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Die Reden an die deutsche Nation (Erste Ausgabe 1808) ist die wirkmächtigste und wohl bekannteste Schrift Fichtes. Sie basiert auf Vorlesungen, die Fichte ab dem 13. Dezember 1807 in Berlin zur Zeit der französischen Besetzung gehalten hatte, und sind als eine Fortsetzung der 'Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters' zu betrachten. Die Reden versuchen, ein Nationalgefühl zu wecken, und zielen auf die Gründung eines deutschen Nationalstaates, der die Nachfolge des erloschenen Heiligen Römischen Reiches antreten und sich von der französischen Herrschaft emanzipieren sollte. Er fordert eine…mehr

Produktbeschreibung
Die Reden an die deutsche Nation (Erste Ausgabe 1808) ist die wirkmächtigste und wohl bekannteste Schrift Fichtes. Sie basiert auf Vorlesungen, die Fichte ab dem 13. Dezember 1807 in Berlin zur Zeit der französischen Besetzung gehalten hatte, und sind als eine Fortsetzung der 'Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters' zu betrachten. Die Reden versuchen, ein Nationalgefühl zu wecken, und zielen auf die Gründung eines deutschen Nationalstaates, der die Nachfolge des erloschenen Heiligen Römischen Reiches antreten und sich von der französischen Herrschaft emanzipieren sollte. Er fordert eine außenpolitisch autarke Handelspolitik, die allgemeine Wehrpflicht und eine Nationalerziehung, um den Einzelnen in ihrem Sinne zu formen.
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Autorenporträt
Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) gilt neben Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Georg Wilhelm Friedrich Hegel als bedeutendster Vertreter des Deutschen Idealismus. Er wuchs ärmlich in einem von Frondiensten geprägten dörflichen Milieu auf. Nach seiner Schulzeit zog Fichte 1780 nach Jena, wo er an der Universität ein Theologie-Studium begann, wechselte jedoch bereits ein Jahr später den Studienort nach Leipzig. Er war gezwungen, sich durch Nachhilfeunterricht und Hauslehrerstellen zu finanzieren und brachte das Studium zu keinem Abschluß. In dieser aussichtslosen Lage bekam er 1788 in Zürich eine Stelle als Hauslehrer, die er aber nur zwei Jahre innehatte. Anschließend ging er wieder nach Leipzig. Fichtes Plan, Prinzenlehrer zu werden, scheiterte. In Leipzig lernte Fichte 1790 die Philosophie Immanuel Kants kennen. Kant inspirierte ihn zu seiner am Begriff des Ich ausgerichteten 'Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre'. Nach einem kurzen Intermezzo auf einer Hauslehrerstelle in Warschau nahm Fichte Anfang November 1791 eine auf ein Jahr befristete Anstellung als Hauslehrer in der Nähe der pommerellischen Ostseeküste an. Im selben Jahr besuchte er Kant in Königsberg, wo dieser ihm einen Verleger für seine Schrift 'Versuch einer Critik aller Offenbarung' (1792) verschaffte, die anonym veröffentlicht wurde. Das Buch galt zunächst als ein lange erwartetes religionsphilosophisches Werk von Kant selbst. Nachdem Kant den Irrtum klarstellte, wurde Fichte schlagartig berühmt und erhielt einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Jena. Während seiner Jenaer Professur (1794-1799) wurde er zur Zielscheibe im sogenannten 'Atheismusstreit'. Fichte wurde wegen Verbreitung atheistischer Ideen und Gottlosigkeit verklagt, erhielt einen Verweis und trat daraufhin zurück. 1805 bekam er den Lehrstuhl für Philosophie in Erlangen. 1810 wurde er Dekan der philosophischen Fakultät und von 1811 bis 1812 Rektor der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität.