'The book I wish I'd written? Whatever Hari Kunzru is publishing next' Aravind Adiga
'Astonishing, absorbing, terrifying. Immensely good.' Philip Pullman
''Red Pill stands as a final blast of sanity against this new, deranged reality. It is a literary masterpiece for a barbaric new world rapidly running out of room for literary masterpieces.' The Spectator
'[A] deeply intelligent and artfully constructed novel.' Financial Times
From the author of White Tears comes a breathtaking, state-of-the-world novel about one man's struggle to defend his values and create a reality free from the shadows of the past.
'From now on when you see something, you're seeing it because I want you to see it.
When you think of something, it'll be because I want you to think about it...'
And with those words, the obsession begins.
A writer has left his family in Brooklyn for a three month residency at the Deuter Centre in Berlin, hoping for undisturbed days devoted to artistic absorption.
When nothing goes according to plan, he finds himself holed up in his room watching Blue Lives, a violent cop show with a bleak and merciless worldview. One night at a party he meets Anton, the charismatic creator of the show, and strikes up a conversation.
It is a conversation that leads him on a journey into the heart of moral darkness. A conversation thatthreatens to destroy everything he holds most dear, including his own mind.
Red Pill is a novel about the alt-right, online culture, creativity, sanity and history. It tells the story of the 21st century through the prism of the centuries that preceded it, showing how the darkest chapters of our past haunt our present. More than anything, though, this is a novel about love and how it can endure in a world where everything else seems to have lost all meaning.
Praise for White Tears
'Exquisitely attuned' Washington Post
'Electrifying, subversive and wildly original' TheNew Yorker
'A book that everyone should be reading right now' TIME Magazine
'Haunting, doom-drenched, genuinely and viscerally disturbing...' The Independent
'Astonishing, absorbing, terrifying. Immensely good.' Philip Pullman
''Red Pill stands as a final blast of sanity against this new, deranged reality. It is a literary masterpiece for a barbaric new world rapidly running out of room for literary masterpieces.' The Spectator
'[A] deeply intelligent and artfully constructed novel.' Financial Times
From the author of White Tears comes a breathtaking, state-of-the-world novel about one man's struggle to defend his values and create a reality free from the shadows of the past.
'From now on when you see something, you're seeing it because I want you to see it.
When you think of something, it'll be because I want you to think about it...'
And with those words, the obsession begins.
A writer has left his family in Brooklyn for a three month residency at the Deuter Centre in Berlin, hoping for undisturbed days devoted to artistic absorption.
When nothing goes according to plan, he finds himself holed up in his room watching Blue Lives, a violent cop show with a bleak and merciless worldview. One night at a party he meets Anton, the charismatic creator of the show, and strikes up a conversation.
It is a conversation that leads him on a journey into the heart of moral darkness. A conversation thatthreatens to destroy everything he holds most dear, including his own mind.
Red Pill is a novel about the alt-right, online culture, creativity, sanity and history. It tells the story of the 21st century through the prism of the centuries that preceded it, showing how the darkest chapters of our past haunt our present. More than anything, though, this is a novel about love and how it can endure in a world where everything else seems to have lost all meaning.
Praise for White Tears
'Exquisitely attuned' Washington Post
'Electrifying, subversive and wildly original' TheNew Yorker
'A book that everyone should be reading right now' TIME Magazine
'Haunting, doom-drenched, genuinely and viscerally disturbing...' The Independent
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.09.2021Reise in den Wahn
Krimis in Kürze: Yanis Kostas, Hari Kunzru, Yassin Musharbash
Vor ein paar Jahren hatte der Comedian Matze Knop mal seine große Zeit, weil er zahlreiche Fußballer mit einiger Geläufigkeit parodieren konnte. Aber solche Imitationen haben eine geringe Haltbarkeit. Auch wenn man Texte schreibt, die sich an großen Autoren versuchen. Der Krimiautor Alexander Oetker zum Beispiel versucht sich unter dem Namen Alex Lepic als Simenon-Nachahmer, was allenfalls Nicht-Simenon-Leser überzeugt. Er hat sich nun auch als Zypriot verkleidet, der auf den Namen Yanis Kostas hört, ganz abgesehen davon, dass er auch als Alexander Oetker Frankreich-Krimis geschrieben hat und als Journalist und Frankreich-Experte für die RTL-Gruppe tätig ist.
