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Alois Prinz, für seine einfühlsamen Biografien vielfach ausgezeichnet, erzählt von sieben berühmten Söhnen. Schillernde Vater-Sohn-Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch viel gemeinsam haben. Die Beziehungen von Söhnen und ihren Vätern sind niemals reibungslos, es sind Geschichten von Abgrenzung oder Hass, von der Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung. Von Söhnen und ihrer Suche nach dem nötigen "Eigensinn", der meistens verbunden ist mit dem Kampf gegen den übermächtigen Schatten des Vaters, der jedoch große schöpferische Kräfte freisetzen kann. Portraits von Bernward…mehr

Produktbeschreibung
Alois Prinz, für seine einfühlsamen Biografien vielfach ausgezeichnet, erzählt von sieben berühmten Söhnen. Schillernde Vater-Sohn-Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch viel gemeinsam haben.
Die Beziehungen von Söhnen und ihren Vätern sind niemals reibungslos, es sind Geschichten von Abgrenzung oder Hass, von der Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung. Von Söhnen und ihrer Suche nach dem nötigen "Eigensinn", der meistens verbunden ist mit dem Kampf gegen den übermächtigen Schatten des Vaters, der jedoch große schöpferische Kräfte freisetzen kann.
Portraits von Bernward Vesper und Will Vesper, Hermann Hesse und Johannes Hesse, Klaus Mann und Thomas Mann, Franz Kafka und Hermann Kafka, Martin Luther und Hans Luther, Franz von Assisi und Piedro Bernadone, Michael Ende und Edgar Ende.
Autorenporträt
Alois Prinz, geb. 1958, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von München. Bei Beltz & Gelberg veröffentlichte er Biographien über Hannah Arendt (Evangelischer Buchpreis) , Hermann Hesse, Ulrike Meinhof (Deutscher Jugendliteraturpreis), Franz Kafka, Paulus, Rebellische Söhne (Über Bernward Vesper, Hermann Hesse, Klaus Mann, Franz Kafka, Martin Luther, Franz von Assisi, Michael Ende und ihre Väter) und Joseph Goebbels.

"Die Lebensgeschichten, die Alois Prinz schreibt, sind so leidenschaftlich recherchiert, so sorgfältig aufgebaut und gut geschrieben." Tages-Anzeiger, Zürich
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.01.2011

Werde ich je aus seinem Schatten treten?
Alois Prinz erzählt in sieben Biographien vom schwierigen Verhältnis zwischen berühmten Vätern und ihren Söhnen
Was haben Kafka, Luther, Hesse, Michael Ende, Bernward Vesper, Klaus Mann oder Franz von Assisi gemeinsam? Starke Väter, gegen die sich die Söhne nur schwer behaupten konnten. Manche zerbrachen an dieser Dominanz und nahmen sich sogar das Leben wie die Schriftsteller Bernward Vesper oder Klaus Mann, die sich trotz hasserfüllter Abwendung tatsächlich nie von den übermächtigen und sehr viel berühmteren Vätern lösen konnten. Väter und Söhne – ein großes und bis heute aktuelles Thema.
Dem Schriftsteller Alois Prinz ist es gelungen, aus diesem Motiv noch einmal Funken schlagen zu lassen. Die sieben, jeweils nur 30 bis 40 Seiten langen Lebensgeschichten erzählt Prinz spannend und unterhaltsam. Da werden die großen Namen ganz nebensächlich. Es geht ihm nicht um unsterbliche Werke, sondern um gefährdete Individuen, die sich schwertun, ein eigenständiges Leben zu führen. Im Vorwort schreibt er, es sei ihm selbst einfach nicht gelungen, mit seinem Vater „zu einer gemeinsamen Sprache, einem gegenseitigen Verstehen zu finden“. Dennoch könnten sich Väter und Söhne nicht einfach voneinander lossagen, sie blieben vielmehr „miteinander verbunden, auch wenn sie sich in vieler Hinsicht fremd“ seien.
Das war schon im 13. Jahrhundert so bei dem verwöhnten Bürgersöhnchen Francesco Bernardone, heute als Franz von Assisi bekannt. Er hatte das Luxusleben satt, warf seinem Vater Pietro, einem reichen Tuchhändler, seine kostbaren Kleider vor die Füße und gründete den Orden der „Minderbrüder“, die sich später Franziskaner nannten. Mindestens so empört wie Pietro Bernardone war 300 Jahre später Hans Luther über seinen Sohn Martin, ängstlich und überangepasst tat er alles, was sein strenger Vater wollte. Bis er sein Jura-Studium hinwarf und Mönch im Erfurter Augustinerkloster wurde. Der spätere Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse war offensichtlich als Kind und Jugendlicher ziemlich unausstehlich. Ärzte attestierten ihm eine „primäre Verrücktheit“, sein Vater Johannes steckte ihn gar in eine Anstalt. Als der Sohn ihm stolz seine ersten veröffentlichten Gedichte schickte, war seine Antwort, er könne nichts finden, „was zu würdigen ich in der Lage wäre“. Ähnlich unbeeindruckt kommentierte Thomas Mann die literarischen Versuche seines Sohnes Klaus, der, schier erdrückt von dem Übervater, zweifelte: „Werde ich je aus seinem Schatten treten?“ Auch Franz Kafka fühlte sich nie von seinem despotischen Vater Hermann ernst genommen. Er wurde sein Leben lang von ihm gedemütigt und seelisch verletzt, seine Schriftstellerei verspottete der Vater als „Hobby“.
Am schlimmsten gebeutelt zwischen kritikloser Verehrung und völliger Ablehnung war wohl Bernward Vesper, dessen Vater Will ein glühender Hitler-Anhänger und Antisemit war. Nach dem Krieg versank der Schriftsteller in der Bedeutungslosigkeit. Seinen Sohn erzog er in einer Scheinwelt, um ihn von der „Jauche“ der Moderne fernzuhalten. Bernward, der eine Zeitlang mit Gudrun Ensslin zusammenlebte, brauchte lange, um seinen Vater zu durchschauen. Auch wenn Vesper schließlich dessen Ideologie strikt ablehnte, so hatte er doch sein elitäres Bewusstsein übernommen. Wie der Vater (und auch wie die RAF) verachtete er die meisten Menschen und nannte sie „Unkraut“.
Aus der Reihe der sieben Protagonisten dieses Buchs fällt Michael Ende etwas heraus, aber nur scheinbar. Zwar ähnelte der Autor von Momo und der Unendlichen Geschichte in vielem seinem Vater, dem surrealistischen und visionären Maler Edgar Ende. Aber auch sie blieben nicht vom Generationenkonflikt verschont. Der Sohn machte sich einen Spaß daraus, seinen Vater zu provozieren, während der ihn mit dem Satz, er wolle „nicht noch einen Hungerleider in der Familie“ haben, vor den Kopf stieß.
Auch Alois Prinz kennt kein Patentrezept, wie ein „guter Vater“ sein sollte. Er wünscht sich eine Autorität, die dem Kind Hilfestellung gibt, wenn es sie braucht. Diese trete aber zurück, „wo etwas Neues, Fremdes sich entwickelt“, und sie wisse, „wann und wo sie nicht helfen kann“. (ab 13 u. Erwachsene) RALF HUSEMANN
ALOIS PRINZ: Rebellische Söhne. Beltz & Gelberg 2010. 255 Seiten, 16,95 Euro.
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"Alois Prinz ist kein Unbekannter, wenn es um gut recherchierte und geschriebene Biografie geht." Buchhändler heute "Ein Buch für Söhne und Väter, das bei aller Tragik doch Möglichkeiten spürbar macht, die Vergeblichkeit mit Verstehen und Vergeben zu überwinden." NZZ "Ein spannendes Jugendsachbuch, das wie viele andere Bücher von Alois Prinz auch Erwachsene ansprechen dürfte." Bulletin Jugend & Literatur "Ergreifende Lebensgeschichten, die von der Sehnsucht der Söhne nach Anerkennung und Liebe handeln." Deutschlandfunk "Das fesselt Väter, Söhne, Mütter, Töchter, zu jeder Zeit, in jedem Alter." ELTERN family "'Rebellische Söhne' ist ein geistreiches, wenngleich von der Thematik her kein neuartiges Buch für erwachsene Söhne und deren Väter, die sich, wie offenbar der Autor selbst, mit dem eigenen Vater- und Sohn-Sein auseinandersetzen wollen." 1000 und 1 Buch