Am Beispiel von sechs Berufsschülerinnen der Altersgruppe von 18 bis 25 Jahren macht die Autorin sowohl Motive und Formen der Übereinstimmung mit rechtsextremistischem Denken und Verhalten als auch der Nichtübereinstimmung, der Skepsis und der Zurückhaltung auf der Basis der spezifischen Lebenszusammenhänge sichtbar. Als besonders problematisch bzw. "förderlich" für die Entwicklung rechtsextremistischer Orientierungen hat es sich erwiesen, wenn Frauen ihre Lebensentwürfe polarisieren, d. h. wenn sie versuchen, sich entweder an als "männlich" geltende Verhaltensstereotype anzugleichen, um…mehr
Am Beispiel von sechs Berufsschülerinnen der Altersgruppe von 18 bis 25 Jahren macht die Autorin sowohl Motive und Formen der Übereinstimmung mit rechtsextremistischem Denken und Verhalten als auch der Nichtübereinstimmung, der Skepsis und der Zurückhaltung auf der Basis der spezifischen Lebenszusammenhänge sichtbar. Als besonders problematisch bzw. "förderlich" für die Entwicklung rechtsextremistischer Orientierungen hat es sich erwiesen, wenn Frauen ihre Lebensentwürfe polarisieren, d. h. wenn sie versuchen, sich entweder an als "männlich" geltende Verhaltensstereotype anzugleichen, um darüber Gleichberechtigung und Gleichheit mit Männern zu erreichen, oder sich an Weiblichkeitsstereotype orientieren und darüber Sicherheit und Schutz von Männern fordern. In rechtsextremistischen Orientierungen drückt sich ihr Problem damit aus, im Rahmen ihrer Konflikte zwischen "Heimchen am Herd" und "Emanze" eine Authentizität zu entwickeln, in der Frauen auf rollenförmiges Verhalten nicht mehr angewiesen sind. Deutlich wird gerade bei ihnen: Der Entgegensetzung von Deutschen und Ausländern, von Frauen und Männern, von "Emanzen" und "Heimchen am Herd" liegt dasselbe Denkschema zugrunde, das anhand der Geschlechterstereotype exemplarisch gelernt wird.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Dr. phil. Gertrud Siller ist wissenschaftliche Assistentin am Pädagogischen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen.
Inhaltsangabe
1. Einleitung und Problemstellung.- 2. Reaktionsweisen von Frauen im rechtsextremistischen Spektrum und bisherige theoretische und empirische Erklärungsversuche.- 2.1 Grundbegriffe: Rechtsextremismus - Rechtsextremistische Orientierungen.- 2.2 Rechtsextremistische Orientierungen bei Frauen.- 2.3 Fazit und offene Fragen.- 3. Das Geschlechterverhältnis als gesellschaftliches Organisationsprinzip - der theoretisch-analytische Bezugsrahmen.- 3.1 Zum Verständnis von Politik aus der Geschlechterperspektive.- 3.2 Geschlecht und Geschlechterverhältnisse.- 3.3 Die "doppelte Unterdrückung" und die "doppelte Vergesellschaftung" von Frauen.- 3.4 Spezifische Konflikt- und Erfahrungskonstellationen im Lebenszusammenhang von Frauen im Kontext gesellschaftlicher Wandlungsprozesse - strukturelle Voraussetzungen für politische Orientierungen.- 4. Zum Verhältnis von strukturellen und subjektiven Voraussetzungen für politische Orientierungen von Frauen.- 4.1 Erfahrungen, subjektive Verarbeitungen und subjektive Sinnkonstruktionen - individuelle Voraussetzungen für politische Orientierungen.- 4.2 Schlußfolgerungen für die Entwicklung rechtsextremistischer Orientierungen von Frauen.- 5. Leitfragen, Anlage der Untersuchung und methodisches Vorgehen.- 5.1 Zentrale Auswertungskategorien: Die Analyse politischer Orientierungen im Kontext geschlechtsspezifischer Erfahrungs- und Konfliktkonstellationen.- 5.2 Anlage der Untersuchung und Interpretationsverfahren.- 6. Zur Relevanz geschlechtsspezifischer Erfahrungen und ihrer subjektiven Verarbeitung für politische Orientierungen junger Frauen - die Ergebnisse der qualitativen Analyse.- 6.1 Sigrun: Zwischen "Emanze" und "Heimchen am Herd" - der Versuch, gleichberechtigte Lebensformen durch "männliche"Stärke und Härte zu erreichen.- 6.2 Tina: Zwischen dem Wunsch nach Ungebundenheit, beruflicher Selbstbestimmung und einem beziehungsbezogenen Leben - die Idealisierung der Partnerschaft als Konfliktvermeidungsstrategie.- 6.3 Marthe: Zwischen Ohnmachtserfehrungen und Zukunftsängsten - die Mutter-Kind-Beziehung als einzige verbleibende Sicherheit.- 6.4 Anna: Zwischen Idealisierung offenstehender Möglichkeiten, Umdeutung von Begrenzungserfahrungen und Selbstreflexion - traditionelle Weiblichkeitsbilder als Inbegriff von Fremdbestimmung.- 6.5 Rika: Zwischen Ohnmachtserfahrungen und Widerstand gegen frauenspezifische Benachteiligungen - der Versuch, Widersprüche auszubalancieren.- 6.6 Christa: Berufliche Selbstverwirklichung als zentrales identitätsstif- tendes Element - geschlechtsspezifische Konfliktkonstellationen sind kein Thema.- 7. Politische Orientierungen vor dem Hintergrund geschlechtsspezifischer Erfahrungen - Zentrale Ergebnisse der empirischen Analyse.- 7.1 Zwischen "Heimchen am Herd" und "Emanze": Zusammenhänge zwischen bipolaren Orientierungen und rechtsextremistischen Orientierungen.- 7.2 Erfahrungen selbstbestimmten Handelns als Barrieren gegen rechtsextremistische Orientierungen.- 7.3 Resümee.- 8. Ausblicke.- Literatur.