Das Problem bei so viel Fleiß und immer neuen Kostümen ist jedoch, dass die Prosa mehr oder minder gleich bleibt - gleichmäßig flach. In "Der Schatz von Bellapais" (Atlantik, 256 S., br., 16,- Euro) begegnet uns zum zweiten Mal die Polizistin Sofia Perikles. Mitten in die Vorbereitungen für ihre Hochzeit mit einem Briten platzt nicht der Peloponnesische Krieg, aber ein Mord. Das Opfer stammt aus dem türkischen Norden Zyperns. Ein Schatz spielt eine Rolle, auch die Vergangenheit der seit 1974 geteilten Insel; nur Spannung kommt nicht auf, und so recht zum Leben erwachen will auch keine der beteiligten Figuren. Was daran liegt, dass Kostas nie über eine fade Gebrauchsprosa hinauskommt, der ein entschlossener Lektor dringend zu wünschen wäre.
Hari Kunzru ist da ein anderes Kaliber. Der Brite ist so reflektiert in der Wahl seiner erzählerischen Mittel, dass es einem auch schon mal zu viel werden kann, weil nicht immer klar ist, ob die Anspielungen und kleinen Verschnörkelungen die Story nicht nur ein wenig intellektuell aufpeppen sollen. Der Teil von "Red Pill" (Liebeskind, 352 S., geb., 22,- Euro), der in Berlin spielt, in einer Villa am Wannsee, nicht weit von Kleists Grab, ist der am wenigsten interessante. Der namenlose Autor aus New York macht dank eines Stipendiums Urlaub von seiner Krise und seiner Kleinfamilie. Er will ein Buch über das lyrische Ich schreiben. Er hadert, es geht schleppend voran und nimmt erst Fahrt auf, als er den Erfinder der ultrabrutalen Cop-Serie "Blue Lives" kennenlernt, die er mit wachsender Faszination auf seinem Laptop gestreamt hatte.
Der junge Mann kokettiert mit Alt-Right und Verschwörungstheorien, legt seinem Serien-Cop auch schon mal ein Zitat des Gegenaufklärers Joseph De Maistre in den Mund. Und er verschärft die Krise des Autors, der diesem Anton nach Paris und auf eine schottische Insel nachreist. Und weil seine intellektuelle und moralische Kompassnadel verrückt spielt, ist man sich bald nicht mehr sicher, ob er nicht einem Phantom nachjagt, das ihn nur zu sich selbst führt.
Schwer angeschlagen kehrt er heim und durchlebt den Tag, an dem Trump gewählt wird, was seiner Gesundheit auch nicht gut tut. Kunzru lässt diese Reise eines liberalen Intellektuellen in den Wahn desto beklemmender erscheinen, je weiter das Buch voranschreitet. Und er ist zu smart, um einem so etwas wie eine Lösung anzubieten, weil ihm auch gar nicht am klassischen Krimischema gelegen ist. Der Titel, die rote Pille, deutet in eine andere Richtung: zum Film "Matrix".
Bei einem Buch wie "Russische Botschaften" (Kiepenheuer & Witsch, 400 S., br., 16,50 Euro) von Yassin Musharbash sieht man dagegen, wie ein brisantes, spannendes Sujet die erzählerischen Möglichkeiten eines Autors überfordert. Musharbash ist Arabist, Politologe und im Investigativressort der Zeit. Er weiß, wie Journalismus funktioniert, wie man eine Geschichte recherchiert und einen Artikel daraus macht.
