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In der modernen Rhetorikforschung, die sich vor allem auf die Redetechnik konzentriert, gehört das Rednerideal nach wie vor zu den am wenigsten untersuchten Themen. Dabei setzt erst der Redner als der Handelnde in der Redesituation das Wirkungspotential der Rhetorik um. Die wichtigsten Konstitutionsmerkmale seines Handelns sind Subjektivität, Bildung, Psychologie und Ethik. Diese waren in der klassischen rhetorischen Tradition noch ganz anders präsent als heute. Franz-Hubert Robling stellt sie durch eine begriffs- und ideengeschichtliche Analyse von Rhetoriktraktaten vor. Das…mehr

Produktbeschreibung
In der modernen Rhetorikforschung, die sich vor allem auf die Redetechnik konzentriert, gehört das Rednerideal nach wie vor zu den am wenigsten untersuchten Themen. Dabei setzt erst der Redner als der Handelnde in der Redesituation das Wirkungspotential der Rhetorik um. Die wichtigsten Konstitutionsmerkmale seines Handelns sind Subjektivität, Bildung, Psychologie und Ethik. Diese waren in der klassischen rhetorischen Tradition noch ganz anders präsent als heute. Franz-Hubert Robling stellt sie durch eine begriffs- und ideengeschichtliche Analyse von Rhetoriktraktaten vor. Das Untersuchungsmaterial stammt aus der Zeit von den sophistischen Anfängen der Redekunst bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, als die Schulrhetorik normative Kraft und systematischen Zusammenhalt verlor. Als Ergebnis enthält die Arbeit nicht nur eine historische Typologie des Redners, sondern zeigt ebenfalls die Vielfalt der Rednerformen wie Prediger, Dichter, Geschichtsschreiber, Dialektiker und Philosoph, Hofmann, Politiker und Demagoge. Auch humanistische Leitbilder für die rednerische Erziehung von Frauen werden vorgestellt. Mit dieser Studie ist eine Grundlage geschaffen für jede kulturhistorische und kulturanthropologische Erforschung der Kommunikatorkonzepte in Vergangenheit und Gegenwart.
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Autorenporträt
Franz-Hubert Robling (* 1946 in Emsdetten, Westfalen) war Mitarbeiter am Seminar für Allgemeine Rhetorik der Eberhard Karls Universität Tübingen. Robling wuchs im Münsterland auf. Er studierte von 1966 bis 1971 Germanistik und Geschichte in Münster und Tübingen. Von 1973 bis 1978 absolvierte Robling ein Zweitstudium in Rhetorik, Philosophie und Soziologie in Tübingen. Dort promovierte er auch - bei Walter Jens - 1982 in Rhetorik mit einer Arbeit über Personendarstellung im deutschen Nachrichtenmagazin ¿Der Spiegel¿. 1985 erhielt er einen Lehrauftrag am Seminar für Allgemeine Rhetorik (das einzige dieses Fach in Deutschland). Seit 1987 arbeitet er dort auch als Redakteur am DFG-Projekt "Historisches Wörterbuch der Rhetorik" mit. 2010 habilitierte er sich an der Faculté des Lettres der Universität Straßburg über historische Kulturtheorie der Rhetorik (Titel Habil., D.R.). Robling ist Mitglied in der International Society for the History of Rhetoric und in der Internationalen Ernst Cassirer Gesellschaft.