1. Einleitung und Problemstellung.- 2. Reaktionsweisen von Frauen im rechtsextremistischen Spektrum und bisherige theoretische und empirische Erklärungsversuche.- 2.1 Grundbegriffe: Rechtsextremismus - Rechtsextremistische Orientierungen.- 2.2 Rechtsextremistische Orientierungen bei Frauen.- 2.3 Fazit und offene Fragen.- 3. Das Geschlechterverhältnis als gesellschaftliches Organisationsprinzip - der theoretisch-analytische Bezugsrahmen.- 3.1 Zum Verständnis von Politik aus der Geschlechterperspektive.- 3.2 Geschlecht und Geschlechterverhältnisse.- 3.3 Die "doppelte Unterdrückung" und die "doppelte Vergesellschaftung" von Frauen.- 3.4 Spezifische Konflikt- und Erfahrungskonstellationen im Lebenszusammenhang von Frauen im Kontext gesellschaftlicher Wandlungsprozesse - strukturelle Voraussetzungen für politische Orientierungen.- 4. Zum Verhältnis von strukturellen und subjektiven Voraussetzungen für politische Orientierungen von Frauen.- 4.1 Erfahrungen, subjektive Verarbeitungen und subjektive Sinnkonstruktionen - individuelle Voraussetzungen für politische Orientierungen.- 4.2 Schlußfolgerungen für die Entwicklung rechtsextremistischer Orientierungen von Frauen.- 5. Leitfragen, Anlage der Untersuchung und methodisches Vorgehen.- 5.1 Zentrale Auswertungskategorien: Die Analyse politischer Orientierungen im Kontext geschlechtsspezifischer Erfahrungs- und Konfliktkonstellationen.- 5.2 Anlage der Untersuchung und Interpretationsverfahren.- 6. Zur Relevanz geschlechtsspezifischer Erfahrungen und ihrer subjektiven Verarbeitung für politische Orientierungen junger Frauen - die Ergebnisse der qualitativen Analyse.- 6.1 Sigrun: Zwischen "Emanze" und "Heimchen am Herd" - der Versuch, gleichberechtigte Lebensformen durch "männliche"Stärke und Härte zu erreichen.- 6.2 Tina: Zwischen dem Wunsch nach Ungebundenheit, beruflicher Selbstbestimmung und einem beziehungsbezogenen Leben - die Idealisierung der Partnerschaft als Konfliktvermeidungsstrategie.- 6.3 Marthe: Zwischen Ohnmachtserfehrungen und Zukunftsängsten - die Mutter-Kind-Beziehung als einzige verbleibende Sicherheit.- 6.4 Anna: Zwischen Idealisierung offenstehender Möglichkeiten, Umdeutung von Begrenzungserfahrungen und Selbstreflexion - traditionelle Weiblichkeitsbilder als Inbegriff von Fremdbestimmung.- 6.5 Rika: Zwischen Ohnmachtserfahrungen und Widerstand gegen frauenspezifische Benachteiligungen - der Versuch, Widersprüche auszubalancieren.- 6.6 Christa: Berufliche Selbstverwirklichung als zentrales identitätsstif- tendes Element - geschlechtsspezifische Konfliktkonstellationen sind kein Thema.- 7. Politische Orientierungen vor dem Hintergrund geschlechtsspezifischer Erfahrungen - Zentrale Ergebnisse der empirischen Analyse.- 7.1 Zwischen "Heimchen am Herd" und "Emanze": Zusammenhänge zwischen bipolaren Orientierungen und rechtsextremistischen Orientierungen.- 7.2 Erfahrungen selbstbestimmten Handelns als Barrieren gegen rechtsextremistische Orientierungen.- 7.3 Resümee.- 8. Ausblicke.- Literatur.
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