Die junge, namenlose Protagonistin ist die Gesellschafterin einer Dame, die gerade in einem Hotel in Monte Carlo logiert. Dort lernen Sie den Witwer Maxim de Winter kennen und durch Zufall werden er und die Protagonistin miteinander vertraut. Nach einem herzlosen Antragt folgt sobald die Hochzeit.
Auf Manderley angekommen, hat die Protagonistin das Gefühl, dass die Präsenz von Rebecca…mehrDie junge, namenlose Protagonistin ist die Gesellschafterin einer Dame, die gerade in einem Hotel in Monte Carlo logiert. Dort lernen Sie den Witwer Maxim de Winter kennen und durch Zufall werden er und die Protagonistin miteinander vertraut. Nach einem herzlosen Antragt folgt sobald die Hochzeit. Auf Manderley angekommen, hat die Protagonistin das Gefühl, dass die Präsenz von Rebecca allgegenwärtig ist. Die Möbel sind von ihr, das Essen so, wie sie es haben wollte, die Blumen, wie sie ihr gefielen und Maxim scheint immer genervt zu sein.
Die Protagonistin ist sehr jung, wahrscheinlich keine 20 Jahre jung, unerfahren, unsicher, kann sich nicht durchsetzen und himmelt diesen fremden, mindestens 40 Jahre alten Mann an. Warum, bleibt der Leserin ein Rätsel. Er ist lieblos, ablehnend, ignoriert sie, hilft ihr nicht, bei Streitigkeiten trägt sie immer die Schuld, obwohl das offensichtlich nicht der Fall ist. Durch einen Fund behauptet die Protagonistin von sich, sie habe sich verändert und ist erwachsen geworden. Jedoch stellt sie das nie unter Beweis, da die Geschehnisse von ihr ablenken und Maxim in den Vordergrund rückt. Ihr verblendetes Verhalten merkt man spätestens, als Maxim ihr erklärt, er habe Rebecca nie geliebt und sie ermordet. Den einzigen Gedanken, den sie dazu hat, ist, dass Maxim, Rebecca nie geliebt hat, sondern nur sie. Maxim ist und bleibt das ganze Buch über unsympathisch. Die Beziehung ist maximal ungesund und mehrere Male hätte ich die Protagonistin gerne geschüttelt und ihr geraten, sie solle weit fort gehen.
Der Schreibstil ist angenehm und atmosphärisch, die Landschaftsbeschreibungen fühlen sich an, als wäre man vor Ort und das Wetter scheint mit der Stimmung verknüpft zu sein. Die Autorin spielt hier sehr gut mit dem Empfinden über Gut und Böse und man fragt sich am Ende, ob es nun gut oder schlecht ausging. Dadurch dass wir die Geschehnisse aus der Sicht der Protagonistin erfahren, möchten wir natürlich, dass Maxim dem Galgen entkommt. Aber ist das wirklich richtig ? Die psychologische Komponente ist in diesem Buch sehr gut widergegeben.
Einerseits fand ich das richtig gut gemacht, andererseits war die Charakterentwicklung fragwürdig. Es gab Szenen, die aufgebauscht wurden und nie wieder Beachtung fanden (Besuch bei der Oma oder der Ball). Das Ende finde ich leicht fragwürdig, auf die Art, es wäre ja sowieso bald geschehen, also ist das Problem doch gar nicht so schlimm. Ein Buch, das mich fasziniert zurück lässt.