Die Romane El intérprete (1998) von Néstor Ponce und Fuegia (1991) von Eduardo Belgrano Rawson stehen für eine profunde literarische Auseinandersetzung mit der argentinischen Vergangenheit und dem heutigen Geschichtsdiskurs. Unter Rückgriff auf maßgebliche Gedächtnis- und Erinnerungstheorien sowie gattungsspezifische Überlegungen zur (Nueva) Novela Histórica betrachtet dieser Band die beiden bislang von der Wissenschaft nur wenig wahrgenommenen Werke unter einem doppelten Fokus: einerseits hinsichtlich der Inszenierung individuellen Erinnerns auf narrativer Ebene, andererseits aber auch bezüglich der Repräsentation eines kollektiven Gedächtnisses. In diesem Zusammenhang wird ebenso der Frage nachgegangen, inwiefern damit Gegen-Diskurse zur offiziellen argentinischen Geschichtsschreibung entworfen werden.