Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,0, Universität Regensburg (Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit befasst sich mit der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD). Dabei soll anhand des modifizierten Cleavage-Ansatzes von Wolfgang Merkel und den jüngsten Forschungsansätzen von Ronald Ingleharts sowie Pippa Norris die Frage geklärt werden, inwieweit eine neue Konfliktlinie in der deutschen Gesellschaft existiert, die sich durch die Genese und die Etablierung der AfD im deutschem Parteiensystem manifestiert.Ob Links- oder Rechtspopulismus, seit Jahren zeichnet sich die Tendenz eines globalen Aufschwungs populistischer Parteien in der Wählergunst westlicher Demokratien ab. Der Wahlsieg Donald Trumps zum 58. US-Präsidenten der Vereinigten Staaten, das italienische Regierungsbündnis zwischen Lega Nord und Cinque Stelle, der Koalitionspakt zwischen ÖVP und FPÖ in Österreich, die erfolgreiche Brexit-Kampagne der UK Indepence Party, oder der jüngste Wahlerfolg der spanischen Vox-Partei, stellen hierbei exemplarisch den Erfolg populistischer und anti-demokratischer Kräfte dar, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch in Deutschland ist mit dem Aufkommen der AfD erstmals wieder seit 1945 eine Rechtsaußenpartei im Deutschen Bundestag vertreten.Seit ihrer Gründung im Jahre 2013 verzeichnete die AfD einen rasanten Aufstieg und genießt bisweilen anhaltende Zustimmung in Teilen der Bevölkerung. Galten lange Zeit die sozialstrukturellen Spaltungslinien (,,cleavages") nach Seymour M. Lipset und Stein Rokkan zwischen Peripherie und Zentrum, Kirche und säkularer Staat, Arbeit und Kapital, sowie Stadt und Land, als bewährtes Erklärungsmodell zur Entstehung westeuropäischer Parteiensysteme, scheint sich nun mit der Etablierung rechtspopulistischer Kräfte eine neue innergesellschaftliche Spaltungslinie abzuzeichnen: Eine Divergenz zwischenKosmopoliten und Kommunitaristen. Während etablierte Volksparteien sukzessive an Zustimmung verlieren, haben es rechtspopulistische Parteien in ganz Europa mit ihrer antiglobalisierungs und chauvinistisch- kommunitaristischen Programmatik geschafft, eine Repräsentationslücke zu schließen und ein zunehmend unzufriedenes Wählerklientel erfolgreich zu mobilisieren.
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