Doch sobald er sich Charaktere ausdenkt, sobald sie miteinander reden, Gefühle und Gedanken haben und artikulieren müssen, klingt das alles schrecklich hölzern und schablonenhaft. Seiner Heldin Merle Schwalb fällt beim Essen in Neukölln ein Mann neben den Tisch. Kein Racheopfer im Clan-Alltag, sondern ein Russe, ein Agent. Mit ihren Zeitungskollegen nimmt Schwalb eine gefährliche Recherche auf, die man besser Profis überließe. Und erlebt, wie die russischen Akteure mit ihrem Mix aus Ködern, falschen Fährten, Desinformation und Information eine explosive Mischung anrichten. Der Plot ist spannend, gut konstruiert und würde einen packen - wären nicht die Figuren solche Pappkameraden. PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Krimis in Kürze: Yanis Kostas, Hari Kunzru, Yassin Musharbash
Vor ein paar Jahren hatte der Comedian Matze Knop mal seine große Zeit, weil er zahlreiche Fußballer mit einiger Geläufigkeit parodieren konnte. Aber solche Imitationen haben eine geringe Haltbarkeit. Auch wenn man Texte schreibt, die sich an großen Autoren versuchen. Der Krimiautor Alexander Oetker zum Beispiel versucht sich unter dem Namen Alex Lepic als Simenon-Nachahmer, was allenfalls Nicht-Simenon-Leser überzeugt. Er hat sich nun auch als Zypriot verkleidet, der auf den Namen Yanis Kostas hört, ganz abgesehen davon, dass er auch als Alexander Oetker Frankreich-Krimis geschrieben hat und als Journalist und Frankreich-Experte für die RTL-Gruppe tätig ist.
Das Problem bei so viel Fleiß und immer neuen Kostümen ist jedoch, dass die Prosa mehr oder minder gleich bleibt - gleichmäßig flach. In "Der Schatz von Bellapais" (Atlantik, 256 S., br., 16,- Euro) begegnet uns zum zweiten Mal die Polizistin Sofia Perikles. Mitten in die Vorbereitungen für ihre Hochzeit mit einem Briten platzt nicht der Peloponnesische Krieg, aber ein Mord. Das Opfer stammt aus dem türkischen Norden Zyperns. Ein Schatz spielt eine Rolle, auch die Vergangenheit der seit 1974 geteilten Insel; nur Spannung kommt nicht auf, und so recht zum Leben erwachen will auch keine der beteiligten Figuren. Was daran liegt, dass Kostas nie über eine fade Gebrauchsprosa hinauskommt, der ein entschlossener Lektor dringend zu wünschen wäre.
Hari Kunzru ist da ein anderes Kaliber. Der Brite ist so reflektiert in der Wahl seiner erzählerischen Mittel, dass es einem auch schon mal zu viel werden kann, weil nicht immer klar ist, ob die Anspielungen und kleinen Verschnörkelungen die Story nicht nur ein wenig intellektuell aufpeppen sollen. Der Teil von "Red Pill" (Liebeskind, 352 S., geb., 22,- Euro), der in Berlin spielt, in einer Villa am Wannsee, nicht weit von Kleists Grab, ist der am wenigsten interessante. Der namenlose Autor aus New York macht dank eines Stipendiums Urlaub von seiner Krise und seiner Kleinfamilie. Er will ein Buch über das lyrische Ich schreiben. Er hadert, es geht schleppend voran und nimmt erst Fahrt auf, als er den Erfinder der ultrabrutalen Cop-Serie "Blue Lives" kennenlernt, die er mit wachsender Faszination auf seinem Laptop gestreamt hatte.
Der junge Mann kokettiert mit Alt-Right und Verschwörungstheorien, legt seinem Serien-Cop auch schon mal ein Zitat des Gegenaufklärers Joseph De Maistre in den Mund. Und er verschärft die Krise des Autors, der diesem Anton nach Paris und auf eine schottische Insel nachreist. Und weil seine intellektuelle und moralische Kompassnadel verrückt spielt, ist man sich bald nicht mehr sicher, ob er nicht einem Phantom nachjagt, das ihn nur zu sich selbst führt.
