Als einzige der Gentleman Ganoven ist es Jean Tannen und Locke gelungen dem brennenden Camorr zu entkommen. Ihre Flucht führt sie nach Tal Verrar, das für seine Vergnügungsviertel und das Glückspiel berühmt berüchtigt ist. Hier planen sie seit bereits 3 Jahren ihren größten Coup, die wollen das
größte Kasino Tal Verrars, den Sündenturm ausrauben. Im Weg stehen ihnen dabei der gewiefte…mehrAls einzige der Gentleman Ganoven ist es Jean Tannen und Locke gelungen dem brennenden Camorr zu entkommen. Ihre Flucht führt sie nach Tal Verrar, das für seine Vergnügungsviertel und das Glückspiel berühmt berüchtigt ist. Hier planen sie seit bereits 3 Jahren ihren größten Coup, die wollen das größte Kasino Tal Verrars, den Sündenturm ausrauben. Im Weg stehen ihnen dabei der gewiefte Casinobesitzer mit seinen drakonischen Strafen, ein rachsüchtiger Karthainischer Magier, dem sie einige Körperteile schulden und der machthungrige Militärdiktator Maximilian Stragos, der ihre Talente für seine eigenen Zwecke einsetzen will. Bei dieser Aufgabe gelangen selbst Jean und Locke sehr schnell an die Grenzen ihrer schauspielerischen Fähigkeiten: Als blutige Landratten sollen sie sich als erfahrene Piraten ausgeben und eine Revolution anzetteln.
Dieser zweite Band der Gentleman Ganoven Reihe von Scott Lynch ist ähnlich aufgebaut wie der erste Band. Zu Beginn wird die Geschichte in sich abwechselnden Kapiteln auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen ist da der neue Große Coup, den Sündenturm auszurauben, zum anderen wird erzählt wie Locke und Jean aus Camorr entkommen sind und wie sie sich in Tal Verrar ein neues Leben aufgebaut haben. An dem Punkt, wo die rückblickend erzählte Flucht und der Aufbau des neuen Lebens die Gegenwart erreicht geht es dann erst richtig los. Der Militärdiktator von Tal Verrar hat einen Auftrag für die beiden Ganoven: Sie sollen erfahrene Piraten mimen und für ihnen einen Aufstand anzetteln, der Preis ist hoch und durchaus interessant für Jean und Lock: Ihr Leben.
Dieser zweite Band ist leider nicht mehr ganz so gut wie Band 1 „Die Lügen des Locke Lamorra“. Ich würde sogar so weit gehen ihn fast als klassischen Abenteuerroman zu beschreiben. Die Betrügereien treten stark in den Hintergrund, auch Magie kommt kaum zum Einsatz, dafür wird der Leser mit hunderten Seiten nautischer Fachsprache, Segelkursen und Piraterie gequält, das war teilweise ziemlich ermüdend. Die beiden Gentleman Ganoven haben ihre Genialität verloren und ziehen einfach ein paar Mal zu oft den Kürzeren, sie stehen ein Großteil des Buches wie (verliebte) Trottel da. Nur der Schluss, der Kliffhanger versöhnt ein wenig mit den vielen Seemeilen Deckschrubben.
Fazit: Eher ein klassischer Piratenroman und zu wenig Betrügereien. Dieser Segeltörn zieht sich teilweise zäh über hunderte Seiten.