Das Übersetzen von unionsrechtlichen Normtexten und Entscheidungen ermöglicht unionsweite Rechtskommunikation unter Wahrung der sprachlichen und kulturellen Vielfalt und unterliegt spezifischen Bedingungen. Das Unionsrecht gilt nämlich in derzeit 24 gleichberechtigten Amtssprachen. Divergenzen zwischen den einzelnen Sprachfassungen gefährden Rechtseinheit und Rechtssicherheit. Hinzu kommt, dass die 24 Rechtssprachen der Europäischen Union sehr eng mit den heterogenen Rechtsordnungen der Mitgliedstaaten verknüpft sind. Der Rechtsübersetzer ist daher vielfach mit inäquivalenter Rechtsterminologie und Bedeutungsunterschieden konfrontiert. Im vorliegenden Werk wird einführend der Stand der Forschung zum Rechtsübersetzen im Allgemeinen und insbesondere in der Europäischen Union dargestellt. Anschließend werden aktuelle Sprachdivergenzen in unionsrechtlichen Normtexten und Entscheidungen sowie ihre Auswirkungen im Einzelfall analysiert und konkrete Verbesserungen vorgeschlagen. Abschließend werden auf Grundlage der Analyse allgemeine Lösungsstrategien für die typischen Problemstellungen beim Übersetzen von Unionsrecht dargelegt.