Schwer angeschlagen kehrt er heim und durchlebt den Tag, an dem Trump gewählt wird, was seiner Gesundheit auch nicht gut tut. Kunzru lässt diese Reise eines liberalen Intellektuellen in den Wahn desto beklemmender erscheinen, je weiter das Buch voranschreitet. Und er ist zu smart, um einem so etwas wie eine Lösung anzubieten, weil ihm auch gar nicht am klassischen Krimischema gelegen ist. Der Titel, die rote Pille, deutet in eine andere Richtung: zum Film "Matrix".
Bei einem Buch wie "Russische Botschaften" (Kiepenheuer & Witsch, 400 S., br., 16,50 Euro) von Yassin Musharbash sieht man dagegen, wie ein brisantes, spannendes Sujet die erzählerischen Möglichkeiten eines Autors überfordert. Musharbash ist Arabist, Politologe und im Investigativressort der Zeit. Er weiß, wie Journalismus funktioniert, wie man eine Geschichte recherchiert und einen Artikel daraus macht.
Doch sobald er sich Charaktere ausdenkt, sobald sie miteinander reden, Gefühle und Gedanken haben und artikulieren müssen, klingt das alles schrecklich hölzern und schablonenhaft. Seiner Heldin Merle Schwalb fällt beim Essen in Neukölln ein Mann neben den Tisch. Kein Racheopfer im Clan-Alltag, sondern ein Russe, ein Agent. Mit ihren Zeitungskollegen nimmt Schwalb eine gefährliche Recherche auf, die man besser Profis überließe. Und erlebt, wie die russischen Akteure mit ihrem Mix aus Ködern, falschen Fährten, Desinformation und Information eine explosive Mischung anrichten. Der Plot ist spannend, gut konstruiert und würde einen packen - wären nicht die Figuren solche Pappkameraden. PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
'This is a tense, absorbing tale of paranoia and dislocation, madness and obsession' Economist
'Kunzru is a consummate storyteller and has composed one of this year's coolest, but quietly menacing, novels' New Statesman
'A stylish examination of the far right culture and the roots of our contemporary chaos' Guardian
'Red Pill is a novel designed for us to parse, to scour for clues [...] We are treated to snatches of post-Kantian philosophy, narrative echoes of Kleist's work, coincidences and wordplay' Times Literary Supplement
'This unstable hallucination of a novel is bleakly persuasive on modern liberal complacency sleepwalking into horror' Daily Mail
'A brilliant, nuanced and sometimes satirical dramatization of liberal meltdown in the age of Trump' Daily Telegraph
'Kunzru's prose is often skilful' - The Sunday Times
'A cracker' - Independent
'A meta-critique of the coarsening effect of online culture on our language' - Literary Review
'A kind of male midlife crisis novel, unpredictably framed around the legacy of historical violence, it spins a buzzy apocalyptic thriller from zeitgeisty concerns about information overload, online surveillance and the rise of the alt-right' Metro
'Kunzru is a consummate storyteller and has composed one of this year's coolest, but quietly menacing, novels' New Statesman
'A stylish examination of the far right culture and the roots of our contemporary chaos' Guardian
'Red Pill is a novel designed for us to parse, to scour for clues [...] We are treated to snatches of post-Kantian philosophy, narrative echoes of Kleist's work, coincidences and wordplay' Times Literary Supplement
'This unstable hallucination of a novel is bleakly persuasive on modern liberal complacency sleepwalking into horror' Daily Mail
'A brilliant, nuanced and sometimes satirical dramatization of liberal meltdown in the age of Trump' Daily Telegraph
'Kunzru's prose is often skilful' - The Sunday Times
'A cracker' - Independent
'A meta-critique of the coarsening effect of online culture on our language' - Literary Review
'A kind of male midlife crisis novel, unpredictably framed around the legacy of historical violence, it spins a buzzy apocalyptic thriller from zeitgeisty concerns about information overload, online surveillance and the rise of the alt-right' Metro