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DAS DUALISTISCHE ERKENNTNISMODELL liefert den Rahmen für die Bearbeitung seins- und identitätslogischer Probleme. Es ist auf das Thema"Sein"fixiert und kann daher nur behandeln, was als abgeschlossener Prozess vorliegt. Es kann weder Prozessualität konzeptionell fassen, noch das Auftreten von Neuem erklären, sondern nur auf"Sein"reflexiv reagieren. Versuche, Prozessualität auf der Grundlage des dualistischen Erkenntnismodells darzustellen, münden daher notwendigerweise in Widersprüche und Paradoxien.
SOLLEN JEDOCH PROZESSE oder die Entwicklung von Neuem beschrieben werden, so wird eine
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Produktbeschreibung
DAS DUALISTISCHE ERKENNTNISMODELL liefert den Rahmen für die Bearbeitung seins- und identitätslogischer Probleme. Es ist auf das Thema"Sein"fixiert und kann daher nur behandeln, was als abgeschlossener Prozess vorliegt. Es kann weder Prozessualität konzeptionell fassen, noch das Auftreten von Neuem erklären, sondern nur auf"Sein"reflexiv reagieren. Versuche, Prozessualität auf der Grundlage des dualistischen Erkenntnismodells darzustellen, münden daher notwendigerweise in Widersprüche und Paradoxien.

SOLLEN JEDOCH PROZESSE oder die Entwicklung von Neuem beschrieben werden, so wird eine Alternative zum klassischen Erkenntnismodell und der Axiomatik der klassischen Logik benötigt. Der hier im Anschluss an Günther und Peirce formulierte Vorschlag lautet: Wenn das klassische Erkenntnismodell als zu restringiert abgelehnt wird, dann muss dies noch nicht bedeuten, kein nicht-klassisches Erkenntnismodell konstruieren zu können.

EIN SOLCHES NICHT-KLASSISCHES, reflexionslogisches, und das heißt: mehrwertiges Erkenntnis- und Logikmodell hat Günther zu entwickeln begonnen. Es wird in der vorliegenden Arbeit mit der Semiotik von Peirce kompiliert. Dabei wird gezeigt, dass sich Peirce System als logisch und erkenntnistheoretisch dreiwertiges, also reflexionslogisches System rekonstruieren lässt, und dass sich somit ein formal geschlossenes Modell einer Zeichentheorie formulieren lässt. Diese reflexionslogische Semiotik verwirft nicht das klassische Erkenntnismodell, sondern schließt es als limitierten Sonderfall ein, wodurch auch die klassische Axiomatik, insbesondere der Satz vom ausgeschlossenen Dritten, nur noch eingeschränkte Gültigkeit hat. Das der reflexionslogischen Semiotik zugrunde liegende Erkenntnis- und Logikmodell ist also umfangreicher als das klassische und stellt eine Erweiterung von diesem dar. Mit diesem Modell können Prozessualität und die Möglichkeit der Kreation von Neuem nicht nur dargestellt, sondern auch logisch begründet werden.Damit können nunmehr lebendige Systeme beschrieben werden, die nicht nur passiv reflektieren, sondern über einen prozessualen, evoluierenden Handlungsspielraum verfügen.
Autorenporträt
Nina Ort habilitierte mit der vorliegenden Arbeit 2005 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Dort arbeitet sie derzeit als Privatdozentin mit den Forschungsschwerpunkten Systemtheorie und Semiotik. Bei Velbrück Wissenschaft hat sie gemeinsam mit Oliver Jahraus herausgegeben: Beobachtungen des Unbeobachtbaren (2000)