Das Buch führt in die Thematik und Arbeitsweise der Rechtsverhaltensforschung ein. Gruter zeigt an vielen Beispielen auf, wie humanethologische Daten Haltungen zum Recht beeinflussen und kommt zur einer neuentwickelten Begründung des Rechts: Die menschliche Fähigkeit, Regeln zu bilden und ihnen zu folgen, ergibt sich aus zwei Merkmalen der Evolution, nämlich aus einer unverkennbaren Neigung, im Eigeninteresse zu handeln, und aus einer ebenso starken Neigung, altruistisch zu handeln. Weil wir zwischen diesen Interessen nicht wahllos hin- und hergehen können, brauchen wir Regeln. Die Befolgung dieser Regeln muß vorhersehbar sein, damit die menschliche Gemeinschaft nicht Schaden leidet. Hieraus entsteht das Recht. Das Erbebnis deckt sich mit denjenigen rechtsanthropologischen Theorien, die besagen, daß Recht notwendig zum kulturellen Dasein des Menschen gehört. Die Begründung, warum das so ist, ist neu.