Weltweit ist eine Konjunktur der Refeudalisierung zu verzeichnen: Milliardäre werden Staatspräsidenten, der Luxuskonsum steigt ebenso dramatisch an wie soziale Ungleichheiten und es entsteht eine Kultur politischer und sozio-ökonomischer Abschottung. In Lateinamerika ist diese Tendenz zudem mit einem markanten Rechtsruck in der politischen Sphäre verbunden, der - symbolisiert im Aufstieg weißer, reicher Männer - Indigene, Arme und Feministen zunehmend diffamiert. Mit seiner Refeudalisierungs-Hypothese liefert Olaf Kaltmeier einen kohärenten Interpretationsrahmen, um die Phänomene des Gesellschaftswandels verständlich zu machen, die wir im frühen 21. Jahrhundert global durchleben und die in Lateinamerika ganz spezifische regionale Ausdrucksformen annehmen.
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»Ein gelungener Essay, der den polit-ökonomischen Hintergrund des zeitgenössischen Lateinamerika beleuchtet.« Jürgen Kreuzroither, lateinamerika anders, 3 (2020) »Auch wenn dieses Buch nur eine Weltregion analysiert, hilft es, die weltweiten Tendenzen des Kapitalismus besser zu verstehen.« Adrián Villa, graswurzelrevolution, 450 (2020) »In seinem frisch erschienenen Lang-Essay entwirft Olaf Kaltmeier [...] eine Hypothese, die auf instruktive Weise historische, (kultur-)soziologische, stadtgeografische und ökonomische Ansätze zusammenbringt. Selbst Überlegungen aus der Critical-Whiteness-Debatte werden thematisiert.« Britt Weyde, ila 436 (2020) Besprochen in: https://tagebuch.at, 30.06.2020, Tobias Boss