Produktdetails
- ISBN-13: 9783409123761
- ISBN-10: 3409123768
- Artikelnr.: 24090210
Hinweise für Banken über die Umstellungsphase hinaus
Edgar Löw (Herausgeber): Rechnungslegung für Banken nach IAS. Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden 2003, 836 Seiten, 64,90 Euro.
"Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht, sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig": So leitet der Herausgeber dieses Buch zur Rechnungslegung für Banken nach International Accounting Standards (IAS) ein. Die Verfasser, die eine Umstellung der Rechnungslegung mindestens schon einmal aktiv mitgestaltet haben, geben ihre Erfahrungen in praxisorientierten Einzeldarstellungen weiter. In diesem Sinne liegt der Schwerpunkt der Beiträge - neben der theoretischen Fundierung - in der Überwindung praktischer Schwierigkeiten eines Rechnungslegungswechsels.
Es gibt inzwischen zwar schon zahlreiche Literaturbeiträge zur Rechnungslegung nach IAS/IFRS (International Financial Reporting Standards) im allgemeinen und - wenn auch deutlich weniger - zur Bankbilanzierung. An einigen davon hat der Herausgeber selbst mitgewirkt. Aber dieses Buch geht in einer beeindruckend kompakten, praxisorientiert nutzbringenden Art und Weise umfassend und nach Schwerpunkten geordnet auf die Bankbilanzierung nach IAS ein. Es gibt (nicht nur) den Praktikern wichtige Hinweise, auch über die Umstellungsphase hinaus.
In den fachbezogenen Beiträgen gehen die Autoren auf die derzeitigen Regelungen nach IAS ebenso ein wie auf die materiell absehbaren Änderungen durch eingeleitete Fortentwicklungsschritte des International Accounting Standards Board (IASB). In seiner Aktualität ist es derzeit ungeschlagen. Der erste Beitrag, den der Herausgeber - wie einige andere Beiträge mehr - selbst verfaßt hat, ist den Instrumenten Bilanz, Gewinn-und-Verlust-Rechnung gewidmet sowie den "Notes", den umfangreichen Erläuterungen von Positionen, für einen Bankenabschluß nach IAS. Er stellt einen Überblick über die generellen Veränderungen in einem Abschluß nach IAS im Vergleich zum deutschen Recht dar. Auch fachferneren Personen, die von der Umstellung indirekt betroffen sind, ist die Lektüre zu empfehlen, zum Beispiel Leitern der Treasury oder der Informationstechnik, also Abteilungen, ohne die ein Rechnungslegungswechsel nicht glücken kann.
Ebenfalls übergreifenden Charakter besitzt der letzte Beitrag, welcher der Bankbilanzanalyse gilt. Der Autor hält den Bilanzierenden vor Augen, wie ihr Konzernabschluß nach IAS in einer Außensicht beurteilt wird. Erfreulich ist die Untermauerung der Argumentation an Zahlenbeispielen, die veröffentlichten Bankabschlüssen entstammen. Die Transparenz eines Abschlusses nach IAS erlaubt dabei tiefgehende Einblicke; allerdings werden auch die Grenzen der Analyse aufgedeckt.
Dazwischen finden sich weitere vierzehn Fachartikel, in denen die Schwerpunkte einer Rechnungslegungsumstellung auf IAS - häufig nicht nur für eine Bank - themenbezogen behandelt sind. Durch die Mischung der Autoren aus Wirtschaftsprüfung und führenden deutschen Kreditinstituten ist gewährleistet, daß das Ziel - praxisorientierte Einzeldarstellungen zu bieten - erreicht wird. Die theoretische Auseinandersetzung mit den jeweiligen Regelungen kommt keineswegs zu kurz. Zusätzlich enthalten die Beiträge Querverweise zu den amerikanischen Bilanzierungsregeln US-Gaap. Angesichts der erklärten Konvergenzbestrebungen zwischen IAS und US-Gaap kann es sich anbieten, bestehende Regelungslücken oder Interpretationsspielräume mit Blick auf US-Gaap zu lösen. Das Werk wird auch dem durch Verweise gerecht.
HANS-JOACHIM BÖCKING.
(Universität Frankfurt am Main)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Angesichts dieses Leitfadens zur Rechnungslegung für Banken nach International Accounting Standards, kurz IAS genannt, gerät Hans-Joachim Böcking in beinahe haltloses Schwärmen. Zwar gebe es bereits viele Bücher zum Thema, räumt der Rezensent ein. Doch nirgends hat er Darstellungen von derart "beeindruckend kompakter, praxisorientiert nutzbringender Art" angetroffen. Nicht nur für "Praktiker", sondern auch für theoretisch Interessierte hat der Band viel zu bieten, begeistert sich Böcking weiter. Selbst den von den Änderungen betroffenen "fachfernen Personen" möchte der enthusiastische Rezensent dieses Buch ans Herz legen. Böcking betont die Aktualität der Beiträge dieses Bandes und weist abschließend darauf hin, dass es das Buch auch nicht verabsäumt, "Querverweise" zu den amerikanischen Bilanzierungsregeln zu bieten, mit denen eventuelle "Regelungslücken" der IAS problemlos geschlossen werden können, wie er beglückt feststellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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