Das Interesse an der Beziehung zwischen Psychoanalyse und Kunst wächst. In seinem neuen Buch erforscht und reflektiert Gregorio Kohon das psychoanalytische Verständnis von Entfremdung sowie die Freud'schen Vorstellungen des Unheimlichen und der Nachträglichkeit. Er geht darauf ein, wie diese Vorstellungen in Literatur und Kunst aufgegriffen werden und wie sie sich in unseren Reaktionen auf solche Werke wiederfinden. Kohon bietet dabei intensive Einblicke unter anderem in die Arbeiten von Franz Kafka, Jorge Luis Borges, Richard Serra, Edvard Munch oder Kurt Schwitters. Das Buch enthält außerdem ein Kapitel zum Warschauer Ghetto-Ehrenmahl und der ästhetischen Gegendenkmalbewegung im Deutschland der Nachkriegszeit. Kohon zeigt auf, wie einige Werke der Kunst und Literatur es schaffen, das scheinbar Unrepräsentierbare darzustellen und wie Psychoanalyse und Ästhetik sich die Aufgabe teilen genau dieses Unre präsentierbare erfahrbar zu machen. Reflexionen über die ästhetische Erfahrung- Psychoanalyse und das Unheimliche ist keine Übung in angewandter Psychoanalyse. Psychoanalyse und Kunst werden vom Autor in ihrer Eigenständigkeit berücksichtigt, durch die sich ein neues Verständnis von Ästhetik herausbilden kann. Das Buch ist eine fesselnde Lektüre für PsychoanalytikerInnen, PsychotherapeutInnen, KunsttherapeutInnen, Literatur- und KunstkritikerInnen, AkademikerInnen, StudentInnen und all jene, die sich für Fragen der Ästhetik interessieren.
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