Referenzmodelle sind der Schlüssel zur wirtschaftlichen Konstruktion leistungsfähiger Informationssysteme. Wie Informationsmodelle so zu konstruieren sind, dass sie der angestrebten Referenzfunktion in Theorie und Praxis gerecht werden, zeigt die vorliegende Arbeit. Jan vom Brocke entwickelt hierzu das Konzept der Verteilten Referenzmodellierung (VRM), in dem er innovative Ansätze des Software Engineering (z. B. Open Source und Component Based Software Engineering) für die Referenzmodellierung erschließt. Die Arbeit gibt umfangreiche Gestaltungsempfehlungen, nach denen Referenzmodelle im Netzwerkverbund verteilt agierender Akteure komponentenorientiert entwickelt und in Austausch- und Diskursprozessen flexibel an neue Anforderungen angepasst werden können. Als Basis schafft Jan vom Brocke konzeptionelle Grundlagen zur Gestaltung von Konstruktionsprozessen und liefert eine differenzierte Analyse des State-of-the-Art der Referenzmodellierung. Die Arbeit von Jan vom Brocke ist mit einem Dissertationspreis der Universität Münster ausgezeichnet worden. Die innovativen Forschungsergebnisse werden als richtungsweisend für die wissenschaftliche Entwicklung der Referenzmodellierung eingestuft. Durch die Konstruktion von Metamodellen und die Implementierung der Internetplattform referenzmodelle.de sind die Ergebnisse unmittelbar in der Praxis einsetzbar. Die umfassende Aufbereitung des Themengebiets und dessen strukturierte Darstellung machen das Buch zu einem Standardwerk für Dozenten und Studenten der Wirtschaftsinformatik. Jan vom Brocke studierte Wirtschaftsinformatik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Seit 1998 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Münster beschäftigt und nahm Forschungs- und Lehraufträge an den Universitäten von Bukarest und Tartu wahr. Er ist Mitbegründer der Freestyle-Learning-Group, die innovative Lösungen für das E-Learning entwickelt. Im Juli 2002 erfolgte die Promotion zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften.