„Ins Herz gehend, spannend und beeindruckend“
Wenn ich könnte, würde ich Elisabeth Büchles neuem Roman „Rebellin mit Herz“ 10 Sterne vergeben. Es ist jetzt im vergangenen ersten Halbjahr mein absolutes Lesehighlight, das ich jedem wärmstens empfehlen möchte.
Der Leser taucht ein in die
englische Welt vor rund 2 Jahrhunderten. Innerhalb des ersten Kapitels schafft es die Autorin, einen so in…mehr„Ins Herz gehend, spannend und beeindruckend“
Wenn ich könnte, würde ich Elisabeth Büchles neuem Roman „Rebellin mit Herz“ 10 Sterne vergeben. Es ist jetzt im vergangenen ersten Halbjahr mein absolutes Lesehighlight, das ich jedem wärmstens empfehlen möchte.
Der Leser taucht ein in die englische Welt vor rund 2 Jahrhunderten. Innerhalb des ersten Kapitels schafft es die Autorin, einen so in das Geschehen zu führen, dass man sich mitten in der Handlung befindet. Die Akteure werden einem direkt schon am Anfang so sympathisch, dass es nicht schwerfällt, mit ihnen mitzufiebern, mit ihnen zu lachen und sogar mit ihnen zu weinen.
Aus dem zutiefst verständlichen Wunsch der Protagonistin, an der Ungerechtigkeit der ärmlichen Bevölkerung Londons etwas zu verändern, steigt der Leser ein in ihr Ringen, das Richtige zu tun und darf mitverfolgen, wie daraus eine Art weiblicher Robin Hood wird. Und das mit allen Höhen und Tiefen. Der Roman ist zugleich spannend, voller Wärme und fordert den Leser persönlich heraus.
Obwohl uns diese Zeit eher fern liegt, zeigt Elisabeth Büchle Themen auf, die uns heute noch genauso angehen und beschäftigen. Wie gehen wir als Christen mit dem Leid um, gerade wir, die wir so privilegiert leben und denen es doch zum Großteil so gut geht? Was können wir tun, um ein Licht in dieser dunklen Welt zu sein? Wie setzen wir unsere Berufung und Begabung ein, damit Gottes Reich gebaut werden kann?
Das Buch berührt zutiefst das menschliche Herz, greift es doch eine ganz wichtige Frage eines Gläubigen auf– wie antwortet Gott auf unsere Gebete? Ist es ein deutliches „Ja“, ein klares „Nein“ oder vielmehr manchmal ein „Warte noch“. Trauen wir Gott zu, dass er selbst in tiefste Ungerechtigkeit eingreift und uns souverän Lösungen an die Hand gibt? Und vor allem: können wir geduldig darauf warten, bis Er uns antwortet?
Diese zentralen Glaubensfragen werden im Laufe der Handlung des Romans immer gewichtiger. Er zeigt auf, was geschehen kann, wenn wir Menschen es selbst in die Hand nehmen, für Gerechtigkeit zu sorgen und wie Gott selbst dann, wenn der Karren sprichwörtlich im Dreck steckt, etwas Wunderschönes daraus machen kann.
Als kleine Randbemerkung möchte ich noch erwähnen, wie passend die Zeitungsüberschriften am Anfang der einzelnen Kapitel sind, man fühlt sich dadurch wirklich ins Geschehen versetzt. Auch die Wendung am Ende des Buches war für mich nicht vorhersehbar, umso mehr habe ich mich darüber gefreut.
Obwohl der Roman alles Zeug dazu hat, ihn am liebsten an einem Stück zu verschlingen, rate ich den Lesern, es wie mit einer Schachtel guter Pralinen zu handhaben: teilt euch das Buch auf mehrere Etappen auf, genießt jedes einzelne Kapitel und gebt der Vorfreude Raum, wenn ihr in Ruhe weiterlesen könnt.
Danke, liebe Elisabeth Büchle, für diesen außergewöhnlichen Roman und die wunderbare Botschaft, die er vermittelt!