soziologie) implizit oder explizit Annahmen über die Beschaffenheit einer subjektunabhängigen Welt zugrunde liegen, über welche sie Aussagen zu formulieren versucht. Die Tragweite besteht nun darin, daß je nach Auffassung der möglichen Beschaffenheit der zu untersuchenden Welt ebenfalls die Aussagen über sie variieren und in gewissem Grade abhängig sind. Fundamental tangiert werden dadurch ebenfalls unsere Vorstellungen der Möglichkeit von Erkenntnis und dem daraus extrapolier-baren Wissen. Traditionell wird Erkenntnis oft als eine adäquate Repräsentation der Objektwelt im Subjekt verstanden, d.h. Erkennen ist auf Erkenntnisgegenstände ausgerichtet und hat somit intentionalen Charakter. Der Prozeß des Erkennens ist der eines Separierens und eines darauf folgenden Synthetisierens mit dem Ziel der Generierung einer "richtigen" Ordnung der vorhandenen Daten oder Informationen. Erkenntnistheoretisch problematisch wird dies alles durch Frage, wie nun eine dem Alltagsverständnis als selbstverständlich erscheinende Objektivität begründet ist. Hierbei geht es um das Verhältnis von Mensch (als erkennendem Subjekt) und Welt (als erkanntem Objekt), sowie die Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen von Erkenntnis. [...]
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