Schon seit Jahren weiß der russische Geheimdienst von einem Maulwurf, der sich mit dem CIA-Agenten Nash trifft und dort wichtige Geheimnisse und Akten übergibt. Um ihn zu enttarnen, wird Dominika Egorowa auf ihn angesetzt und soll ihm das Geheimnis um die Identität des Verräters entlocken...
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Jason Matthews hat hier aus meiner Sicht einen sehr authentischen Spionagethriller geschrieben, der…mehrSchon seit Jahren weiß der russische Geheimdienst von einem Maulwurf, der sich mit dem CIA-Agenten Nash trifft und dort wichtige Geheimnisse und Akten übergibt. Um ihn zu enttarnen, wird Dominika Egorowa auf ihn angesetzt und soll ihm das Geheimnis um die Identität des Verräters entlocken... .
Jason Matthews hat hier aus meiner Sicht einen sehr authentischen Spionagethriller geschrieben, der spannend beginnt, aber im Verlauf nachlässt und teilweise sehr langatmig wird, bis er zum Ende hin wieder an Fahrt aufnimmt.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Dominika Egorowa, die eigentlich eine Balletkarriere angestrebt hat, aber durch eine Verletzung nicht mehr tanzen kann. Sie wird gewissermaßen von ihrem Onkel angeworben, der ein hohes Tier beim russischen Geheimdienst ist und sie für eigene Zwecke einsetzen will. Er hat aber nicht mit ihrem starken Charakter gerechnet, mit dem sie auch mich von Anfang an beeindruckt hat. Sie hat eine bemerkenswerte Durchsetzungsfähigkeit und ist auch in der Lage, hinter die Fassade von der Behörde zu schauen und deren Absichten kritisch zu bewerten und einzuschätzen.
Nathaniel Nash, der Agent der CIA, den sie ausspionieren soll, war mir gleich sympatisch. Man merkt, dass er wirklich hinter seiner Arbeit steht und er auch bereit ist, Risiken einzugehen, um seinen Schützling vor der Enttarnung zu bewahren. Im Zusammenspiel mit Dominika wirkt er anfangs etwas naiv und ahnt nicht, warum sie sich wirklich mit ihm trifft, aber dennoch ist er aufmerksam und überlässt nichts dem Zufall.
Jason Matthews schreibt flüssig und gut lesbar, aber verliert sich oft in unnötigen Details, die Spionageaktivitäten beschreiben. So wird beispielsweise immer wieder erklärt, wie die Agenten bestimmte Routen abgehen, um sich zu vergewissern, dass sie nicht verfolgt werden. Durch solche und andere langwierig beschriebene Tätigkeiten, wird das Buch leider etwas zäh und verliert an Spannung. Was dem Autor allerdings sehr gut gelingt, sind die Gefühle und Inneneinsichten seiner Figuren. So sieht man bei Dominikas Ausbildung in der Spatzenschule deutlich, wie widerlich und furchtbar die Praktiken sind und alle Teilnehmerinnen demütigen.
Insgesamt ist ,,Red Sparrow" ein spannender Spionagethriller mit vielen Längen und kleiner Schwächen, der mich letztendlich doch gut unterhalten hat. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.